Der Bayernliga-Aufsteiger aus Unterhaching erweist sich für den TSV Rödelsee als ein ganz unbequemer Gegner. Erst nach der Pause finden die Suchy-Mannen zu ihrem Spiel - und wahren ihre weiße Weste.
Den dritten Sieg im dritten Spiel konnte der TSV Rödelsee einfahren. Gegen den TSV Unterhaching tat man sich jedoch lange Zeit sehr schwer. Erst in den letzten 15 Minuten wurde das Ergebnis standesgemäß. Dementsprechend unzufrieden zeigte sich TSV-Coach Dusan Suchy. "Mit der Leistung kann ich nicht zufrieden sein. In der Bayernliga gibt es keine leichten Gegner und da erwarte ich von meiner Mannschaft, dass sie konzentriert spielt und nicht so eine Leistung abruft."
Zu Beginn agierte die Heimmannschaft gegen den Aufsteiger aus Oberbayern mit einer offensiven Deckung. "Ich wollte, dass durch die offensive Abwehr mehr Tempo in das Spiel kommt und wir dann leicht zu Gegenstößen kommen. Ich muss jedoch von einem Bayernligaspieler erwarten können, dass man sich an taktische Vorgaben hält und konzentriert dann auch abschließt", sparte Suchy weiterhin nicht mit Kritik, die sich vor allem auf die Wurfauswahl richtete.
"Der Trainer hat vorher klar angesprochen, dass der gegnerische Torhüter mit seinen langen Armen die Winkel abdeckt und wir da nicht hinwerfen sollen. Leider haben wir das dann zu Beginn doch immer gemacht", erklärte Rödelsees Torhüter Thomas Paul die Kritik seines Trainers. Paul war es, der vor allem im ersten Durchgang die Führung seiner Mannschaft immer wieder mit tollen Paraden verteidigte. "Es war für mich persönlich auch einmal an der Zeit, ein gutes Spiel abzuliefern. In den ersten beiden Partien war ich mit mir selbst überhaupt nicht zufrieden. Ich hoffe, der Knoten ist nun geplatzt."
Vor allem bei Eins-gegen-Eins-Situationen war Paul in den ersten 30 Minuten kaum zu überwinden. "Unsere offensive Deckung haben wir schon gut umgesetzt, aber einfach nicht genügend davon profitiert.
Wir hätten locker fünf Tore mehr erzielen müssen", so Paul weiter.
Dass am Ende der ersten Halbzeit zwar nur zwölf Gegentreffer standen, konnte bei 13 eigenen Toren niemand aus dem TSV-Lager zufrieden stellen. Auch Starspieler Michal Tonar kam nicht wie gewohnt zum Zug. "Wir haben unser schlechtes Spiel aus Bayreuth heute mit in die Partie genommen. Hinzu kam dann auch eine gewisse Nervosität und Anspannung. Das erklärt unseren schlechten Auftritt in der ersten Halbzeit", so der Altstar über den ersten Durchgang.
Nach der Pause läuft's Tonar war es dann aber im zweiten Abschnitt, der die Zügel anzog. In den ersten 30 Minuten gelang ihm nur ein einziger Treffer, am Ende standen aber erneut zehn Tore für ihn zu Buche. Nach dem 13:12 zur Halbzeit drehte der TSV dann mächtig auf und lag beim 26:18 erstmals mit acht Toren in Führung.
Immer wieder entschärfte Paul die Unterhachinger Würfe und Tonar vollstreckte eiskalt. "Wir haben dann endlich gemerkt, dass wir mit Einzelaktionen nicht weiterkommen, sondern als Team spielen müssen. Dann wurde es doch noch standesgemäß", analysierte Suchy den zweiten Abschnitt.
Auch Unterhachings Trainer Jan Greger zollte der Rödelseer Leistung im zweiten Abschnitt Tribut. "Die haben eine tiefe Bank und sehr viele erfahrene Spieler. Deshalb geht das Ergebnis dann auch vollkommen in Ordnung."
Schmunzelnd gab er dann noch die Marschroute für die kommenden Wochen vor. "Ich hoffe und ich denke auch, dass nach dem Oktoberfest wir wieder alle Mann an Bord haben und auch die ersten Punkte einfahren können."
Am Ende stand für Rödelsee daher der dritte Sieg im dritten Spiel mit einem kleinen Schönheitsfleck - wegen der Leistung in der ersten Halbzeit. "Wir müssen lernen, dass kein Team vor uns freiwillig auf die Knie geht", hofft Suchy auf eine Leistungssteigerung.