Sonderausstellung zur Geschichte der Feuerwehr

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Viele betagte Feuerlöschfahrzeuge sind in der Sonderausstellung zu sehen. Foto: G. Bauer
Viele betagte Feuerlöschfahrzeuge sind in der Sonderausstellung zu sehen.  Foto: G. Bauer

Am Wochenende vor Ostern öffnet traditionsgemäß das Museum für Militär- und Zeitgeschichte in Stammheim nach der Winterpause mit einer Sonderausstellung wieder seine Pforten. In diesem Jahr steht dabei die Geschichte der Feuerwehren im Mittelpunkt.

An Themen mit zeitgeschichtlichem Hintergrund mangelt es Museumsleiter Günter Weißenseel nicht. Die Kuba-Krise 1962, das Kriegsende 1918 und 1945, der Franzosenkrieg 1796 oder der Streit um die Vormachtstellung zwischen Preußen und Österreich - möglichst wird ein Jahrestag ins Blickfeld gerückt. In diesem Jahr steht die Feuerwehr in Krieg und Frieden im Mittelpunkt, es geht um ihre Entstehung, ihre wechselvolle Organisation und ihre sich mit der Zeit wandelnden Aufgaben zwischen Berufs-, Pflicht- und freiwilliger Feuerwehr.

Freiwilliges Löschkorps

Ein erster Impuls zur Einrichtung eines Feuerwehrwesens ist 1841 mit der Bezeichnung ,freiwilliges Löschkorps' aus Meißen überliefert. Die Einrichtung sprach sich rasch herum und in vielen Orten nahmen Turnvereine das Heft in die Hand.
Sie machten sich mit den Techniken des Leitersteigens und dem Bedienen von Feuerspritzen vertraut, Steiger- und Rettungscompagnien wurden gegründet. Turner traten den neuen Feuerwehren mit dem Ziel bei, dem Nächsten mit dem Wahlspruch "Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr" bei jeglicher Not beizustehen. Er gilt bei der Feuerwehr bis heute.

Bei Hochzeiten war es regional vorgeschrieben, dass der Bräutigam zwei Feuerlösch eimer kauft, um bei Bränden jederzeit einsatzbereit zu sein und die Ausrüstung zum Einsatz gleich selbst mitzubringen.

Erst Eimer, dann Pumpe

Wo früher mit dem Löscheimer Wasser ins Feuer gekippt wurde, kamen bald Handhebelpumpen auf, die sich in einigen Dörfern noch bis in die 50-er Jahre hielten und erst dann allmählich durch motorisierte Fahrzeuge und Motorpumpen ersetzt wurden.

Kriegszeiten stellten Feuerwehren vor die größten Herausforderungen überhaupt. Technisches Gerät war ebenso Mangelware wie es an einsatzfähigen Männern fehlte, die standen weitaus überwiegend im Fronteinsatz.

Im damaligen Sprachgebrauch war es in den Städten die Feuerpolizei, die teilweise mit militärischem Drill ausgebildet und dem Allgemeinwesen verpflichtet zur Hilfe gerufen wurde, ihre Fahrzeuge waren wie die Uniformen grün. Entweder mussten dann die Alten herhalten oder Frauen übernahmen, oftmals ungeübt den Feuerlöschdienst. Im Kalten Krieg war begleitend zur Feuerwehr der zivile Bevölkerungsschutz aufgebaut, ähnlich organisiert wie der Luftschutz im Zweiten Weltkrieg.

Minister Herrmann eröffnet

Die Ausstellung im Museum Stammheim wird am Samstag, 23. März, um 11.45 Uhr durch den Schirmherrn und bayerischen Staatsminister des Innern Joachim Herrmann eröffnet.

Neben Panzermitfahrgelegenheiten in der Sandgrube wartet ein reichhaltiges Rahmenprogramm mit Feuerlöschübungen und Gerätevorführungen mit Feuerwehrgerät aus den 20er, 40er und 60er Jahren auf die Zuschauer. Auch ein Feuerlöschpanzer wird eingesetzt.

Löschübungen für groß und klein

Wie man einen Brand mit dem Pulverlöscher bekämpft, ist für Erwachsene gemünzt, eine Kinderlöschübung mit Kübelspritzen gilt dem Nachwuchs. Modellfahrzeuge, Filmvorführungen und die Vorstellung Technischer Hilfeleistung (THL) durch die Bundeswehr ergänzen das Programm zum Museumsauftakt 2013.

Das Festprogramm beginnt kaum verändert auch am Sonntag, 24. März, ab 10 Uhr mit einem Weißwurstfrühstück.