Dekan Michael Dotzauer verlässt nach zehn Jahren den Landkreis. Am Sonntagnachmittag wurde er in der Pfarrkirche St. Josef als Dekan, Caritas-Vorsitzender und Pfarrer von Wilhelmsthal verabschiedet.
Es war ein sehr bewegender Moment: Der Gottesdienst ist bereits beendet. Die Reden sind gehalten, die Erinnerungsgeschenke übergeben. "Geh' unter der Gnade", singt die Pfarrgemeinde. Es ist ein von Herzen kommendes Lied für ihren Pfarrer, der mit vielen guten Abschiedsgrüßen bedacht wurde. Alleine der Besuch des Gottesdienstes in Wilhelmsthal belegte, wie ungern die Gläubigen ihn gehen lassen. Der beliebte Seelsorger kehrt für ein Jahr zur geistlichen Erneuerung an das Säkularinstitut "Notre-Dame de vie" bei Avignon zurück. Dann kommt er ins Erzbistum Bamberg und übernimmt eine neue Aufgabe.
Unter festlichen Klängen vom Musikverein Wilhelmsthal war der Pfarrer zuvor in einer Kirchenparade von Seelsorgern des Dekanats als auch Vertretern örtlicher Vereine, kirchlicher Gremien sowie der Politik zur Pfarrkirche geleitet worden.
In seiner Predigt sprach Dotzauer über seine ersten Eindrücke bei seinem erstmaligen Besuch in seinen Gemeinden an einem Sonntagnachmittag im Juli 2005. "Vom ersten Tag an habe ich mich in meinen Pfarreien wohl gefühlt. Ich war glücklich, Pfarrer von so lebendigen Pfarreien zu sein. Ich denke, ich hätte es nicht besser treffen können", meinte der Pfarrer.
Bekanntschaften bleiben erhalten Gerne denke er zurück an die vielen Gottesdienste und Feiern, an Begegnungen und Gespräche. Er habe Freude und Leid mit den Gläubigen teilen, Kinder auf den Empfang der Sakramente vorbereiten und Trauernden beistehen, Brautpaare segnen und Kranken die Kommunion bringen dürfen. "Ich durfte in Predigt und Unterricht Impulse für den Glauben geben. Bei alledem habe auch ich viel gelernt und empfangen.
Viele Freundschaften und Bekanntschaften sind in diesen Jahren gewachsen, die auch über meinen Weggang hinaus erhalten bleiben werden", zeigte er sich sicher.
Eine große Herausforderung sei für ihn die ständig wachsende Zahl von Aufgaben gewesen: die Wahl zum Dekan, zum 1. Vorsitzenden und Geistlichen Beirat des Kreis-Caritasverbandes, die Ernennung zum Administrator der Pfarrei Friesen, die Wahl in den Generalrat von "Notre-Dame de Vie"; all diese - an und für sich sehr schönen - Aufgaben hätten in den Alltag integriert werden müssen mit der Folge, dass er sich um manche Dinge nicht mehr mit derselben Sorgfalt habe kümmern können wie am Anfang. Vieles sei darum unvollendet geblieben.
Er dankte allen, die für ihre Pfarrgemeinde Zeit und Mühe investieren - und vor allem denen, die durch ihr Gebet und tägliches christliches Vorbild den Glauben weitergäben.
Der Gottesdienst wurde von Regionaldekan Thomas Teuchgräber sowie weiteren Seelsorgern aus dem Dekanat Kronach, darunter auch Dotzauers Nachfolger, Kaplan Sven Raube, mitzelebriert. Die musikalische Umrahmung oblag dem Männergesangverein und der Frauenschola Wilhelmsthal. Nach dem Schlusssegen würdigte man in mehreren Ansprachen das Engagement Dotzauers.
Von zehn sehr vom Geist Gottes erfüllten Jahren sprachen Pfarrgemeinderatsvorsitzender Thomas Greser und Kirchenpfleger Bernd Peter. Mit Dotzauer zu arbeiten, sei eine große Freude gewesen. Die beiden überreichten ihm, was sich der Pfarrer auch gewünscht hatte, ein schönes Fotobuch mit vielen Gesichtern und Schnappschüssen aus der Pfarrei Wilhelmsthal.
Alle Pfarrangehörigen waren anschließend in den Pfarrgarten zum gemütlichen Beisammensein eingeladen. Viele Weggefährten nutzten dabei die Möglichkeit, sich von ihrem Pfarrer persönlich zu verabschieden.
2570:
2578:
2588: