Rödelseer Gala im Spitzenspiel gegen Lohr

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Da bleibt nur das Staunen. Während Rödelsees Radovan Suchy freistehend zum Wurf kommt bleibt Juniorennationalspieler Lars Spieß (TSV Lohr) nur das Nachsehen. Foto: Krumpholz
Da bleibt nur das Staunen. Während Rödelsees Radovan Suchy freistehend zum Wurf kommt bleibt Juniorennationalspieler Lars Spieß (TSV Lohr) nur das Nachsehen. Foto: Krumpholz
Bereits nach 57 Minuten war die Partie gegen Lohr entschieden und Rödelsee begann das Feiern. Foto: Krumpholz
Bereits nach 57 Minuten war die Partie gegen Lohr entschieden und Rödelsee begann das Feiern.  Foto: Krumpholz
 
Völlig frei erzielt Rödelsees Gabor Csorba gegen Lohrs Torhüter Stefan Schüßler einen Treffer. Foto: Krumpholz
Völlig frei erzielt Rödelsees Gabor Csorba gegen Lohrs Torhüter Stefan Schüßler einen Treffer. Foto: Krumpholz
 
Rödelsees Manager Tobias Demel ballt jubelnd die Fäuste. Foto: Krumpholz
Rödelsees Manager Tobias Demel ballt jubelnd die Fäuste. Foto: Krumpholz
 

Packend, spannend und hochklassig - all diese Attribute vereinigte das absolute Spitzenspiel der Männer-Bayernliga zwischen Rödelsee und Lohr in sich. Mit einer Glanzleistung bleibt der Spitzenreiter Rödelsee auch im elften Saisonspiel ohne Punktverlust.


TSV Rödelsee - TSV Lohr 31:24 (16:16).


Es lief bereits die 57. Spielminute im Spitzenspiel der Bayernliga. Die Halle tobte. 700 Zuschauer waren außer Rand und Band. Die Auswechselspieler des TSV Rödelsee standen bereits auf ihrer Bank. Jan Kästner hatte soeben das 28:22 für seinen TSV markiert, die endgültige Entscheidung war somit hergestellt.
Der sonst so besonnene Altmeister der Heimmannschaft, Miki Tonar, feierte jeden Treffer seiner Mannschaft ausgiebig und mit lautem Jubel. Torschütze Kästner schrie mit ausgestreckten Armen seine Freude Richtung frenetisches Publikum. Die letzten drei Minuten waren ein Schaulaufen eines wie entfesselt aufspielenden TSV Rödelsee, der sich am Ende einer packenden, spannenden und hochklassigen Partie im Duell der beiden besten Bayernligamannschaften mit 31:24 durchsetzen konnte.
"Das heute war Adrenalin pur", so Tonar nach Spielschluss über seine außergewöhnliche Emotionalität. Sein Teamkollege Radovan Suchy ergänzte: "Genau deswegen spielt man Handball. Das war Werbung für den Sport." Und damit hatte der Trainer-Bruder auch recht.
Was beide Teams am Samstagabend in der Sickergrundhalle boten, war das Beste, was die Bayernliga in dieser Saison hergibt. "Neben dem Klassespiel muss ich auch den beiden Fangruppen ein Riesenkompliment machen. Das war eine wahnsinnige Atmosphäre", zeigte sich Rödelsees Coach Dusan Suchy begeistert.
Von Beginn an peitschten beide Lager ihre Teams nach vorne. Den besseren Start dabei erwischte die Heimmannschaft, die durch zwei Treffer, wie sollte es anders sein, von Miki Tonar schnell in Führung lag. Angeführt vom starken Youngster des TSV Lohr, Yannick Bardina, kamen auch die Gäste allmählich in die Partie. So entwickelte sich in den ersten zehn Minuten ein munteres Hin und Her, bei dem zunächst beide Abwehrreihen und vor allem die Torhüter auf beiden Seiten kaum einen Ball zu halten bekamen. Frantisek Fabian, der Lohrer Coach, reagierte frühzeitig und wechselte seine ansonsten so starken Torhüter Stefan Schüßler und Peter Pcola insgesamt drei Mal. Thomas Paul im Rödelseer Gehäuse bekam weiter das Vertrauen von Suchy, was sich spätestens im zweiten Abschnitt bemerkbar machte.
Zurück zur Mitte der ersten Halbzeit. Plötzlich zog die Heimmannschaft an und erarbeitete sich Tor um Tor. Nach 14 Minuten stand es 14:9 für Rödelsee, die Halle schien zu kochen. Fabian reagierte und stoppte den gegnerischen Lauf mit einer Auszeit. Diese tat seiner Mannschaft sichtlich gut, denn nun stand die Abwehr besser und Lohr holte Treffer um Treffer auf. Da plötzlich die Suchy-Sieben kein Tor mehr erzielte, kamen die Gäste bis zur Pause tatsächlich noch zum Ausgleich.
Was jedoch in der Kabine vor sich ging, kann nur erahnt werden. Denn was Rödelsee im zweiten Abschnitt nun leisten sollte, war das Beste, das die Zuschauer bisher in dieser Saison zu sehen bekamen. Vor allem zwischen der 35. und 50. Minute war das Tor der Gastgeber wie vernagelt. Die Abwehr und Thomas Paul brachten Lohr beinahe zur Verzweiflung. Lediglich vier Treffer erzielte der Zweite in den ersten 20 Minuten nach dem Seitenwechsel. Immer wieder schnelle Gegenstöße durch Andreas Paul und Jan Kästner schraubten die Führung nach oben. Mit zunehmender Spielzeit kamen die jungen Gäste-Akteure auch mit der Atmosphäre klar. Einige Zwei-Minuten-Strafen und die Rote Karte gegen Marius Rahtz folgten in dieser Phase. Routiniert nutzte Rödelsee die Überzahl aus.
Als Kästner dann den Ball zum 28:22 im Lohrer Gehäuse versenkte, war der verdiente Sieg perfekt und die Feier konnte beginnen.
Lediglich Dusan Suchy warnte anschließend davor die kommenden Aufgaben zu unterschätzen. "Jede Bayernligamannschaft hat Qualität, da müssen wir vorsichtig sein." Qualität hat seine Mannschaft auch, in diesem Spiel sogar jede Menge davon.

TSV Rödelsee:

Thomas Paul, Maximilian Steppan, Jan Kästner 6, Gabor Csorba 2, Julius Weinhardt 1, Andreas Paul 8, Christian Häckner, Radovan Suchy 3, Miki Tonar 9/3, Maximilian Häckner 2, Bastian Demel.

TSV Lohr:

Stefan Schüßler, Peter Pcola, Bohuslav Zelený 4/3, Lars Spieß 1, Benjamin Scheiner 1, Denny Purucker 2, Maximilian Brunner, Andreas Avar 1, Peter Vovar, Milan Krakik, Marius Rahtz, Yannick Bardina 9, Benjamin Hora, Tom Spieß 6.


Zeitstrafen:

Kästner, Csorba, A. Paul, Suchy, M. Häckner/ L. Spieß, Rahtz, Bardina, Hora, T. Spieß

Rote Karte:

-/ Marius Rahtz (53./Tätlichkeit).

Zuschauer:

700.