Die Platzierung ist für den Trainer des FV Schwarzenau/Stadtschwarzach nur eine Randnotiz. Wichtiger ist für ihn, dass sich die Mannschaft weiterentwickelt.
Einst auf Platz eins, jetzt nur Fünfter: Der FV Schwarzenau/Stadtschwarzach rutschte ohne eigenes Verschulden ab, da er Spielausfälle beklagen musste. Coach Jan Hinrichs stört das nicht. Mit ihm sprach Die Kitzinger.
Haben die Spielausfälle Ihr Team aus dem Rhythmus gebracht? Jan Hinrichs : Ich denke nicht, dass wir unseren Rhythmus verloren haben. Dass wir Spiele abgeben würden, war klar. Sowohl gegen Sonderhofen als auch gegen Gülchsheim ging der Dreier für den Gegner völlig in Ordnung, weil sie einfach besser waren. Nun müssen wir allerdings gegen Sickershausen wieder in die Erfolgsspur zurückfinden. Ich bin mir sicher, dass meine Mannschaft einen eventuellen Negativtrend abwenden kann. Die Stimmung ist gut und wir werden eine ausführliche Analyse über den Gegner und die beiden Niederlagen machen.
Durch die Spielausfälle stehen Sie nur auf Rang fünf und damit so tief wie noch nie. Stört Sie das? Nicht im Geringsten. Unser Ziel ist es, die Mannschaft weiterzuentwickeln. Aktuell spielen wir eine tolle Runde. Doch gerade Phasen, in denen wir Spiele verlieren, lassen uns als Team wachsen. Die Tabelle sollte für uns nur eine Randnotiz auf unserem Weg darstellen.
Dennoch wäre ein Vorrücken bis auf Platz eins möglich, wenn die Nachholspiele gewonnen würden. Ist das realistisch? Realistisch ist ein Sieg am Sonntag gegen Sickershausen, mit mehr habe ich mich diese Woche noch nicht beschäftigt.
Mit 15 Toren gehört Ihre Mannschaft zu den offensiv schwächeren der Liga. Defensiv hat sie allerdings den zweitbesten Wert. Sagt das viel über Stärken und Schwächen der FV aus? Ein Fußballspiel, das 1:0 endet, sagt mehr über die Qualität zweier Mannschaften aus, als ein 5:4. Daher bin ich mit unserer langweiligen Bilanz bislang absolut zufrieden.
Sie sind seit knapp vier Monaten Trainer in Schwarzenau/Stadtschwarzach. Ein erstes Fazit? Mein Fazit ist durchweg positiv. Für eine erfolgreiche Arbeit sind im Grunde drei kommunikative Komponenten erforderlich: Mannschaft, Trainer, Sportleitung. Hier pflegen wir einen ehrlichen Umgang und sind in jeder Instanz gewillt, die aktuelle sportliche Leistung zu verbessern und unseren Verein weiter voran zu bringen.
Aufsteiger Sickershausen kommt nach Schwarzenau. Sickershausen hat sich in der Runde bereits einige Male als Favoritenschreck entpuppt. Da wir uns selbst nicht als Ligafavorit betrachten, mache ich mir keine Sorgen, dass wir den Gegner unterschätzen werden. Ich sehe die Aufsteiger in diesem Jahr als klare Bereicherung. Ich denke, dass alle drei Teams gute Chancen haben werden, die Klasse zu halten.
Auf was wird es ankommen? In dieser Liga ist, aufgrund der großen Homogenität der Leistungen, jedes Spiel eine Herausforderung. Auch gegen Sickershausen wird es darauf ankommen, den richtigen Bezug zum Spiel zu finden und mit gesundem Selbstvertrauen an die Sache ranzugehen. Natürlich wollen wir, wie in jedem Spiel, dem Gegner unser taktisches Konzept aufzwängen und somit das Geschehen diktieren.
Wohin soll bis zum Winter die Reise gehen? Wenn wir uns weiterhin so positiv entwickeln, wie im ersten Saisonviertel, wäre das schon sensationell. Doch auch Niederlagen werfen uns nicht aus der Bahn, dass kann ich mit Sicherheit behaupten. Denn dafür hat meine Mannschaft zu viel Charakter und wird bereits am Sonntag wieder eine Schippe drauf legen.