Michael Zwingmann, Fraktionsvorsitzender der FW im Stadtrat, kündigte an, Simon anhören und sein Verhalten in der Fraktion diskutieren zu wollen. Das Auftreten seines Fraktionskollegen sei nicht akzeptabel. Zu weiteren Schritten, beispielsweise einem Ausschluss, könne er zum jetzigen Zeitpunkt nichts sagen.
Peter Witton, Stadtrat der Grünen, unterstrich, dass eventuelle Lügen, Verleumdungen oder Dienstverletzungen durch Hans-Georg Simon - sollten sie sich bestätigen - nicht in Ordnung seien. "Wenn das so weitergeht, muss man mal die Bremse reinhauen", forderte er.
Markus Oesterlein (CSU), Vorsitzender des Rechnungsprüfungsausschusses, hob die offene Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung hervor. Er kritisierte, dass Simon den Ausschuss in den Argumentationen "für persönliche Rachefeldzüge" benutzen wolle. Und wer selbst die Verabschiedung des Haushalts schwänze, um früher aufs Freischießen zu gehen, zeige "Inkonsequenz", wenn er dann einen Feuerwehrmann für seinen Hilfseinsatz anprangere.
Ruf nach einem Schlussstrich
Zu den Anschuldigungen legte Kommandant Christian Büttner ausführliche Sachverhalte und Zahlen vor, die den Behauptungen Simons widersprachen. Stefan Wicklein ergänzte: "Wir haben alle Unterlagen da. Es wird nichts gemauschelt!" Büttner ging auf frühere Gespräche mit Simon ein, die allerdings nicht gefruchtet hätten. Trotz aller Erklärungen würden die immer gleichen Themen wieder und wieder aufgekocht. Dies sorge nicht nur bei den Führungskräften, sondern bei der ganzen Mannschaft und den Angehörigen für Frust.
Dem pflichtete der Sprecher der aktiven Mannschaft, Joachim Blinzler, bei. Er stärkte dem Führungsteam den Rücken und kommentierte Simons Verhalten hart: "Wir sehen die Gefahr, dass es nicht endet. Das ist ganz starker Tobak. Es muss ein Exempel statuiert werden, damit mal Schluss ist."
Das sagt Hans-Georg Simon zum Pressegespräch
Missverstanden, gemobbt und sogar verleumdet fühlt sich Hans-Georg Simon laut den Aussagen in seinem Schreiben. Eine Einschätzung, die er in einem Telefonat nach dem Pressegespräch unterstrich.
Es gehe ihm um die Sache, betonte er. Er habe keine persönlichen Probleme mit Stefan Wicklein, den er auch schon als "selbstverliebten Hauptamtsleiter" titulierte, oder mit Christian Büttner. Gleichwohl fühlt er sich von ihnen desinformiert beziehungsweise angegriffen.
"Es hat nichts mit der Feuerwehr zu tun, sondern mit dem Stadtrat", hebt er zu seiner Kritik hervor. Deshalb werde er vollkommen zu Unrecht als Hetzer gegen die Wehren gebrandmarkt. Es gehe ihm um die Interessen der Bürger. Er wolle vernünftig mit ihrem Geld wirtschaften und stelle deshalb auch unbequeme Fragen. Und er wolle Protestwähler vermeiden, denn "die ganze AfD-Sch... hat gezeigt, die Leute sind unzufrieden".
Simon meint, dass sich ab einem bestimmten Zeitpunkt der Umgang mit ihm im Rathaus gewandelt habe. "Der Wurm ist drin, seit ich die Frage nach dem Feuerwehr-Bedarfsplan gestellt habe." Dabei ziele er mit diesem Anliegen nicht gegen die Feuerwehren, sondern er wolle nur eine klare Planungsgrundlage haben. "Das ich gegen die Feuerwehren bin, ist der größte Krampf. In den Wehren sind große Idealisten. Da wünsche ich mir eine optimale Ausstattung", stellt er fest.
Er will bis zur Wahl im Gremium bleiben
Wie geht es nun für ihn im Gremium weiter? "Es ist bekannt, dass ich bei den FW nicht mehr auf eine Liste gehen werde. Und ich muss sehen, ob ich politisch überhaupt noch aktiv bleibe", blickt er aufs Jahr 2020. Bis zur Wahl wolle er sein Stadtratsmandat allerdings weiter wahrnehmen.