Obwohl Norbert Gräbner die meisten Stimmen in Teilen des südlichen und östlichen Landkreises verbuchen konnte, war es keine typische Nord-Süd-Wahl.
Dennoch wird deutlich, dass Löffler die Wähler im Norden weitaus besser mobilisieren konnte als Gräbner im Süden. Eindeutiger Beleg dafür ist die Wahlbeteiligung. Der höchste Wert lag demnach in Löfflers Heimatgemeinde Steinbach (76,92 Prozent). Dies waren immerhin gut 13 Prozent mehr als in Gräbners Gemeinde Marktrodach. Nur bei 42,36 Prozent lag hingegen die Wahlbeteiligung in Schneckenlohe.
Natürlich ist diese Wahl nicht mit der von vor sechs Jahren zu vergleichen, als mit Oswald Marr noch der Amtsinhaber zur Wahl stand. Dennoch ist bemerkenswert, dass Kronach mit 56 Prozent der Stimmen an Löffler ging. 2010 ging die Kreisstadt mit 66 Prozent an den SPD-Kandidaten Marr.
Noch gravierender ist der Unterschied in der SPD-Hochburg Tettau, was aber nicht zuletzt der Herkunft Löfflers zuzuschreiben ist. Und dennoch: Gingen 2010 noch 76 Prozent an den SPD-Kandidaten, wählten diesmal 86 Prozent den CSU-Kandidaten Klaus Löffler. Damit verfehlte Tettau nur um einen Prozentpunkt den Bestwert aus Steinbach. Über 80 Prozent erzielte Löffler zudem in Ludwigsstadt (83,46), Pressig (84,76), Reichenbach (83,33) und Teuschnitz (82,48).
Insgesamt waren es nur fünf Kommunen (Marktrodach, Wallenfels, Weißenbrunn, Küps und Nordhalben), die Gräbner für sich verbuchen konnte. Zu wenig, um Klaus Löffler gefährlich werden zu können.
Schön ist es,
dass der langwierige und langweilige Landratswahlkampf endlich vorbei ist und wieder normale Verhältnisse im Landkreis einkehren mögen. Die schlechte Wahlbeteiligung ist ein Zeichen dafür, dass der ganze Aufwand in keinem Verhältnis zu den Alltagssorgen der normalen Menschen stehen.