Die Helfer der DLRG Steinwiesen waren mehrere Tage in Traunstein im Einsatz gegen die Schneemassen.
"Es war wie eine weiße Wand vor uns", beschreibt Achim Wrobel die Ankunft im Schneechaos im Gebiet Traunstein. Zusammen mit weiteren Einsatzkräften der DLRG aus Oberfranken wurden die Steinwiesener DLRG-Helfer dort in den vergangenen Tagen eingesetzt.
Das Flachdach einer Schule in Siegsdorf, in der Nähe von Traunstein, musste vorrangig vom Schnee befreit werden; dort war die Unterbringung der Helfer angedacht. War die Arbeit auf diesem Dach noch verhältnismäßig leicht zu bewältigen, weil auch Schneefräsen eingesetzt werden konnten, so stellten die Spitz- und Giebeldächer die Hilfskräfte teilweise vor fast unlösbare Aufgaben. Diese Konstruktionen konnten nur per Hand vom Schnee befreit werden.
Unter diesen Umständen mussten zwei Sicherungssysteme eingerichtet werden: ein Seilsicherungsapparat für alle Helfer und zusätzlich für jeden einzelnen Aktiven noch eine Absicherung mit Seilen, die von anderen Helfern am Boden gehalten wurden.
Welche Anwesen abgeschaufelt werden mussten, wurde von der Einsatzleitung vor Ort und ausgebildetem Fachpersonal nach Priorität festgesetzt. Jeder Gruppe wies man dann ihren Einsatzort zu, der erst nach vollendeter Arbeit verlassen wurde. Das Zusammenwirken der verschiedenen DLRG-Züge und der anderen Hilfsorganisationen habe hervorragend funktioniert, berichten die Helfer. Jeder habe gewusst, dass er sich auf den anderen verlassen könne. Der Höchststand an Einsatzkräften der DLRG betrug am Sonntag über 300.
Logistische Herausforderung
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Die zweite Gruppe der DLRG Steinwiesen machte sich am Sonntagmorgen auf den Weg nach Traunstein, zwei Tage nach ihren Kameraden. "Als wir bei der Ausfahrt Traunstein die Autobahn verlassen haben, lag vor uns ein Teppich an Rettungsfahrzeugen. So etwas habe ich noch nie gesehen", erinnert sich der technische Leiter der DLRG Steinwiesen, Stephan Wrobel. Die Koordination allein sei schon eine logistische Herausforderung für die Einsatzleitung vor Ort gewesen.
Die Kräfte aus Steinwiesen, Hof, Bamberg/Gaustadt und Burgebrach bekamen ein Haus sowie ein landwirtschaftliches Anwesen zugewiesen. "Das Haus hatte ein sehr steiles Dach und war rundherum so eingeschneit, dass wir erst Platz machen mussten, um mit den Leitern überhaupt auf das Dach zu kommen", schildert Wrobel die Situation. Bei strömendem Regen dauerte es vier Stunden, bis die Last vom Dach genommen war. "Bei jedem Quadratmeter merkte man, wie sich die Balken wieder in die Normalposition zurückbogen." Der Druck sei wirklich enorm gewesen.