Wolfram Beha ist neuer KiKaG-Präsident

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Seine Auftritte als Narr gehören seit Jahren zum Programm der Sitzungen - jetzt steht Wolfram Beha als Präsident an der Spitze der Kitzinger Karnevalsgesellschaft. Foto: G. Bauer (Archiv)
Seine Auftritte als Narr gehören seit Jahren zum Programm der Sitzungen - jetzt steht Wolfram Beha als Präsident an der Spitze der Kitzinger Karnevalsgesellschaft. Foto: G. Bauer (Archiv)
Das neu gewählte KiKaG-Präsidium mit Wolfram Beha, Bernd Nägle, Dieter Kewersun, Heinz Herbert, Ulla Götz und Barbara Kolb. Foto: G.Bauer
Das neu gewählte KiKaG-Präsidium mit Wolfram Beha, Bernd Nägle, Dieter Kewersun, Heinz Herbert, Ulla Götz und Barbara Kolb. Foto: G.Bauer
 
Über ihre Auszeichnung freuten sich Franz Hildebrand, Bernd Nägle, Jutta Weiß, Franz Böhm und Bettina Kristinus. Foto: G. Bauer
Über ihre Auszeichnung freuten sich Franz Hildebrand, Bernd Nägle, Jutta Weiß, Franz Böhm und Bettina Kristinus. Foto: G. Bauer
 

Gleich beim Amtsantritt muss sich der neue Präsident der Kitzinger Karnevals-Gesellschaft, Wolfram Beha, mit schwierigen Aufgaben befassen. Insbesondere gilt es, die finanzielle Situation wieder zu verbessern.

Die Kitzinger Karnevalsgesellschaft (KiKaG) hat den überraschenden Rückritt ihres Präsidenten Jürgen Hertel überwunden und sich ein neues Präsidium gegeben. Von der alten Garde sind nur noch Säckelmeister Heinz Herbert und Schriftführerin Ulla Götz geblieben. Das neue Präsidium wird von Wolfram Beha geführt, dem als Stellvertreter Sitzungspräsident Bernhard Nägle zur Seite steht. Neuer Geschäftsführer wurde Dieter Kewersun, zweite Schriftführerin Barbara Kolb.

"Die Zukunft liegt mir am Herzen, nicht die Vergangenheit", erklärte Beha am Mittwoch. Eines der Anliegen des neuen Präsidenten ist deshalb die Einnahmesituation der KiKaG, die er über eine Beitragserhöhung verbessern will. Der Grundbeitrag soll von 22 Euro auf 33 Euro angehoben werden. Nägle wünschte sich eine sofortige Entscheidung, denn Auswirkungen gebe es erst im kommenden Jahr. Familien sollten mit 55 Euro und Jugendliche mit 22 Euro Mitglieder sein können.

Nägle liegt die Erhöhung vor allem wegen der steigenden Kosten von Prunksitzungen am Herzen, für die Rücklagen geschaffen werden müssten.

Beiträge nicht sofort erhöhen

Ehrenpräsident Hans-Joachim Schumacher wandte sich jedoch entschieden gegen eine sofortige Beitragsanhebung, mit der sich das neue Präsidium bei den Mitgliedern vorstelle. Die Versammlung folgte daher dem Vorschlag Behas, bis 2014 Vorschläge für eine neue Beitragsstruktur zu erarbeiten und dann beschließen zu lassen.

Wolfram Beha wartete mit Übernahme der Versammlungsleitung gleich mit neuen Aufgaben auf. Patrice Feraco regte an, das Kellerspiel wieder verstärkt anzubieten, wenn das Personal vorhanden ist. Eine Aufgabe, die Beha Franz Hildebrand zu übernehmen bat. Der neue Präsident zielt dabei auf jene Touristen, die mit Kreuzfahrtschiffen Station machen. Franz Böhm winkte jedoch mit dem Hinweis ab, dass bei den Kurzbesuchen in der Stadt schon die Zeit für Gästeführungen knapp sei.

Beha dankte all jenen, die das Heft in die Hand genommen hatten, um die Kampagne 2012/2103 durchzuführen. Nach Hertels Rücktritt hatte sich das Rumpfpräsidium zusammengerauft und mit Vize Franz Hildebrand und Geschäftsführer Kurt Engelbrecht für einen reibungslosen Verlauf der Session 2012/2013 gesorgt.

"Vor den Neuwahlen sollten wir nicht zu viel in der Vergangenheit rühren", hatte Hildebrand gebeten, doch sein Wunsch wurde nur teilweise erfüllt. Er musste einräumen, dass in der Vergangenheit viel Geld verbraten wurde. Der Verkauf des Liederbuches laufe schlechter, das Kellerspiel sei mit nur drei Aufführungen 2012 gegenüber den Vorjahren mit 20 Einsätzen nahezu eingeschlafen. Als Ursachen für die finanzielle Entwicklung machte Hildebrand aus, dass immer weniger KiKaG-Aktive auf die Bühne gingen, für Sitzungen müsse zugekauft werden. Selbst die Gardetrainer kommen von auswärts und müssten bezahlt werden.

Die Rücklagen sind fast weg

Entsprechend ernüchternd fielen die Zahlen aus, die Säckelmeister Herbert vorlegen musste - mit der Bilanz, dass die Rücklagen früherer Jahre nahezu aufgebraucht seien. "Wir können das nicht ändern, sondern nur in Zukunft besser machen", kündigte er an. Dazu sieht Herbert die KiKaG 2013 nach Einleitung von Einsparungen auf einem guten Weg.

In diese Kerbe hieb Kassenprüfer Karl-Heinz Bareiß, der den ständigen Griff in die Rücklagen anprangerte, interne Abläufe missbilligte und mit seinen Äußerungen Murren im Saal auslöste. Hildebrand gestand ihm zu, dass er als kommissarischer Präsident die Aufarbeitung stärker hätte voranbringen und mehr hätte delegieren müssen, gleichwohl stand er zu den Entscheidungen des Präsidiums.

Oberbürgermeister Siegfried Müller (UsW) griff beruhigend ein und wies die 44 erschienenen Mitglieder darauf hin, dass die Kasse ordnungsgemäß geführt wurde und alles weitere eine Frage der Kompetenz des Präsidiums sei. Bareiß wünschte sich eine "Entlastung unter Vorbehalt", der die Mitglieder jedoch nicht folgten; sie entlasteten mit einer Gegenstimme.

Als letzte Amtshandlung zeichnete Hildebrand langjährige Mitglieder mit Ehrennadeln aus. Da die Ehrungsmöglichkeiten mit 33 Jahren erschöpft sind, soll sich das neue Gremium mit einer erweiterten Ehrenordnung beschäftigen. Neuer Vize wurde auf Vorschlag Behas Bernd Nägle, der als Sitzungspräsident eine sehr gute Arbeit geleistet habe. Kassenprüfer wurden Patrice Feraco und Bettina Kristinus.

OB Müller überraschte mit der Ankündigung, die Miete für die Geschäftsstelle angesichts der finanziellen Lage im Verein bis zu einer neuen Beitragsregelung um ein Drittel zu kürzen.


Ehrungen


33 Jahre: Franz Böhm, Bernd Nägle;
22 Jahre: Manfred Adam, Christof Bareiß, Erika Eichinger, Hans Eichinger, Christian Engelbrecht, Fredenk Feraco, Jürgen Hertel, Franz Hildebrand, Thomas Hohm, Bettina Kristinus, Monika Müller, Heinrich Paulus, Jürgen Schwertl, Hans Stürtzenhofecker, Roland Voss, Günther Weiß, Jutta Weiß;
11 Jahre: Manfred Beck, Martina Beck, Jens Bergmann, Barbara Dostal, Hartmut Elflein, Sebastian Engelbrecht, Klaus Günther, Debby Hergert, Manfred Hergert, Eckhard Himmel, Hannelore Huber, Anneliese Kamm-Gerstmeier, Karlheinz Mager, Hermann Reifenscheid, Heide Schellhase, Hans Waldmann.