In der kommenden Woche werden die vorerst letzten Burger am Kronacher Kühnlenzhof verkauft. Daniel Höhn schließt die Pforten seines Lokals und wird es in Bamberg neu eröffnen. Er wäre gern geblieben, aber es rechnete sich nicht.
Rares Rindfleisch, selbst gemachte Soßen und frisch gebackene Brötchen bot das Kronacher Restaurant "Pekahuna Cooking Crew". Qualität, sagt Betreiber Daniel Höhn, habe für ihn immer an oberster Stelle gestanden. Doch die hat ihren Preis. Und den wollten zu wenige Cranachstädter zahlen. Außerdem gab es Probleme mit dem Service. Fazit: Wegen mangelnden Erfolgs schließt das Burger-Lokal Ende kommender Woche.
"Ich wäre gern geblieben", sagt Daniel Höhn. An der Stadt oder den Leuten habe es nicht gelegen, dass er sein Lokal am Kühnlenzhof schließen wird: "Aber es fehlte die Masse an Kunden, damit es sich trägt." Im Sommer 2013 öffnete das "Pekahuna". Nach etwas mehr als einem Jahr ist es fast wieder Geschichte. Das hat mehrere Gründe.
Qualität und Preis Auf der Karte des "Pekahuna" standen erlesene Namen: Black Angus, Wagyu, Kobe. Wer sich mit Rindfleisch auskennt, weiß, dass diese Marken Qualität versprechen. Aber auch einen stolzen Preis. Und das schreckte manche Kunden ab. In einem Internet-Bewertungsportal steht über das scheidende Lokal: "Die Steaks und die Burger sind deutlich zu teuer, annähernd doppelt so teuer wie bei der Konkurrenz."
Jemand anders schrieb, "ein Burger kostet ohne Beilagen bis zu zehn Euro. An sich OK...aber es sind gerade einmal 130 Gramm Fleisch auf dem Burger...das ist einfach zu wenig!"
Für die Masse der Kronacher war das Konzept der großen (Fleisch-)Marken für relativ großes Geld wohl nicht attraktiv. "Für drei gute Tage hatten wir dann wieder drei schlechte. Und das geht auf die Dauer nicht gut", sagt Höhn.
Probleme mit dem Service Ein zweiter Kritikpunkt einiger Kunden war die Bedienung. "Eine Reklamation wurde kaum zur Kenntnis genommen", schreibt ein Kunde im Internet. Ein anderer meint: "Die Bedienung hat uns ungefragt geduzt. Wurde dann auch eher pampig als zuvorkommend bei kleinen Sonderwünschen."
Die Beanstandung hält Daniel Höhn für gerechtfertigt. "Aber es war schwer, in Kronach geschultes Personal zu finden", meint der Gastronom. Eine Hilfskraft, die nur für das Geld und nicht für den Erfolg eines Restaurants arbeite, könne auf Dauer keine gute Lösung sein. "Und wenn einige Kunden schlechte Erfahrungen gemacht haben, spricht sich das in Kronach schnell rum."
Eine ehemalige Aushilfe im "Pekahuna" meint, der schlechte Service habe nicht nur daran gelegen, dass Mitarbeiter ungelernt oder unmotiviert gewesen seien. Sie habe ihren Lohn mehrfach nicht zum vereinbarten Zeitpunkt bekommen, so die ehemalige Aushilfe. Und sie sei nicht die einzige gewesen, der es so erging. Das habe die Euphorie im Tagesgeschäft gedämpft.
Höhn bezeichnet die Aussagen als "Behauptungen" und "bodenlose Frechheit". Er habe "immer pünktlichst gezahlt", wie er mehrfach betont.
Zu kleine Zielgruppe Es fehlte an Kunden: Das "Pekahuna" biete für alle Altersklassen die richtige Speise, meint Höhn. Aber die Kern-Zielgruppe liege bei einem Alter von 18 bis 40 Jahren. Und davon gebe es in Kronach vielleicht nicht genügend her. Zumindest nicht im ambitionierten Preissegment und mit amerikanischem Einschlag auf der Speisekarte.
Mehr potenzielle Kunden erhofft sich der Unternehmer an einem neuen Standort. Im kommenden Januar will Daniel Höhn das "Pekahuna" an der Ludwigstraße in Bamberg neu eröffnen. "Da haben wir generell schon mal mehr Einwohner. Außerdem viele Studenten und eine Menge Touristen", sagt er. Sein bisheriges Angebot will Höhn leicht erweitern - und immer Steaks anbieten, die es hier in Kronach nur manchmal gab.
Die Lage unweit des Bahnhofs soll den Laden füllen. Konkurrenz von den mehreren anderen Bamberger Burgerbratern fürchtet der Kronacher nicht: "Ich habe dort einiges durchprobiert. Und da können wir locker mithalten."
In Kronach bleibt ein Leerstand: Wann und ob sich ein neuer Gastronom in die Räume am Kühnlenzhof traut, ist noch ungewiss. Höhn sucht Nachmieter. Einige Gespräche habe er schon geführt, "aber noch nichts konkretes".
Erst vor Monaten saniert Vermieter Wolfgang Simon hat die Räume erst im letzten Jahr saniert. 200 000 Euro investierte er in eine komplette Überholung des Lokals: Neuer Boden, neue Inneneinrichtung, neue Heizung, neue Wände... "Wir haben es genau so gemacht, wie die Mieter es wollten", sagt Simon und verweist auf die Hochwertigkeit des Interieurs.
Sorgen, dass seine Räume leer bleiben, muss er nicht haben: "Ich habe meinen Vertrag." Der Mietvertrag mit Höhn läuft noch über neun Jahre, meint Simon. Der Gastronom wäre dementsprechend verpflichtet, Nachmieter zu finden oder selbst weiter zu zahlen.
Bevor Daniel Höhn Kronach in Richtung der Welterbestadt verlässt, plant er noch eine Abschiedsaktion. "Ich möchte noch einmal alle unsere Fans zufrieden stellen und die direkte Kommunikation suchen." In der Woche vom Dienstag, 11., bis Sonntag, 16. November, hat das "Pekahuna" geöffnet. Dann wandert es ab. Es ist nicht das erste Mal, dass das Lokal den Standort wechselt. Vor 2013 betrieb Höhn es in Köln. Nun wird sich zeigen, ob das Konzept "Pekahuna" in Bamberg besser dran ist.
für Touristen und Studenten gibt's auch gleich neben dem Bahnhof beim Mäc günstiger und ohne Wartezeit.....
ob man diese Presspappe als Burger bezeichnen kann?
Ich hab echt nichts gegen Burger, aber ob man hoch- und höchstwertige Fleischsorten auf Burger umfaschieren muß ?
... auf welchen ..... Höhn sich befindet .....!
H. sollte mal sein Konzept und dann sich "durchchecken"!
Die Lage in der Ludwigstraße nähe Bahnhof ist nicht gerade ideal, wenn man nach dem Essen zu Fuß in die Stadt möchte - ich glaube kaum, dass dieses Konzept bei solchen Preisen in dieser Umgebung lange Bestand hat.
Und wenn die Preise überzogen sind, geht's noch schneller als man denkt....
"Studenten und Touristen" sollen für 130 g Burgerfleisch bis zu 10 Euro zahlen??? In Bahnhofsnähe? Jupp! DER Kracher - äh - Lacher!