Trampelpfad wird zum Radweg

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Mehrfach wurden schon Radfahrer beim Überqueren der Staatsstraße bei Hörblach angefahren. Ein neuer Radweg soll mehr Sicherheit bringen.

Damit Radfahrer, die von Großlangheim nach Hörblach radeln und in Richtung Dettelbach und Mainsondheim weiter fahren wollen, künftig nicht mehr die gefährliche Staatsstraße St 2271 überqueren müssen, soll von der Unterführung bei Hörblach bis zur Kläranlage ein neuer Radweg gebaut werden. An der Kläranlage schließt sich der neue Weg an die bestehenden Radwegeverbindungen des Mainradwegs nach Dettelbach oder Mainsondheim an. Das neue Teilstück des Radwegs Großlangheim/Hörblach führt unmittelbar am Kreisverkehr durch das Brückenbauwerk, das die St 2271 über die Bundesstraße B 22 führt. Die Entwurfsplanung stellte Thomas Glückert vom Tiefbautechnischen Ingenieurbüro Glückert (TIG) in der Sitzung des Schwarzacher Gemeinderats am Dienstag vor.

Schon mehrfach wurden Radfahrer und Fußgänger in Hörblach beim Überqueren der vielbefahrenen Staatsstraße angefahren und verletzt. "Die Radfahrer sicherer über die Kreuzung bei Hörblach zu leiten war unser Ziel", sagte Bürgermeister Lothar Nagel (FCW). Der neue Radweg sei ein "großes Stück mehr Sicherheit". Nagel ist sich dessen bewusst, dass man nicht verhindern kann, wenn leichtsinnige Radler oder Fußgänger trotzdem die gefährliche Überquerung suchen. "Die Gefahr sucht jeder selbst", so das Gemeindeoberhaupt. Nagel glaubt, dass vor allem die Einheimischen die vorgegebene Beschilderung aufgrund ihrer Ortskenntnis missachten.
"Auswärtige werden die Hinweisschilder befolgen", so der Bürgermeister. Hartmut Ratz (FCW) sieht durch den neuen Radweg, der unmittelbar an der B 22 entlang verläuft, neue Gefahren lauern. "Wenn die Leute den Radweg auf der anderen Seite der Bundesstraße sehen, dann überqueren sie diese", sagte Ratz. Für Peter Kuhn (CSU) liegt der Gefahrenschwerpunkt eindeutig in Hörblach, "an der Kreuzung beim Hubert".

Beim Bau des Radweges muss laut Glückert der Brückendamm an der B 22 teilweise abgetragen und eine Stützmauer errichtet werden, damit die Trasse durch die enge Brücke passt. Große Muschelkalkquader sollen die auftretenden Kräfte abfangen. Zum Kreisel hin sollen hohe Leitplanken errichtet werden, um eine Berührung von Radlern und Fahrzeugen möglichst zu verhindern. Laut Kostenschätzung des Planungsbüros belaufen sich die Baukosten auf etwa 98 500 Euro plus die Nebenkosten. Für die Maßnahme ist eine wasserrechtliche Genehmigung erforderlich, da die Trasse im Überschwemmungsbereich eines HQ 100 liegt. Weil kleine Bereiche an Retentionsflächen in Anspruch genommen werden, muss die Gemeinde Ausgleichsmaßnahmen ergreifen.