Der mittlerweile 43-jährige Michal Tonar bestritt gegen die TG Landshut sein letztes Heimspiel für den TSV Rödelsee und beendete seine großartige Karriere nochmals mit einem Meistertitel.
Zum letzten Male durften am Samstagabend die Rödelseer Fans ihren Altinternationalen der ersten Mannschaft, Michal Tonar, bestaunen. Wir sprachen mit dem Tschechen, der 1992 bei den Olympischen Spielen in Barcelona gar drittbester Torschütze wurde.
Die Partie gegen die TG Landshut war Ihr letztes Heimspiel für den TSV Rödelsee. Wie sieht es in Ihnen emotional aus?Michal Tonar: Momentan habe ich eher wenige Emotionen. Wir haben schlecht gespielt und das ärgert mich. Als Meister muss man sich auch nach dem vielen Feiern mit einem Erfolg von den eigenen Fans verabschieden. Es ist daher sehr schade, so zu gehen. Wir müssen wirklich aufpassen, dass wir uns am Samstag in Waldbüttelbrunn besser präsentieren, sonst verlieren wir auch dort. Das erste Supergefühl von letzter Woche ist daher etwas getrübt aktuell.
Ist diese Meisterschaft dennoch noch einmal ein Highlight Ihrer grandiosen Karriere? Ja, das schon. Allerdings bin ich schon mit ein paar Teams aufgestiegen.
Das ist jetzt ein weiterer Erfolg in meiner Laufbahn. Letzte Woche war das schon ein Supergefühl und es ist schon toll, die Karriere mit einem Aufstieg zu beenden.
Was war das Besondere in diesem Jahr beim TSV? Wir haben vor der Saison kapiert, dass wir unser eigenes Spiel durchziehen müssen. Das heißt nicht nur, schnell nach vorne, nicht nur Tempo machen. Das haben wir sehr oft sehr gut gemacht. Dass wir super Handballer in den Reihen haben, wussten wir immer. In ein paar Spielen haben wir uns nicht an die Vorgabe gehalten und prompt haben wir verloren. Aber man muss schon sagen, dass vor allem das erste Halbjahr überragend war, als wir ohne Verletzungen und ohne Niederlage durch die Liga marschiert sind.
Nun hängen Sie die Handballschuhe an den Nagel. Wie schwer wird der Abschied fallen? Ich konnte mich ja sehr lange darauf vorbereiten. Ich habe ja schon vor der Saison gesagt, dass es definitiv meine letzte ist, auch wenn ich das schon vor drei Jahren gesagt habe (lacht). Aber man muss ehrlich sagen, mein Körper hat genug. Ich muss jetzt erst einmal wieder richtig gesund werden und mein Körper muss sich erholen. Was dann in einem Vierteljahr ist, weiß ich nicht. Aber jetzt bin ich einfach nur froh.
Das heißt, Sie sind erleichtert, die körperlichen Strapazen nun hinter sich zu haben? Ja, natürlich. Ich muss meinem Körper sowieso danken, dass er den Stress so lange mitgemacht hat. Ich habe ja nur noch einmal in der Woche trainiert und dann gespielt und das alles ohne Verletzungen überstanden. Da bin ich schon auch dankbar.
Wie wird es nun weitergehen? Mein nächstes großes Ziel ist es, die Trainer-A-Lizenz zu beenden und dann in das Trainergeschäft einzusteigen. Dabei ist es mir egal, ob in Tschechien oder in Deutschland. Ich freue mich dann auf diese Arbeit, wenn das richtige Angebot kommt. Außerdem bin ich aktuell noch Trainer der B-Jugend von Pilsen. Auch hier schaut es sehr gut aus, denn wir werden wohl tschechischer Meister werden. Das wäre dann meine zweite Meisterschaft in dieser Saison.
Wird Ihr Kontakt nach Rödelsee weiter aufrecht erhalten bleiben? Ja, das auf jeden Fall. Ich habe auch noch guten Kontakt nach Aue und Bad Neustadt. Ich hoffe und gehe davon aus, dass ich vor allem mit Dusan Suchy und Willi Demel, sowie den Spielern in Verbindung bleibe. Das ist eine tolle Truppe.