Berührende Lieder eines stillen Stars - Oswald Sattler sang in Friesen

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Die "Stimme der Dolomiten", Oswald Sattler, begeisterte in Friesen. Foto: eh
Die "Stimme der Dolomiten", Oswald Sattler, begeisterte in Friesen. Foto: eh

Der Volksmusikstar Oswald Sattler aus Südtirol gastierte am Sonntagabend in der Pfarrkirche St. Georg in Friesen. Sein musikalisches Glaubensbekenntnis berührte die rund 500 Zuhörer tief in der Seele.

Friesen Es ist still - so still, dass man trotz der über 500 Besucher eine Stecknadel im Gotteshaus hätte fallen hören können. Mit seiner reinen, klangvollen Stimme lässt Oswald Sattler das "Ave Maria" erklingen - welches Erlebnis! So wunderschön und sondergleichen, so berührend, dass selbst "gestandene Mannsbilder" in der ersten Reihe der Kirchenbänke zum Taschentuch greifen.

Es gibt Lieder, die unweigerlich das Herz berühren - wenn sie mit Seele gesungen werden. Oswald Sattler singt mit Seele, voller Emotionen und Tiefgang. Alle von ihm an diesem Abend vorgetragenen Stücke sind gleichsam ein musikalisches Glaubensbekenntnis und werden zum Geschenk für sein Publikum. So schön und beglückend kann festliche Abendmusik sein.


Feinfühlig, einfühlsam, ruhig: Vor dem Altar steht im warmen Lichtkegel der Mann, der mit seiner unverkennbaren Stimme aus Tausenden sofort heraus zu hören ist, der begeistert - ohne Schnickschnack, Lichtershow oder Requisiten. Ganz in sich ruhend - umgeben von einer Aura, die einen sofort in den Bann zieht - konzentriert sich der liebenswerte Sänger und Gitarrist auf das Wesentliche: die Musik. Bodenständig, fest verankert im Glauben und mit "Gefühl im Überfluss" singt der Ex-"Kastelruther Spatz" religiöse Lieder, die ihm spürbar Freude und Bestimmung zugleich sind.

Was der Ausnahmekünstler, der seit 1996 auf Solopfaden unterwegs ist, seinem Publikum bot, war schier überwältigend. Vom ersten Ton an verstand er es, die Zuhörer mit seiner charakteristischen Stimmfarbe zu fesseln.
Mit Schuberts "Ave Maria" endete der erste Teil des festlichen Kirchenkonzerts. Es war zugleich einer der Höhepunkte des mehr als zweistündigen Musikereignisses, dem viele der teilweise auch von weiter her angereisten Fans mit geschlossenen Augen lauschten. Auch das ein oder andere Taschentuch kam zum Einsatz beispielsweise bei Liedern wie "Wie groß bist du", "Des Himmels rote Rosen", "Herr, du bist da", "Das Ave Maria aus Lourdes" oder "Der Stundenplan des Lebens".

Auch während der Pause und später nach dem Konzert gab sich der Ausnahmekünstler so, wie ihn seine Fans lieben: bescheiden, für alle ein freundliches Lächeln auf den Lippen gab er bereitwillig Autogramme und ließ sich gerne mit den Besuchern fotografieren.

Willkommen geheißen wurden diese zu Beginn des Konzerts vom Veranstalter und Mitorganisator Rainer Ludwig, der einen Einblick in den musikalischen Lebensweg des Grand-Prix-Siegers gab. Nach 18 Jahren Zugehörigkeit war das Gründungsmitglied bei den "Kastelruther Spatzen" ausgestiegen, um mehr Zeit für die Familie zu haben. Nach kurzer schöpferischer Pause kehrte er 1996 zurück. Seitdem füllt er als Solist große Bühnen.
Pfarrer Sven Raube freute sich, dass wiederum ein solches Konzert in der Kirche in Friesen stattfinden könne. Er zeigte sich sicher, dass die Musik ein Zugang zum Glauben sein könne und die Menschen dadurch näher zu Gott finden könnten.

"Die Lieder von Oswald Sattler gehen unter die Haut. Er ist die Stimme der Berge", meinte Kronachs Bürgermeister Wolfgang Beiergrößlein - ein bekennender Freund der Volksmusik - in seiner Ansprache.
"Ein letztes Lied wollen wir gemeinsam singen", sagte Oswald Sattler und stimmte "Großer Gott, wir loben dich" an - mit dem gesamten Publikum, das sich von den Plätzen erhob, als Chor.

Die beliebte Konzertreihe, die schon etliche bekannte Künstler wie Angelika Milster und Heino nach Friesen führte, wird im kommenden Jahr am 23. Oktober fortgesetzt mit dem Gesangsduo Sigrid & Marina aus Oberösterreich. Auf vielfachem Wunsch wird dabei wie 2014 der Männergesangverein Friesen den musikalischen Rahmen bilden.