Drei Garden trainieren in Rothenkirchen eifrig für die "Ruotnkernge Fousanocht". Die Tänzerinnen freuen sich schon auf die drei Büttenabende.
In Ruotnkerng grassiert der Fousanochts-Virus. Die Ansteckungsgefahr ist riesig, auch Kinder sind schon befallen. Die Fieberkurve steigt bei den Akteuren, wenn sie sich in den Proben intensiv auf ihre großen Auftritte vorbereiten. Eine besondere Attraktion und Bereicherung der Büttenabende sind, unter anderem, die Tanzgarden.
Die "Ruotnkernge Fousanocht" ist in der glücklichen Lage, gleich drei Tanzgarden präsentieren zu können. Diese werden wieder bei den Büttenabenden, die unter dem Motto "Fluch der Fousanocht" stehen, am Samstag, 11. Februar, Freitag, 17., und Samstag, 18. Februar jeweils ab 19.30 Uhr in der Schulturnhalle Rothenkirchen, ihre großen Auftritte haben. Dabei liegt der Schwerpunkt neben der sorgfältig einstudierten Choreographie besonders auf Synchronität und Präzision. Die Elemente des Marschtanzes aus Sprungschritten und Tanzschritten aus dem klassischen Ballett, werden ergänzt durch anspruchsvolle turnakrobatische Teile wie Bogengänge, Flickflack und Spagat.
Geprobt wird schon seit dem Ende der vergangenen Faschingssession, also das ganze Jahr über. "Wir Trainerinnen und Tänzerinnen lieben den Gardetanz und unseren Fasching. Deshalb ist am Aschermittwoch stets unser Motto: Nachm Fasching is vorm Fasching!", erzählen die beiden Trainerinnen, Barbara Ruß und Nadine Neubauer. Eine Tanzgarde gab es schon 1981, als die fünfte Jahreszeit von der Faschingsgesellschaft in Rothenkirchen ins Leben gerufen wurde. Beide trainieren gemeinsam die Jugendgarde und Barbara Ruß setzt zusätzlich die choreografischen Akzente für die Elferratsgarde.
Beide sind mit der Tanzgarde aufgewachsen. Seit dem Jahr 1990 ist Barbara Ruß leidenschaftlich dem Gardetanz zugeneigt. Sie tanzte in der kleinen Garde und kam über die mittlere Garde letztlich zur Elferratsgarde. Seit 2003 ist sie ununterbrochen Tanztrainerin. Zunächst in der kleinen Garde (acht Mädels von 6 bis 11 Jahre). Diese Mädels sind dann in die Elferratsgarde aufgestiegen und Barbara übernahm deren Training ab 2006. Die Elferratsgarde (elf Mädchen, meist zwischen 15 und 20 Jahren) trainiert sie bis heute und hat ab 2010 noch zusätzlich die Jugendgarde (elf Mädels zwischen 12 und 15 Jahre) mit übernommen.
Der Tanz in der Tanzgarde liegt in manchen Familien im Blut. So sind ehemalige Gardistinnen inzwischen Mütter geworden und ihre Töchter sind ebenfalls zur Tanzgarde gekommen. Auch ein Geschwisterpaar, Paula Müller (kleine Garde) und Antonia Müller (Jugendgarde) ist in den Gardetanz vernarrt. Nadine Neubauer tanzt seit 2011 und ist noch aktiv in der Elferratsgarde Tänzerin sowie in der Jugendgarde auch Trainerin. Sie unterstützt darüber hinaus Barbara Ruß auch bei organisatorischen Aufgaben. Sie kam schon als Kind in die Garde und ist heute noch fasziniert. "Es ist schön zu wissen, dass man ein Teil der tollen Büttenabende ist und bei der Ruotnkernge Fousanocht dabei sein darf", freut sich die 20-Jährige.
Die Gründe, warum es der Gardetanz den Mädels angetan hat, sind ganz verschieden. So schildert Magda (15 Jahre, Jugendgarde), dass sie durch Freundinnen zum Gardetanz gekommen ist. Luisa (15, Jugendgarde) wollte schon immer in der Garde tanzen. "Wir verstehen uns alle sehr gut und haben beim Training auch immer was zum Lachen", sagt sie. Allen merkt man beim Training an, wieviel Spaß und Begeisterung wirklich dahinter steckt.
Sie warten alle schon gespannt und schon fast ungeduldig darauf, dass es endlich los geht, und sind nicht nur bei den Büttenabenden, sondern auch beim großen Faschingsumzug am Sonntag, 26. Februar, ab 14 Uhr mit vertreten. Es ist eine Riesengaudi in Rothenkirchen, wenn Tausende die Straßen und den Marktplatz zur wohl größten Faschingsparty in der Region füllen.