Am Ende jubelten die Akteure des TSV Rödelsee wieder - das 13. Mal in dieser Saison. Auch der zuletzt aufstrebende Rivale aus Waldbüttelbrunn konnte den Lauf des TSV nicht stoppen.
TSV Rödelsee - DJK Waldbüttelbrunn 31:26 (14:14). Nach Schlusspfiff und dem 31:26 gegen die DJK Waldbüttelbrunn feierten die Rödelsee Spieler am Samstagabend ausgelassen. Maximilian Häckner schrie sich die Stimme aus dem Hals und stimmte das "Humba" an. Seine Mitspieler skandierten in fröhlich hüpfender Kreisformation das "Spitzenreiter, Spitzenreiter".
Den Mannen von Trainer Dusan Suchy war sichtlich die Erleichterung anmerken. Die Last die ihnen nach dem letzten Heimspiel 2012 von den Schultern gefallen ist, wog schwer. ‚Nur noch ein Sieg‘, so lautete vor dem Abschlussspiel des Jahres die Zielsetzung des TSV. Mit einem Erfolg im Unterfrankenderby gegen Waldbüttelbrunn hätte Rödelsee die famose Hinrunde in der Bayernliga krönen können. Einmal noch Gas geben, einmal sich noch quälen. Und es wurde eine Qual.
Die DJK zeigte sich als bärenstarker Gegner, der es vor allem in der Verteidigung verstand, richtig zuzupacken. Nicht unfair, aber immer mit äußerster Härte wurde in der DJK-Abwehr verteidigt. Es war ein Rezept, das sich über knapp 50 Minuten des Spiels als erfolgsversprechend herausstellen sollte.
"Ich muss den Gästen ein Kompliment machen. Bis zur 50.Minute haben sie uns mit sehr viel Kampf sehr große Schwierigkeiten gemacht", wusste auch Rödelsees Trainer Dusan Suchy um die Probleme seiner Mannschaft. Es war eine Partie auf Messers Schneide. Nur einmal, beim Stand von 7:6, lag Rödelsee im ersten Durchgang in Front. Die DJK-Abwehr hatte sich gut auf den Angriff der Heimmannschaft eingestellt. Dieser war sowieso gehandicapt. Jan Kästner befand sich als Sportlehrer mit seiner Klasse im Skikurs und der vor wenigen Wochen erst am Meniskus operierte André Deis konnte auch nur sporadisch eingesetzt werden.
"Wir haben ja quasi ohne Rückraum links gespielt. Dafür hat meine Mannschaft es gut gemacht", so Suchy über die fehlenden Alternativen in der Offensive.
Die Last lag daher noch mehr auf den Schultern von Miki Tonar. Und die DJK hatte Tonar über weite Strecken der Partie ganz gut im Griff. Dass der tschechische Star am Ende freilich erneut auf elf Tore kam, war seiner unglaublichen Klasse geschuldet, die er in den entscheidenden Moment immer wieder einsetzen konnte.
Bei den Gästen ragte Norbert Sutka heraus. Der hünenhafte Ungar, der in der Spielzeit 2010/2011 für Tatabanya Carbonex KC im europäischen EHF -Cup auflief, drehte vor allem im zweiten Abschnitt mächtig auf und war für die TSV-Abwehr kaum zu fassen. Erst als Suchy umstellte und Andreas Paul Manndeckung gegen den Zwei. Meter-Riesen spielte, stand die Abwehr der Rödelseer besser. Dies war am Ende auch der Schlüssel zum Erfolg.
Gute Abwehrarbeit, Ballgewinne und schnelle Gegenstöße, die zu einfachen Toren führten, ließen den TSV ab der 50. Minute in Führung gehen. Beim 23:21 in der 49. Minute durch Radovan Suchy lag der Herbstmeister erstmals mit zwei Toren in Front. Doch die Gäste blieben weiterhin am Drücker und ließen sich noch nicht abschütteln.
"Ich habe gewusst, sobald wir mit drei Toren führen sollten, werden wir gewinnen. Und so war es dann auch", zeigte sich der Trainer nach Schlusspfiff begeistert.
Das 27:24 durch Miki Tonar war demnach die Entscheidung zu Gunsten des Ligaprimus. Dieser steht nun nach einer grandiosen, für den TSV historischen, Hinserie, unangefochten auf dem ersten Platz und überwintert als Herbstmeister. Die Ausgangslage könnte nicht besser sein.
Nun gilt es, in der Rückserie die Früchte zu ernten.
Die Weihnachtsfeier dürfte aber schon jetzt viel Party versprechen.
TSV Rödelsee: Thomas Paul, Maximilian Steppan, Viliam Vitkovic 3, Gabor Csorba 2, Julius Weinhardt, Andreas Paul 3, Andre Deis, Christian Häckner 2, Radovan Suchy 6, Michal Tonar 11/5, Maximilian Häckner 3, Bastian Demel 1
DJK Waldbüttelbrunn: Matjas Varga, Andreas Schalk, Julian Stumpf 5, Josef Szentgyörgyi 5, Norbert Sutka 10, Gergely Kotrics 1, Thomas Kaupp, Peter Oszla 1, Dominic Faustmann 1, Markus Kirchner 3.