In Mainstockheim stehen und standen bei beiden Kirchen im Ort aufwändige Arbeiten an. Für die politische Gemeinde stellt sich die Frage der Bezuschussung.
Die beiden Kirchen in Mainstockheim beschäftigen seit geraumer Zeit nicht nur die Gläubigen, sondern auch die Gemeinderäte. Es geht um die Kosten für die anfallenden Sanierungsmaßnahmen - und um die Frage, wie viele die politische Gemeinde beisteuern muss.
An der Innenrenovierung der katholischen Pfarrkirche St. Gumbert beteiligt sich die Gemeinde, wie schon zugesagt, mit zehn Prozent der vorgelegten Gesamtkosten. 444 404 Euro wird die Maßnahme kosten. Abzüglich der geleisteten Vorabzahlung bleibt ein Restbetrag von 20 000 Euro. Inder Gemeinderatssitzung am Donnerstagabend gab es eine Gegenstimme.
Auch für die Sanierung der evangelischen Kirche wird viel Geld in die Hand genommen. Hier hat die Gemeinde zur Kirchturmsanierung auf der Grundlage der voraussichtlichen Baukosten von 88 000 Euro einen Zuschuss zugesagt.
Wegen nicht vorher erkennbarer Schäden erhöhte sich der Sanierungsbetrag jedoch auf 225 400 Euro. "Das hätte einen Anstieg unserer Zusage von 9000 Euro auf 22 540 Euro zur Folge", rechnete Bürgermeister Karl-Dieter Fuchs (FBB) vor.
Die Kirchengemeinde musste neben den hohen zusätzlichen Kosten auch verkraften, dass der Bezirk mit seinem angekündigten Zuschuss von 8400 Euro mit der Begründung wieder ausstieg, dass der denkmalpflegerische Mehraufwand über 50 000 Euro liege und daher das Landesamt für Denkmalpflege zuständig sei. Die Denkmalpflege stieg jedoch gar nicht erst ein.
"Wir haben schon zwei Mal nachgebessert", merkte Fuchs an und wies auf weitere kostenintensive Maßnahmen wie die Kirchensanierung selbst sowie die Sanierung der historischen Friedhofsmauer hin. Alle Zuschüsse der Gemeinde seien dabei freiwillig.
Während es woanders überhaupt keine Zuschüsse mehr gebe, zeige sich Mainstockheim mit zehn Prozent überaus großzügig.
Besuch in München Die Kirchensanierung sei mit rund 500 000 Euro und die der Friedhofsmauer mit rund 300 000 Euro angesetzt. Fuchs berichtete von einem Besuch in der Landeskirche in München, den er zusammen mit Vertretern der Kirchengemeinde absolvierte. Ergebnis: Jeder Betrag, den die Gemeinde über einen Anteil von 60 000 Euro hinaus zahlt, wird von der Landeskirche in gleicher Höhe übernommen.
Ein Antrag zur Geschäftsordnung von Ingolf Klein (CSU), die Entscheidung zu vertagen, fand keine Mehrheit, ebenso wenig wie der weitestgehende Antrag, sich mit einer Nachzahlung von 4695 Euro an den Kosten zu beteiligen.
Auch der Vorschlag von Horst Schiffler (SPD), beide Kirchen gleich zu behandeln und 2053 Euro an die evangelische Kirchengemeinde zu zahlen wurde abgelehnt.
Mit zwei Gegenstimmen wurde dann der vom Bürgermeister favorisierte Antrag übernommen, an den zugesagten 22 540 Euro festzuhalten und keinen weiteren Betrag zu übernehmen. Damit hat die Kirchengemeinde die Möglichkeit, seitens der Landeskirche an höhere Zuschüsse zu gelangen. Es gab zwei Gegenstimmen.