Fröhlich, lustig und bunt ging es beiden "Langstädter Fousanachtern" zu. Es gab ein fünfstündiges Programm. Besonders der Bürgermeister wurde aufs Korn genommen. Die Narren meinte, keiner könne so gut baggern wie er.
Ein Büttenabend ist eine recht steife oder konventionelle Angelegenheit? Bisweilen schon, aber nicht so bei der "Langstädter Fousanacht"! Die zum Festsaal umgestaltete Schulturnhalle kam einem am Samstag fast so vor wie ein großes Wohnzimmer. Hier fühlt man sich wie zu Hause. Hier sind alle Generationen vertreten, hier ist man unter Freunden, sitzt - dicht an dicht - "kuschelig" eng beisammen und ist ganz auf Augenhöhe mit den Akteuren.
Der Vorsitzende der "Langstädter Fousanachter", Robert Vogel, begrüßte die Gäste im rappelvollen Festsaal zum Gute-Laune-Programm, bei dem wirklich alles dabei war: originelle Sketche und Witze, schmissige Tanzeinlagen, jede Menge Musik und natürlich insbesondere gepfefferte Büttenreden, die das Geschehen in der Gemeinde schonungslos unter die Lupe nahmen. Durch den Abend führten Siegfried und Roy (alias Wolfgang und Uwe). Die Stargäste waren eigens aus Las Vegas angereist und hatten schnell noch einen Sprachkurs im "Langstädter" Dialekt genommen, um als Conférenciers durch die Supergaudi zu führen. Als Dank dafür wurden sie mit dem Orden des fränkischen Fastnachtsverbands ausgezeichnet. Weiterer hoher Besuch gab sich mit dem diesjährigen Prinzenpaar Christina und Johnny die Ehre. Die edlen Regenten waren angesichts der zahlreichen Auftritte im Dauereinsatz beim Verteilen der Orden und natürlich auch der obligatorischen Küsschen. Zudem wirkten sie bei einigen Darbietungen selbst mit.
Der allererste Auftritt Gleich auf Betriebstemperatur wurden die Gäste von den jüngsten Mitwirkenden des Abends gebracht. Bei ihrem allerersten Auftritt überhaupt wirbelte die Minigarde mit einem frechen Zwergentanz über die Bühne. Sowohl tänzerisch, als auch optisch eine Augenweide war der Auftritt der "großen" Funkengarde. Sehr gelungen war auch der gemeinsame Auftritt der beiden Garden, die zur Musik vom "König der Löwen" in die afrikanische Savanne entführten. Im Verlauf des Abends trat noch die Weißenbrunner Garde in Erscheinung - ebenfalls mit einem gekonnt dargebotenen Gardetanz.
Salz in der Suppe einer jeden Fousanacht sind natürlich die Büttenreden. Am Samstag gab es gleich mehrere Gruppen, die sich in dieser hohen Kunst meisterhaft verstanden - darunter auch der FCN-Fanclub "Alte Liebe" Oberlangenstadt. Die geplagten Clubberer beleuchteten von ihrem wohlverdienten Urlaub am Ballermann aus das Geschehen in ihrer Heimatgemeinde. Dabei kamen sie natürlich am Topthema - dem neuen Baggerführer der Gemaa - nicht vorbei. Neben dem Bürgermeister-Bösewicht waren weitere Protagonisten ihres Vortrags das Bond-Girl Ursula Eberle-Berlips sowie Geheimagent Eugen Geuther. Viele Millionen Euro wolle Küps für einen Tunnel ausgeben - Geld, das die Gemeinde nie und nimmer habe, selbst wenn der Bürgermeister selbst mit baggere. Und was könne man dafür nicht alles kaufen - beispielsweise ein zweitligataugliches Stadion für den Club. Auch eine Lösung für die leere Gemeindekasse war schnell gefunden: Würde man bei den Gemeinderatssitzungen Eintritt verlangen, wäre die Gemaa nämlich schon längst schuldenfrei.
Aus dem Ruder gelaufen Was im Küpser Rathaus tatsächlich abgeht, zeigte auch der Dialog des Bürgermeisters und seines Gemeindemitarbeiters (Michaela und Denise Stadelmann) einen Tag nach einem etwas aus dem Ruder gelaufenen Betriebsausflug. Dabei hatte der Rathauschef sich nicht nur mit mehreren Mitarbeiterinnen verlobt, sondern auch gleich den Mitarbeiter als Sohn adoptiert - wohl aus Dankbarkeit, dass dieser ihn mit dem Rewe-Einkaufswagen nach Hause gebracht hatte.
Die "Tramps vö Johannisthal" (Werner Schneider, Rainer Stenglein und Hubert Denegri) freuten sich, dass des "Herbertla" wieder die Wahl gewonnen hatte. Da nütze es auch nichts, dass Bernd Rebhan seitdem andauernd auf dem Telefon die Wahlwiederholungs-Taste drücke. "Unner Herbertla ist freundlich und herzlich, jeder mouch na außer sein Gemeinderat", wunderten sich die drei. Die Gemeinderäte seien nur neidisch, weil sie einen Bagger nicht einmal einschalten könnten. Und auch hier gebe es eine einfache Lösung: Wenn Obama wüsste, dass alle Schläfer Bin Ladens im Küpser Gemeinderat sitzen, wäre man sie nämlich schon längst los. Im wahrsten Sinne der "Hammer" war der Auftritt von Tante Klara (Michael Hammer), der bei den Pointen die Lacher auf seiner Seite hatte.
Heiterkeit und Frohsinn Auch eine Reihe Musik- und Tanzeinlagen sowie Sketche sorgten für Heiterkeit und Frohsinn. Unbestrittene "Stars des Abends" war die Regens-Wagner-Gruppe aus Burgkunstadt, die so herzerfrischend und mit so viel Freude und Hingabe in das Reich der Schlümpfe entführte, dass es eine wahre Freude war. Eine Märchenwelt tat sich auch bei den "Stadelmanns" auf. Die Familie zeigte die wahre Geschichte vom "Rotkäppchen" und was sich damals im Wald wirklich abspielte. Das Tanzstudio Prestige präsentierte gleich mehrere fetzige Tanzeinlagen - zunächst die Jüngeren mit einem Mix aus Zumba und Hip Hop, bevor die sportlichen Girls mit einer atemberaubenden Vorführung für Begeisterung sorgten.
Gekonnt war auch der Strumpfhosentanz der Crazy Chicks. Im wahrsten Sinne des Wortes wie die Feuerwehr legten die Floriansjünger der Gemeinde los. Wandelten zunächst die Frauen und Männer der Tüschnitzer und der Theisenorter Wehr in "Thriller" auf den Spuren von Michael Jackson, brachten die coolen "Feuer-Tänzer" der Feuerwehr Küps die Bühne zum Beben. Vollgas gab auch die Schneckenloher Wöschtfabrik bei ihrem Skifahr-Mitmach sketch. Rainer Stadelmann rockte mit seinen Backgroundsängerinnen Michael und Sven als Tina Turner den Saal, "stachelig" wurde es bei den Zottel-Drosseln und ihrem kleinen grünen Kaktus. Heiß her ging es schließlich auf der sündigen Meile St. Pauli, wo "No Name" aus Theisenort mit einem lasziven Tanz die Fantasie der Männerwelt gewaltig anregte. Was die Sexbomben zu "Lady Marmalade" und anderen Liedern auf die Bühne brachten, war Erotik pur und zugleich famoser Abschluss des offiziellen Teils.