"Der Frieden ist eine Baustelle"

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Reservisten trugen in Uniform die Gnadenmadonna von Neuengrün zum Friedenskreuz. Foto: Michael Wunder
Reservisten trugen in Uniform die Gnadenmadonna von Neuengrün zum Friedenskreuz.  Foto: Michael Wunder
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Zum 69. Mal fand die Friedenswallfahrt in Neuengrün statt. Festprediger Sven Raube sagte, dass man stets am Frieden arbeiten müsse.

Das Leben in der ganzen Welt gleicht einer Baustelle: Krieg, Konflikte und Terror im Irak, Syrien, in Korea und anderen Regionen in der Welt. Auch in unserer "Nachbarschaft", in der Ukraine schwelen die Konflikte, sagte Festprediger Kaplan Sven Raube bei der Friedenswallfahrt in Neuengrün.

Bereits zum 69. Mal luden die Dekanate Kronach und Teuschnitz dazu ein. Am Friedenskreuz oberhalb des Runddorfes meinte Raube, dass die Baustellen auf den Straßen derzeit all den Verkehrsteilnehmern einiges an Geduld abfordern. Aber die Maßnahmen seien einfach notwendig, da Straßen von Zeit zu Zeit mal ausgebessert oder gar erneuert werden müssen. "Einer Baustelle gleicht auch unser eigenes Leben, ja eigentlich die ganze Welt. Wenn wir einmal darüber nachdenken, können wir feststellen, dass auch im Leben der Menschen so manches schadhaft und ausbesserungsfähig oder gar zu erneuern ist.


Die Friedenswallfahrt sei eine Erinnerung, dass der Frieden stets auf tönernen Füßen steht. "Die Menschen sind aufgefordert, sich im Denken, Reden und Tun ständig zu erneuern, damit der Frieden erhalten bleibt. Wir dürfen dankbar sein, in einer der längsten Friedensperioden in Europa zu leben. Aber eine Versicherung ist dies nicht, was sich an den Beispielen in Jugoslawien oder jetzt der Ukraine zeigt", sagte der Prediger. Der Friede sei keine Idee, sondern eine Aufgabe, der wir uns alle stellen müssen. Eine Baustelle, an der wir alle mitarbeiten sollen und müssen, um die Schlaglöcher auszubessern, vor allem die, die wir selbst verursacht haben.

Nachdem die Wallfahrer unter den Klängen des Musikvereins Neuengrün ins Gotteshaus eingezogen waren, wurden sie von Pater Jan Poja begrüßt. Es erfolgte die Übergabe der Friedensstandarte von der Soldatenkameradschaft Rothenkirchen an die Kameradschaften und Pfarrgemeinden im Markt Pressig. Den drei Betstunden schloss sich die Prozession zum Friedenskreuz an. Auch die abschließende Eucharistiefeier am Dorfplatz wurde vom Musikverein Neuengrün mitgestaltet.

Dekanatsratsvorsitzender Heinz Hausmann sah, wie einst Papst Johannes Paul II., in der Wallfahrt eine Herausforderung und dankte allen, die zum Gelingen beigetragen haben.