Seit mehr als 30 Jahren treffen sich Chöre aus Unter-, Mittel-, und Oberfranken zu einem gemeinsamen Konzert. Organisator Fritz Dürr will jetzt kürzer treten. Die Tradition soll trotzdem weiter leben.
Am 15. März 1980 fand in Geiselwind das erste Drei-Frankensingen statt. Die Idee hatte dazu Fritz Dürr aus dem Gemeindeteil Haag, langjähriger Gemeinderat, 40 Jahre Kreisrat, dritter Bürgermeister, Ehrenbürger und Träger des Bundesverdienstordens. In Zusammenarbeit mit dem damaligen und auch noch heutigen Leiter des MGV Rüdenhausen, Theobald Blüchel, setzte er seine Idee in die Tat um. Das Singen wurde in den letzten Jahren zu einem Markenzeichen im Dreifrankeneck.
Im letzten Jahr sollte das 33. Singen in Burghaslach stattfinden, doch gab es organisatorische Schwierigkeiten. Fritz Dürr konnte wegen Krankenhausaufenthalt und Kur nicht mehr rettend eingreifen. Deshalb möchte der über 80-Jährige die Organisationsarbeit nun in jüngere Hände legen und nur noch im Hintergrund weiter helfen.
Drei Gründe gab es für die Premiere des Konzertes vor 33 Jahren.
Für die alljährliche Blumenschmuckprämierung wollte man ein attraktives Rahmenprogramm zusammen stellen. Bei einer diesbezüglich Sitzung in Gräfenneuses 1979 kam Fritz Dürr auf die Idee der Chorbeteiligung.
Zudem wollte man den Kontakt zu den Chören im Dreifrankeneck wieder reaktivieren, der durch die Gebiets- und Gemeindereform in den Jahren 1972 und 1978 Stück für Stück verloren ging. "Mit vielen früheren Freunden kam man nicht mehr zusammen", erinnert sich Fritz Dürr. Zudem hatten sich zu dieser Zeit die Chöre in Geiselwind und Füttersee gegründet, denen man eine größere Bühne bieten wollte.
Keine Eintagsfliege So startete das Dreifrankensingen am 15.
März 1980 mit folgende sechs Chören: Geiselwind, Füttersee, Ebrach (mit Theobald Blüchel, der heute noch den Männergesangverein Rüdenhausen leitet), Castell, Prichsenstadt (mit Hermann Schloßnagel, der den Chor auch heute noch leitet) und Scheinfeld (mit dem heute noch aktiven Georg Jobst).
Anwesend war damals auch der Landtagsabgeordnete und spätere Landtagspräsident Dr. Wilhelm Vorndran zu dem Fritz Dürr aufgrund seiner sehr aktiven politischen Tätigkeit gute Beziehungen hatte. Dieser stellte damals fest, dass eine so gute Sache nicht nur einmal statt finden sollte. Nach den Worten von Fritz Dürr war das Dreifrankensingen auch "keine Eintagsfliege", sondern wurde in den Folgejahren immer attraktiver. Unter den Sängerinnen und Sängern freute man sich über die regelmäßigen Treffen.
35 Chöre haben im Laufe der 34 Jahre an dem Singen teilgenommen.
"Wir wollten, wenn möglich, auch die Jugendchöre miteinbinden", erklärt Fritz Dürr. Insgesamt gab es acht Veranstaltungsorte: In Scheinfeld und Schlüsselfeld fand das Singen je sechs Mal statt, in Prichsenstadt fünf Mal, Geiselwind, Ebrach und Castell je vier Mal, Rüdenhausen und Burghaslach je zwei Mal.
Um das Singen langfristig zu sichern möchte Fritz Dürr, dass sich aus den drei beteiligten Regierungsbezirken Ober-, Unter- und Mittelfranken mindestens eine Person in einen Organisationsteam einfindet, das sich wie bisher am 6. Januar im Gasthaus Krone, dem Geburtsort des Singens, trifft und die Weichen für die Veranstaltunge stellt. "Ich werde weiterhin mit helfen", erklärte Fritz Dürr. Das nächste Singen ist schon in Rüdenhausen geplant. Termin: 25.
Mai im Schlosspark.
Sieben Chöre und 18 Lieder Beim Dreifrankensingen an diesem Samstag beteiligten sich folgende sieben Chöre mit rund 120 Mitwirkenden, die 18 Lieder vor trugen: Der Singkreis Geiselwind mit 25 Aktiven unter der Leitung von Reinhold Eyßelein, der MGV Castell mit 13 Aktiven unter der Leitung von Eva-Maria Ullrich, der Gospelchor Castell hatte fünf Sängerinnen und zwei Sänger sowie einen Percussionspieler. Leiter ist Ursula Zehnder.
Mit 17 Männern trat der Liederkranz Scheinfeld unter der Leitung von Larissa Heser und Georg Jobst auf. Der MGV Prichsenstadt war mit Dirigenten Hermann Schloßnagel und 16 Aktiven dabei, der MGV Rüdenhausen unter der Leitung von Theobald Blüchel mit 18 Sängern, unter ihnen auch Bürgermeister Gerhard Ackermann. 17 Frauen und Männer hatte der Gesangverein Schlüsselfeld in seinen Reihen.
Dirigent war Geo Sturm.
Hans Weichlein vom gastgebenden Singkreis Geiselwind begrüßte die Gäste und sprach von einem guten Miteinander unter den Chören in den letzten Jahrzehnten. Bürgermeister Ernst Nickel sprach die erfolgreiche Arbeit Bezirks- und Landkreis übergreifend durch folgende drei Gremien an: Die Kommunale Allianz mit Burghaslach und Schlüsselfeld, die Lokale Aktionsgruppe LAG Südlicher Steigerwald und jetzt auch noch das "Netzwerk Steigerwald". Er dankte Ehrenbürger Fritz Dürr für dessen großes Engagement, das nicht auf die Gemeinde Geiselwind beschränkt blieb.
Da Geiselwind mit seinem Gemeindeteil Sixtenberg auch der Mittelpunkt von Franken ist - hier befindet sich der Dreifrankenstein - wünschte sich Ernst Nickel, dass im neu gestalteten Bereich des Dreifrankenstein einmal das Dreifrankensingen organisiert wird.
Auch die Bezirksrätin Christine Bender, selbst seit 20 Jahren in
Kolitzheim als Leiterin einer Jugendtanz-und Singgruppe aktiv, regte an, im Rahmen des Dreifrankensingens auch ein Jugendprojekt zu arrangieren. Christine Bender, die im Bezirkstag für die Kultur zuständig ist, berichtete, dass der Bezirk jedes Jahr 50 000 Euro für den Gesang ausgibt.
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