Viel Wasser und doch noch ein Pilz

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Traumrunde Wiesenbronn: Wiesen, Wasser, Wein und Holz werden versprochen und das wird gehalten. Die Regenwolken sehen dramatischer übrigens aus als sie waren. FOTO Siegfried Sebelka
Sebelka
Wasser, Wasser, Wasser: Erst auf den zweiten Blick erkennt der Wanderer, wieviel Wasser es rund um Wiesenbronn gibt.
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Einblicke: Kurze Verschnaufpause auf dem Weg nach oben. Der alte Steinbruch bietet dazu Gelegenheit oder die Schützhütte ein paar Meter weiter.
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Auffällig: Es fällt ins Auge. Rund um Wiesenbronn gibt es jede Menge Misteln an den Bäumen. Viele haben sich nach dem heißen Sommer von ihrer Blättern verabschiedet.
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Herbstzeit, Wanderzeit, auch auf den acht TraumrRunden: Die Tour rund um Wiesenbronn steht unter dem Motto Wiesen, Wasser, Wein und Holz, das ist der Wiesenbronner Stolz.

Herbstzeit, Wanderzeit: Die acht neuen TraumRunden bieten sich an. Die rund um Wiesenbronn steht unter dem Motto: „Wiesen, Wasser, Wein und Holz, das ist der Wiesenbronner Stolz“. Das passt. Alles findet man bei der Tour. Das ist nach dreieinviertel Stunden und elf Kilometern klar.

Eine Runde drehen, schön gemütlich und vielleicht nebenbei einen oder zwei Pilze finden. Das war der Plan an einem Samstag Mitte September. Dicke Wolken hängen am Himmel, ein paar Tropfen Regen gibt es auch. Nicht viel, aber genug für die Erkenntnis, dass man sich an solchen Tagen nicht in Joggingschuhen auf die Piste wagen sollte. Immer wieder führt die Strecke über Wege mit mittelhohem Gras. Wenn das nass ist, sind das die Füße auch bald. Also, festes Schuhwerk ist nicht falsch.

„Den Koboldsee kann man nicht verpassen.“
Netter Hinweis aus einem Vorgarten

Ansonsten reicht leichtes Gepäck. Parkplätze gibt es am Infopunkt im Seegarten mitten in Wiesenbronn genug. Dann geht es zum Rathaus, in die Koboldstraße und Richtung Koboldsee. Auf dem Weg heißt es: Vorsicht Falle: An einer Stelle geht es rechts weg.

Allerdings ist die Richtung des Pfeils auf dem Logo nicht so eindeutig. Egal, auch wer weiter ins Neubaugebiet läuft, kommt zum Koboldsee. Und er hat den Vorteil, an hochinteressanten Vorgärten vorbei zu kommen. Da scheint ein Wettbewerb um das am schönsten gestaltete Stückchen Erde vor der Haustüre gelaufen zu sein. Toll gemacht.

Wer ihn noch nicht kennt, wird auch vom Koboldsee überrascht sein. Idyllisch gelegen und gleich daneben der offizielle Grillplatz (Ausleihen der Grillroste gegen Kaution bei der Gemeinde). Es geht weiter und immer wieder an Bäumen mit auffällig vielen Misteln vorbei. Langsam zeigt sich, dass die 197 Höhenmeter nicht nur in der Karte stehen, sondern überwunden werden müssen. Alles nicht so schlimm, der Steinbruchweg führt durch einen abwechslungsreichen Wald. Auch eine Schutzhütte ist da, für eine kleine Pause. Die bietet sich am Steinbruch selbst an. Die Spuren des Abbaus von Grünem Schilfsandstein sind nicht zu übersehen.

Ein paar hundert Meter weiter ist der höchste Punkt erreicht. Am Kugelspiel trifft man auf den Steigerwald Panoramaweg. Auf gewachsenem Waldboden läuft es sich leicht und der Waldrand ist schnell erreicht: Ein herrlicher Blick auf Castell tut sich auf. Vielleicht die schönste Aussicht der Tour. Aber: Vorsicht Falle. Wieder ein Pfeil auf einer Markierung, dessen Richtung nicht ganz so klar ist. Klar ist, und das gilt für die gesamte Runde – ohne die Karte und die Wegbeschreibung geht es nicht. Das gilt auch, wenn man die großen Äcker und Wiesen hinter sich hat und auf die Straße nach Castell stößt. Kein Schild, aber die Karte sagt ganz klar, ab nach Osten in Richtung Trautberg.

Kurz danach geht es über die Straße und man erlebt eine Überraschung: Wasserflächen, die man so nicht vermutet hätte. Nach Wald, Wein und Holz ist das die nächste Zutat für den Wiesenbronner Stolz. Ein idyllisches Stückchen, links die Teiche, rechts der Mühlbach und vorbei an mehreren versteckt liegenden Mühlen. Der Rest läuft sich wie von alleine. Immer den Kirchturm im Blick geht es noch mal an Äckern und Wiesen vorbei und am Schlossgraben zurück nach Wiesenbronn.

Das Wetter hat gehalten. Ab und zu mal die Kapuze, ansonsten eine Wanderung, die man mal machen kann. Am Ende der Lohn. In Wiesenbronn ist das relativ einfach. Zwei Gasthäuser, in beiden kann man nichts falsch machen. Weil der Becka vom Höfer wegen einer Familienfeier geschlossen war, wurde es der Schwarze Adler. Zweimal Bratwurst, zwei Schoppen, 22,60 Euro. Wie gesagt, man kann nichts falsch machen. Ach ja, Pils hat es auch gegeben und selbst Pilze waren zu sehen. Allerdings nur als Dekoration auf den Fensterbänken beim Neubauer.

ONLINE-TIPP

Mehr Informationen unter www.wanderglueck-kitzingen.de Mehr Bilder unter kitzingen.mainpost.de

TraumRunde Wiesenbronn

Wegeverlauf: Start und Ziel ist der Infopunkt im Seegarten (1). Von dort verläuft der Weg vorbei am Rathaus (2) , dann entlang der Koboldstraße nach Süden. Bald wird der Koboldsee (3) am Ortsrand erreicht. Kurz nach dem See schwenkt der Weg nach links, weiter geht es auf dem alten Steinbruchweg hinauf durch den Wald.

Kurz nach dem Waldrand wird die Schutzhütte am Steinbruchweg (4) erreicht. Nach der Querung eines Weges geht es zunächst rechts bergauf, dann wieder scharf links und höhenparallel weiter. Oben am Kugelspiel angekommen, wird der Steigerwald Panoramaweg gestreift, bevor es durch die Weinberge wieder abwärts geht.

Unterhalb des Waldes befindet sich das Weinlabyrinth (5) in unmittelbarer Nähe. Dieses ist aus Weinstöcken angelegt. Der kurze Abstecher lohnt sich. Weiter folgt der Weg dem Gottesgraben, nach mehreren Abbiegungen bieten sich schöne Ausblicke. Auf ebener Strecke kann die attraktive Teichlandschaft genossen werden. Am Ende öffnet sich der Blick zur Pulvermühle (6).

Der Weg verläuft jetzt zwischen Hecken und Gehölz am romantischen Mühlbach entlang. Durch Wiesen und Ackerlandschaften und vorbei am Schlossgraben geht es zurück nach Wiesenbronn.

Die Daten: Elf Kilometer lang. Die Gehzeit wird mit Drei stunden, 15 Minuten angegeben. 197 Höhenmeter sind zu überwinden. Geringe bis mittlere Kondition soll für die Runde ausreichen.