Adventskonzert in der Friesener Kirche

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Der Katholische Kirchenchor Friesen trug beim Adventskonzert überwiegend Stücke von Johann Sebastian Bach vor. Foto: Heike Schülein
Der Katholische Kirchenchor Friesen trug beim Adventskonzert überwiegend Stücke von Johann Sebastian Bach vor. Foto: Heike Schülein
Der Männerchor "Cäcilia" thematisierte in berührender Weise die Erwartung und Gottessehnsucht.
Der Männerchor "Cäcilia" thematisierte in berührender Weise die Erwartung und Gottessehnsucht.
 

Nach zweijähriger Pause fand wieder ein Adventskonzert mit instrumentalen und gesungenen Stücken in der Pfarrkirche St. Georg Friesen statt. Den Zuhörern tat sich eine Welt der Entspannung und der Ruhe auf.

"Kommst Du, kommst Du, Licht der Heiden?", "Ach bleib bei uns, Herr Jesu Christ" oder "Brich an, du schönes Morgenlicht" - Die melodische Schönheit des Barock eines Johann Sebastian Bach bleibt wohl unerreicht: besinnlich, aber nicht bedrückend, einfach nur schön. Das gilt aber nicht nur für die Gesangsauftritte des Katholischen Kirchenchors Friesen, die beim Adventskonzert überwiegend Stücke des Altmeisters zu Gehör brachten, sondern auch für die gesamte musikalische Stunde. Musik zum 3. Advent stand auf dem sehr stimmungsvollen Programm, mit dem die Mitwirkenden den vielen Besuchern eine große musikalische Freude zur Vorweihnachtszeit bereiteten. Mehr als eine Stunde lang erfreuten der Katholische Kirchenchor, der Männergesangverein "Cäcilia" sowie die Bläsergruppe St. Georg Friesen mit weihnachtlicher Musik.
Sie strahlte das aus, was dieser Tage meist fehlt, nämlich ein wenig Innehalten und Besinnlichkeit.

Den Auftakt des zauberhaften Melodienreigens in der - mit vielen Kerzen in ein sanftes Licht getauchten - Pfarrkirche machten die Bläser mit Choral und Canzone von Jan de Haan. Von Harmonie geprägt war nicht nur der Auftakt, sondern auch das komplette Programm.


Musikalisches Potpourri

Der Vorsitzende des Katholischen Kirchenchors, Edgar Kraus, ging auf die Tradition des erstmals 1966 initiierten Adventskonzerts ein. Nach dem plötzlichen Tod von Josl Geiger, der den Taktstock bei den St. Georgs-Bläsern, dem Gesangsverein und dem Kirchenchor in Friesen geschwungen hatte, erfolgte zunächst ein Stillstand. Gerade in Würdigung seiner Person, aber auch seiner Vorgänger betrachte man es nun in Friesen geradezu als Verpflichtung, diese Tradition weiterzuführen.

Beim gut einstündigen musikalischen Potpourri waren die Bläser - unter Leitung von Heiko Meusel - noch mit "Sinfonia", "Tauet Himmel", "Ich steh an deiner Krippen hier", dem Abendsegen aus "Hänsel und Gretel" sowie "Machet die Tore weit" zu hören. Die schönen Musikstücke brachte das Ensemble durch edle Tonqualität, Genauigkeit und differenzierte Interpretation faszinierend zur Geltung. Vom ersten bis zum letzten Takt sorgten die Bläser für andächtige und ruhige Stimmung.


Schöne Männerstimmen

Auch die Chorbeiträge kann man nur als durchwegs gelungen bezeichnen. Der Männergesangverein "Cäcilia" thematisierte mit Stücken wie "Uns kommt ein Schiff gefahren", "Auf haltet Euer Herz bereit", "Hoch tut Euch auf" sowie "In dulci jubilo" in berührender Weise die Erwartung und Gottessehnsucht. Unter Leitung von Theo Wich harmonierten die schönen Männerstimmen prächtig und fügten sich zu einem harmonischen Ganzen zusammen.

Eine ausgezeichnete Wahl waren die vom Katholischen Kirchenchor angestimmten Kompositionen von Johann Sebastian Bach. Sie ließen die Schönheit und Leichtigkeit des Barock aufleben und verstärkten die wunderbare Atmosphäre des Abends. Aber auch der Wechselgesang der weiblichen und männlichen Stimmen hinterließ bei den Zuhörern einen tiefen Eindruck und hallte nach. Chorleiterin Mirjam Widmann hatte die Mitwirkenden glänzend eingestellt und verstand sie zu einer großartigen Leistung zu inspirieren. Der in einer ausgewogenen Balance aufeinander abgestimmte Gesang klang wie aus einem Guss. Zwischen den Stücken brachte sich Gemeindereferent Martin Förtsch mit besinnlich-nachdenklichen Geschichten und Gedanken rund um Weihnachten ein.