Vor 150 Jahren wurde der Gesangverein 1865 Lauenstein gegründet. Zum Jubiläum gibt es an diesem Samstag gemeinsam mit vielen befreundeten Chören eine Festserenade im Innenhof der Burg Lauenstein.
Der Gesangverein 1865 Lauenstein feiert am Samstag, 25. Juli, sein 150-jähriges Jubiläum. Der Festakt findet ab 18 Uhr im schönen Ambiente des Burginnenhofes der Burg Lauenstein statt.
Mitwirkende an dieser Jubiläums-Festserenade sind der Patenverein 1892 Rothenkirchen mit Männer-, Frauen- und gemischtem Chor, der Gesangverein 1893 Ebersdorf (gemischter Chor), Gesangverein "Liederkranz" Lauenhain (gemischter Chor), Gesangverein Steinbach / Haide (Männerchor und gemischter Chor), Gesangverein Ludwigsstadt (gemischter Chor), Gesangverein Reichenbach/Thüringen (Männerchor) und die Gastgeber vom Jubelchor 1865 Lauenstein (gemischter Chor).
Weiterhin wird die Festveranstaltung musikalisch durch den Musikverein Lauenstein umrahmt. Durch das Programm führt Erhard Witte.
Der Jubelchor zählt aktuell 65 Mitglieder, davon singen im Gemischten Chor 20 Frauen und elf Männer unter Leitung von Dirigent Frieder Apel. Der Rektor a.D. leitet den Chor nun schon seit 30 Jahren erfolgreich und studiert auch immer wieder neues Liedgut mit viel Idealismus mit seinen Sängerinnen und Sängern ein.
In der Chronik wird an die Anfänge des Gesangvereins im Jahr 1865 erinnert. Das Deutsche Reich war noch nicht gegründet. Lauenstein, politisch zum Königreich Bayern zugehörig, war geografisch mehr mit Thüringen verbunden als mit Bayern. Die Erz verarbeitende Industrie verlor an Bedeutung. Die hiesigen Menschen verdienten sich überwiegend ihr karges Brot mit der Herstellung und dem Vertrieb von Schiefertafeln und Griffeln.
Die Not war in vielen Häusern zu Hause, die heute wunderschöne Burg war damals das Armenhaus des Dorfes.
Trotzdem, oder gerade deswegen, pflegten die Bewohner schon von jeher die Hausmusik vokal und instrumental. Aber man sang und spielte auch zusammen, und so kam es dann in einer Zeit, wo in ganz Deutschland Vereine und Bünde gegründet wurden, auch in Lauenstein im Jahre 1865 unter der Hauptinitiative des Lauensteiner Kantors Andreas Sticht zur Gründung eines Gesangvereines, über dessen genauen Gründungsverlauf leider nur noch bekannt ist, dass der erste Vorstand Georg Matthes hieß und Andreas Sticht den Chor als Dirigent bis 1878 leitete.
Über all die Jahrzehnte hinweg konnten die Chöre des Vereins immer wieder 1. Preise und Ehrungen entgegennehmen. Ihre Konzerte und Serenaden wie aber auch ihre Tanzveranstaltungen waren überaus beliebt und gut besucht.
Welcher Gesangverein kann schon von sich behaupten, vor drei Bundespräsidenten gesungen zu haben? Dies waren Heinrich Lübke 1964, Gustav Heinemann 1974 und Carl Carstens 1984. Darauf blicken die Laastner Sangesbrüder und Sangesschwestern heute noch mit Stolz zurück. Trotz Nachwuchsproblemen in all den Jahren siegte letztendlich immer wieder die Sangeslust der "Laastner", wie die Einheimischen ihre Lauensteiner nennen.
Der heutige Ehrenvorstand Hermann Scheidig führte den Verein von 1971 bis 2000 und wurde vom heutigen Vorstand Heinrich Hollederer abgelöst. Den Männerchor leitete Alfred Blinzler 40 Jahre lang von 1960 bis zu seiner Auflösung im Jahr 2000. Den gemischten Chor leitet seit 1985, also seit 30 Jahren, sehr erfolgreich Frieder Apel.
Zu dem festlichen Singen am Samstag ab 18 Uhr im bezaubernden Innenhof der Burg ergeht an alle Sanges- und Musikfreunde herzliche Einladung.