Die Presse wird ersetzt

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Die Schlammpresse des Abwasserverbands Kronach-Süd weist große Verschleißerscheinungen auf. Sie soll durch zwei kleinere Schlammpressen ersetzt und effektiver eingesetzt werden. Viele Teile der Anlagentechnik des AWV haben Mängel und werden sukzessive ersetzt, um wirtschaftlicher arbeiten zu können. Foto: Karl-Heinz Hofmann
Die Schlammpresse des Abwasserverbands Kronach-Süd weist große Verschleißerscheinungen auf. Sie soll durch zwei kleinere Schlammpressen ersetzt und effektiver eingesetzt werden. Viele Teile der Anlagentechnik des AWV haben Mängel und werden sukzessive ersetzt, um wirtschaftlicher arbeiten zu können.  Foto: Karl-Heinz Hofmann
Allein für die Kläranlage Oberlangenstad/Nagel wird der Abwasserverband Kronach-Süd in den nächsten Jahren rund 1,6 Millionen Euro investieren müssen. Foto: Karl-Heinz Hofmann
Allein für die Kläranlage Oberlangenstad/Nagel wird der Abwasserverband Kronach-Süd in den nächsten Jahren rund 1,6 Millionen Euro investieren müssen. Foto: Karl-Heinz Hofmann
 

Der Zahn der Zeit nagt an den Anlagen des Abwasserverbands Kronach-Süd.

Um welche Komplexität es sich bei den Anlagen des Abwasserverbands Kronach-Süd wirklich handelt, wurde in der Jahresabschlusssitzung am Mittwoch im Rathaus Küps sehr deutlich.
Dem Abwasserverband gehören die Stadt Kronach, die Gemeinde Weißenbrunn und der Markt Küps an. Verbandsvorsitzender Herbert Schneider gab, zusammen mit Klärmeister Daniel Neumann und Ingenieur Walter Brandner vom Ingenieurbüro Schneider und Partner Consult, Kronach, einen Überblick über geplante Investitionen in den Jahren 2017 bis 2020. Dabei handle es sich um einen Masterplan, der sukzessive aufgearbeitet werden müsse, um die Anlagen auf den neuesten Stand zu bringen. Dabei sind auch einige Aufgaben sehr vordringlich, um die Funktionsfähigkeit der verschiedenen Anlagen zu erhalten. Natürlich aber werde jede Maßnahme nur nach Leistungsfähigkeit des jeweiligen Haushalts durchgeführt werden können. Es handelt sich immerhin um ein Gesamt-Investitionsvolumen von fünf Millionen Euro. Nach den vorläufigen Untersuchungsergebnissen entfallen dabei auf Kanaluntersuchung und Kanalisierung rund 1,2 Millionen Euro. Für Mischwasserbauwerke, Pumpwerke und Rückhaltmaßnahmen werden circa zwei Millionen Euro veranschlagt. Und allein für Maßnahmen am und im Klärwerk Oberlangenstadt/Nagel sind wohl 1,6 Millionen Euro nötig, um teilweise überalterte Technik auf den neuesten Stand zu bringen.


Aus der Gründungszeit

Die Verbandsversammlung nahm das vorgetragene Investitionsprogramm zur Kenntnis und beschloss die sukzessive Umsetzung je nach Leistungsfähigkeit des jeweiligen Haushalts. Vordringlich erscheinen hierbei die Bauwerke der Außenanlagen zu sein, deren maschinen- und steuerungstechnische Ausstattung aus der Gründungszeit des Abwasserverbands Kronach- Süd Ende der 70er Jahre stammt. Die sieben Außenstationen unterliegen behördlichen Auflagen und deren Sanierungen sollten bis 2019 durchgeführt werden. In der Prioritätenliste stehen dabei das Pumpwerk Hain mit Fangbecken und Schmölz I mit Fangbecken und Hummendorf mit SKO (Stauraumkanal mit oben liegender Mischwasserentlastung) obenan, deren Investitionssumme bei circa 880 000 Euro liegt. Insgesamt werden die Außenanlagen, wie oben erwähnt, circa 1,2 Millionen Euro verschlingen.


Kommunen entscheiden selbst

Auf die Nachfrage von Verbandsrat Michael Zwingmann, wie sich denn diese Investitionskosten für den Bürger auswirken, antwortete Herbert Schneider, dass dies von Fall zu Fall die dem Verband angeschlossenen Kommunen selbst entscheiden, je nachdem wie sie über die Umlage beteiligt sind. Auch die Finanzierung werde von der Verbandsversammlung von Fall zu Fall nach Haushaltslage entschieden. Mit Sicherheit werden in den Jahren 2017 bis 2020 dafür rund 3,5 Millionen Euro Kreditaufnahme zu erwarten sein, "aber wie dies aussehen wird, wissen wir jetzt noch nicht".


Starker Verschleiß

In einem weiteren Punkt befasste sich das Gremium mit einer Mitteilung des Klärmeisters, wonach bei einer turnusmäßigen Wartung der Schlammumwälzpumpen ein starker Verschleiß an beiden Pumpen festgestellt wurde. Durch den Schaden verringert sich die Förderleistung der Pumpen und es kommt zu Verstopfungen in der Schlammleitung.
Da die Pumpen bereits 35 Jahre alt sind, erscheint eine Reparatur als höchst unwirtschaftlich. Auch das Ingenieurbüro befürwortet die Erneuerung beider Schlammpumpen. Die Verbandsversammlung beschloss daher, im Sinne der Feststellungen des Klärmeisters wird die Anschaffung beider Schlammpumpen befürwortet, ein erstes Angebot hierfür beläuft sich auf 14 200 Euro.