Drei Gegentore in der zweiten Halbzeit brachten die Siedler gegen Memmelsdorf noch auf die Verliererstraße.
SSV Kitzingen - SV Memmelsdorf 2:3 (2:0). Torfolge: 1:0 Nils Lange (18.), 2:0 Sebastian
Stumpf (25.), 2:1 Christopher Sowinski (42.), 2:2 Lukas Werndorfer (50.), 2:3 Jeffry Stade
(69.).
SSV-Trainer Markus Hartsch hatte in der Halbzeit wohl schon eine gewisse Vorahnung.
Als er zum Pausentee in die Kabine marschierte und von einigen Zuschauern ob der bis dato guten
Leistung seiner Mannschaft beglückwünscht wurde, erwiderte er in aufgeregtem Ton: "Das
Spiel ist hier noch lange nicht entschieden." Und Hartsch sollte recht behalten.
Nach einer tollen ersten Halbzeit, an deren Ende die Siedler souverän mit 2:0 durch Tore von
Nils Lange und Sebastian Stumpf scheinbar sicher in Führung lagen, kam der totale Einbruch im
zweiten Durchgang.
War es der SSV, der im ersten Abschnitt noch dominierte und Gegner sowie
Ball gekonnt laufen ließ, drehte sich das Spielgeschehen in den zweiten 40 Minuten komplett.
"Das war sehr ärgerlich, da wir den Gegner bis dahin beherrscht hatten", so der Trainer nach
der Partie. Denn keine zwei Minuten nach Wiederanpfiff konnte Memmelsdorf verkürzen.
Ohne große Gegenwehr dribbelte sich Christopher Sowinski durch die komplette Kitzinger
Defensive und hatte dann keine Mühe mehr, den Ball in die Maschen zu schießen.
Schon hier wurde exemplarisch deutlich, wie der zweite Abschnitt ablaufen würde.
Die SSV-ler kamen nicht mehr in die Zweikämpfe. Die Gäste konnten schalten und
walten, wie sie wollten. Der Druck auf das Gehäuse von Kitzingens Torhüter Tobias Uhl
nahm immer mehr zu. "Nach der Pause haben wir komplett vergessen, wozu wir imstande sind und was
wir können. Das können wir uns in dieser Landesliga einfach nicht erlauben", zeigte sich
Hartsch verärgert.
Wer gedacht hatte, die Gastgeber würden nach dem Memmelsdorfer
Anschlusstor wieder aufwachen, sah sich getäuscht. Immer mehr Unsicherheit machte sich breit.
Das Fehlen dreier Stammkräfte und die frühe Verletzung von Abwehrchef Turgay Senel wurde
nun immer sichtbarer. Es fehlte eine ordnende Hand im SSV-Spiel.
"Das können wir mit
unserem kleinen Kader einfach nicht kompensieren. Es hat komplett die Ordnung gefehlt.
Das wurde bestraft", so Hartsch. So war es nur eine Frage der Zeit, bis der Ausgleich fallen
würde. In der 50. Minute zog Lukas Wernsdorfer ab und markierte das 2:2.
Der SSV wirkte geschockt. Kaum ein Pass kam bei der ansonsten so glänzend in diese Spielzeit
gestarteten Siedler-Jugend an. "Wir konnten vorne keine Bälle mehr halten, und gaben diese
dementsprechend zu schnell wieder ab. Da hatten wir richtig Probleme heute", analysiert der Trainer
einen weiteren negativen Punkt. Mit dem Ausgleich beruhigte sich das Spielgeschehen zunächst
wieder. Memmelsdorf musste nun durchatmen und wollte das 2:2 erst einmal verwalten.
Doch die Räume, die der SSV nun wieder bekam, nutzte er einfach nicht.
Zu behäbig und unsauber agierten die SSV-ler. Ein schlimmer Fehlpass im Mittelfeld besiegelte
in der 69. Minute die Niederlage. Der SVM schaltete schnell in die Spitze um, Jeffry Stade
ließ sich nicht zwei Mal bitten und markierte das 2:3. Die Kitzinger antworteten mit
wütenden Angriffen, wirkten dabei jedoch recht unstrukturiert. Die langen Bälle waren
meist eine sichere Beute der Gästeabwehr. So ließ sich Memmelsdorf die Butter nicht mehr
vom Brot nehmen und der SSV Kitzingen musste sich am Ende über eine desaströse zweite
Halbzeit ärgern. Dennoch stehen die Siedler mit einer ausgeglichenen Bilanz auf einem
ordentlichen achten Platz.
SSV: Tobias Uhl, Turgay Senel (10. Angelo Gnirck), Janik
Unger, Maximilian Meyer (50. Özer Gisi), Johannes Grieb, Nils Lange, Sebastian Hehn, Jakob
Rohr, Daniel Veeh, Dominik Laudenbach, Sebastian Stumpf.