Die Stadt will die Bürger in die Verkehrsplanung für Kitzingen einbinden. Die Resonanz lässt allerdings zu wünschen übrig. Etwa 20 Bürger kommen zum Workshop. Dabei gibt es jede Menge Probleme.
Wie geht es weiter mit dem Verkehr in Kitzingen? Mit dieser Frage beschäftigt sich das Büro für Stadt- und Verkehrsplanung Dr. Ing. Reinhold Baier aus Aachen nicht nur im stillen Kämmerlein. Auf Einladung von Oberbürgermeister Siegfried Müller fand in der Alten Synagoge die Fortsetzung des Bürgerworkshops zum Verkehrsentwicklungsplan statt. Das Bürgerinteresse hielt sich dabei einmal mehr sehr in Grenzen. Neben rund 20 Teilnehmern des Stadtrates und der Verwaltung kam gerade einmal die gleiche Anzahl interessierter Bürger, um ihre Meinung einfließen zu lassen und hie und da Kritik zu üben.
"Es ist natürlich nicht vor jeder Haustüre eine Planung möglich", brachte Baier in Erinnerung. Im Juli 2012 ist bereits eine Analyse zusammen mit den Bürgern erstellt worden, deren Ergebnis im Stadtrat bereits öffentlich vorgestellt wurde.
Baier hatte drei maßgebliche Themenbereiche zusammengestellt, mit denen sich die in drei Arbeitsgruppen aufgeteilten Workshop-Teilnehmer beschäftigten: Fußgänger, Gehwege und Radverkehr, Fahrzeugverkehr und öffentlicher Personennahverkehr.
Die Schautafeln, die dem Fahrzeugverkehr gewidmet waren, zeigten eine angedachte Entwicklung des Verkehrsaufkommens der nächsten Jahrzehnte, darin berücksichtigt sowohl die Bevölkerungs- als auch die Beschäftigtenentwicklung. In zwei Varianten wurde eine Stadtbuslinie im Einklang mit dem kommenden Busbahnhof mit P+R-Parkplatz in der Friedenstraße vorgestellt.
Koordinierung der Ampelanlagen vorrangig In einer ersten Bilanz erklärte Baier, dass der städtische Busverkehr mit dem Regionalverkehr besser verknüpft werden müsse. Ein Erfolg sei nur in einer gemeinsamen Aktion zu erreichen, darüber müsse zumindest einmal nachgedacht werden. Bis zu einer Lösung sollte die auslaufende Regelung des Anruf-Sammeltaxis zunächst einmal verlängert werden, bis die Buslücke geschlossen ist.
Den Lösungsansatz, den Busbahnhof unter einem großflächigen Parkdeck unterzubringen, stufte Baier als nicht empfehlenswert ein. Er bezeichnete die Koordinierung der Ampelanlagen entlang der B8 als vorrangig. "Da muss man dran bleiben", forderte er auch im Sinne der Lkw-Fahrer, die ständig an Ampeln anhalten und wieder anfahren müssten.
Baier sah zudem Möglichkeiten das Parkraumangebot in der Innenstadt zu verbessern, für die Radler ist bereits eine Spur in der Friedrich-Ebert-Straße vorgesehen. Der Planer teilte im übrigen die Probleme von Fußgängern und Radlern in der Alten Poststraße, die unter dem heruntergekommenen Belag leiden. "Das Pflaster kann man nicht einfach zu asphaltieren", mahnte Baier, der auch die beengten Verhältnisse durch Dauerparker als kritisch einstufte.
Oberbürgermeister Müller sprach in einem Schlusswort trotz der geringen Bürgerbeteiligung von einer gelungenen Veranstaltung.
Ich bin schon froh, das das Ausfahren aus dem Galgenwasen auf die B8 vorrübergehend legalisiert worden ist.
Dadurch wird das Baustellenchaos in Kitzingen etwas entschärft.
Mfg