Der vierspurige Ausbau der B 173 zwischen Lichtenfels und Küps rückt näher. Ein zusätzlicher Abschnitt ist von der Priorität her aufgestuft worden.
Nachdem im März der Entwurf für den neuen Bundesverkehrswegeplan bis 2030 vorgestellt worden war, wurde Kritik von Politikern laut. Der Grund: Für den vierspurigen Ausbau der B 173 war das Teilstück zwischen Zettlitz und Oberlangenstadt nicht im vordringlichen Bedarf enthalten und von der Dringlichkeit her nicht ganz oben angesiedelt. Das wurde nun geändert.
Wie MdB Hans Michelbach (CSU) erklärte, habe der Bundesverkehrswegeplan eine für den Landkreis Kronach wichtige Aufstockung erfahren, wonach eben dieses Teilstück in der Prioritätenliste nach oben geklettert ist. Ein entsprechender Gesetzentwurf ging gestern in Berlin in die Ressorts der betroffenen Ministerien. Am kommenden Mittwoch geht dann der Bundesverkehrswegeplan ins Bundeskabinett. Anschließend sind laut Michelbach kaum mehr Änderungen zu erwarten.
Reicht das Geld?
"Die B 173 ist jetzt durchgehend vierspurig von Lichtenfels bis Oberlangenstadt im vordringlichen Bedarf", freute sich Michelbach. Alleine für das Teilstück Zettlitz - Oberlangenstadt seien 25 bis 30 Millionen Euro locker gemacht worden, so dass insgesamt 123,8 Millionen Euro für den Ausbau zwischen Lichtenfels und Johannisthal zur Verfügung stünden. Ob das Geld ausreicht? Hans Michelbach wollte dafür nicht die Hand ins Feuer legen: "Wir mussten abspecken. Schauen wir mal, ob es reicht", hatte Michelbach bei einer Pressekonferenz im Landkreis Coburg geäußert. Dort zeigte sich der Abgeordnete auch zuversichtlich, dass der Ausbau des Abschnittes zwischen Neuses und Küps nicht mehr lange auf sich warten lässt.
"2018 können die Baumaschinen rollen", sagte Michelbach nach einem Gespräch mit Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt am Rande einer CSU-Klausurtagung - von der Klage des Bundes Naturschutzes offenbar unbeeindruckt.
Weil der Gemeinderat bei der geplanten Trasse Bedenken zum Hochwasserschutz hat, droht zudem ein weiterer Rechtsstreit. Hans Michelbach setzt darauf, dass sich alle Beteiligten am Streit noch einmal an einen Tisch setzen: "Die Probleme müssen jetzt schnell geklärt werden."
Neues Finanzierungskonzept
Dass der Bereich der Ortsdurchfahrt von Küps nicht im vordringlichen Bedarf ist, will Michelbach nicht negativ bewerten. Vielmehr verweist er wie sein Parteifreund Jürgen Baumgärtner (MdL) auf ein neues Finanzierungskonzept des Bundes.
Demnach können Ausbauprojekte für Straßen mit maximal drei Streifen bis zu einer Kostenhöhe von zehn Millionen Euro außerhalb des Bundesverkehrswegeplanes vergleichsweise kurzfristig finanziert werden. Dieses Verfahren wird bereits bei der Ortsumgehung Zeyern angewendet und könnte nach Vorstellung der Abgeordneten auch in Küps greifen. Das hieße allerdings im Umkehrschluss, dass eine umfangreiche Tunnellösung mit einem Kostenrahmen von rund 80 Millionen Euro vom Tisch wäre. "Das wäre sicherlich die maximale Lösung gewesen", räumt Michelbach ein. Von der Verkehrsbelastung und weiteren wichtigen Parametern halte diese Variante einer Effizienzanalyse allerdings nicht Stand.
Deshalb muss es in Küps wohl eine abgespeckte Version geben. Das Staatliche Bauamt sei in der Zwischenzeit aufgerufen worden, entsprechende Planungen aufzunehmen und bis 15. September vorzulegen.
Vier Fahrspuren für die B 4 an der Coburger Stadtgrenze, eine Umgehung für die B 303 bei Tambach (Landkreis Coburg) und dazu noch der mit insgesamt 123,8 Millionen Euro angesetzte Ausbau der Bundesstraße 173 - da würde der Bundesverkehrswegeplan einen Haufen Arbeit für das Staatliche Bauamt in Bamberg mit sich bringen. Zu viel Arbeit für die derzeitige Besetzung der Dienststelle, vermutet Hans Michelbach. Um den oberfränkischen Belangen gerecht zu werden, will er nun noch einmal das Gespräch mit dem Bundesverkehrsminister suchen und klar machen: "Wir brauchen eine Personalverstärkung für Bamberg."
Keine Verbesserung für Pressig
Was weitere Maßnahmen betrifft, so hat sich laut Michelbach keinerlei Änderung im Vergleich zum ursprünglichen Entwurf des Bundesverkehrswegeplanes ergeben.
Das heißt, die Ortsumgehung Pressig hat es erneut nicht in den vordringlichen Bedarf geschafft. Eine Realisierung wäre demnach zeitnah nicht zu erwarten. Doch Baumgärtner und Michelbach machen den Küpsern Hoffnung und stellen eine Finanzierung eben über diese Pauschalmittel des Bundes in Aussicht.
Insgesamt ist Michelbach mit dem aktuellen Entwurf des Bundesverkehrswegeplans zufrieden, nachdem bayerische Maßnahmen in Höhe von 500 Millionen Euro gekürzt worden seien. Und auch die für den Kreis Lichtenfels verantwortliche Bundestagsabgeordnete Emmi Zeulner war angesichts der Entwicklung hinsichtlich der B 173 erfreut: "Das war ein entscheidender Schritt, da die B 173 eine der wichtigsten Verkehrs- und Lebensadern ist."
Schön das sich was tut, bloß halt leider 15 Jahre zu spät aber ich will ja nicht jammern