Daum wird 90 Jahre alt: Eine Institution im Landkreis Kronach

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Rudi Daum wird am 7. Januar 90 Jahre alt. Foto: Gerd Fleischmann
Rudi Daum wird am 7. Januar 90 Jahre alt. Foto: Gerd Fleischmann
Rudi Daum, hier mit seinem Urenkel Florian, feiert am Mittwoch seinen 90. Geburtstag. Foto: Gerd Fleischmann
Rudi Daum, hier mit seinem Urenkel Florian, feiert am Mittwoch seinen 90. Geburtstag. Foto: Gerd Fleischmann
 

Mit Nachdruck hat er stets die Interessen der Bürger vertreten: Der CSU-Ehrenkreisvorsitzende und ehemalige Landtagsabgeordnete Rudi Daum wird morgen 90 Jahre alt.

Rudi Daum, MdL a. D., CSU-Ehrenkreisvorsitzender sowie Ehrenbürger der Gemeinden Stockheim und Wilhelmsthal, vollendet am Mittwoch, 7. Januar, sein 90. Lebensjahr. Von 1970 bis 1990 vertrat der Vollblutpolitiker als Landtagsabgeordneter die Interessen des Landkreises Kronach in München. Fünf Mal wurde er in dieser Zeit von der Bürgerschaft mit dem Direktmandat betraut.

"Strauß des Frankenwaldes"

Sein temperamentvoll-engagiertes Wesen brachte ihm den Beinamen "Strauß des Frankenwaldes" ein. An die 50 Jahre arbeitete er leidenschaftlich an vorderster Front für seine Partei. Unzählige Male stand er am Rednerpult, um für die CSU zu werben.

Zwischenzeitlich ist der Ex-MdL ruhiger geworden und betrachtet das politische Geschehen mit all seinen Irrungen und Wirrungen aus dem Blickwinkel eines erfahrenen Praktikers.
Die in allen Lebensbereichen ausufernde Bürokratie ist für den Stockheimer bis heute ein rotes Tuch geblieben. Wie kein anderer kennt das politische Urgestein die Probleme des kleinen Mannes. Das brachte Pluspunkte, auch bei den SPD-Wählern.
Seine Präsenz an allen Brennpunkten des lokalen Geschehens war geradezu erstaunlich und für einen Außenstehenden kaum nachvollziehbar. Die Marathonauftritte hat der konditionsstarke Stockheimer trotzdem locker überstanden. Nicht von ungefähr ist Rudi Daum, der 50 Jahre im Kronacher Kreistag arbeitete, zu einer Institution im Frankenwald geworden. Dieses außergewöhnlich langjährige Wirken um den kommunalen Aufbau im Landkreis Kronach sucht seinesgleichen in Bayern. Auf die kommunale Verdienstmedaille in Gold, die der frühere Innenminister Günther Beckstein Rudi Daum am 26. April 2002 überreichte, ist der Stockheimer deshalb besonders stolz.

Der Jubilar machte sich ebenfalls um die Entwicklung der Gemeinde Stockheim verdient.

In München und vor Ort

Kaum überschaubar sind seine Funktionen. Der Bogen spannt sich vom Abwasserverbandsvorsitzenden bis hin zum Schiedsrichter, vom Kreisbrandmeister bis zum Bürgermeister. Der Schwerpunkt seiner parlamentarischen Arbeit im bayerischen Landtag war das Wirken im Grenzlandausschuss. Ebenso wichtig wie seine Arbeit im Maximilianeum sah er sein Engagement vor Ort an. Wer Zuflucht vor übereifrigen Staatsbürokraten suchte, fand sie. Was geregelt werden konnte, wurde vom Abgeordnetenbüro erledigt. Kurzum: Der politische Tausendsassa war Wirtschaftsberater, Stellenvermittler, Wehrdienstexperte, Steuerfachmann, Feuerwehrmann, Sportheimerbauer (FC Stockheim), ehrenamtlicher Richter und Abwasserkanalexperte.

Als CSU-Kreisvorsitzender setzte er Maßstäbe, baute in seiner Amtszeit die Zahl der Ortsverbände von 37 auf 50 aus und hinterließ seinen Nachfolgern ein wohl bestelltes Haus. Unter seiner straffen Führung blühte der Kreisverband förmlich auf. Der mit Orden und Ehrenzeichen überhäufte Politiker - hervorzuheben sind vor allem das Bundesverdienstkreuz und die seltene Ochsensepp-Medaille - bewältigte souverän und erfolgreich fünf Wahlen. Im Jahre 2006 erhielt der Parteiveteran die höchste Ehrung, die die CSU Oberfranken zu vergeben hatte, und zwar die goldene Ehrenraute, die der seinerzeitige Umweltminister und Bezirksvorsitzender der CSU Oberfranken, Werner Schnappauf, überreichte.

Freiheit in der Verantwortung

Der zentrale Schlüsselbegriff in allen Bereichen der Politik war für Daum die Freiheit in der Verantwortung. Die Stärkung der kommunalen Selbstverwaltung war ihm ein besonderes Anliegen. Hilfe zur Selbsthilfe, das war und ist sein Kredo.
In allen Lebenslagen stand eine umsichtige und vor allem eine geduldige Frau an seiner Seite, und zwar seit 1946 seine Gusti, die ihm Tochter Heike und Sohn Christoph schenkte.
Gerne nimmt der Jubilar am Mittwoch von 10 bis 12 Uhr Glückwünsche im Gasthaus "Fillweber" in Neukenroth entgegen.