Seit 50 Jahren ein Kindergarten in Gnodstadt

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Im Garten des Kindergartens dürfen die Kinder unter Aufsicht von Leiterin Dietlinde Bimmerlein ihren Bewegungsdrang ausleben.
Foto: REGINA STERK
Erinnerungen: Die Kleinen beaufsichtigen war früher der Hauptaufgabe der Kinderbewahranstalten.
Repro: REGINA Sterk

„Ich kenn ein Haus“, singen die Kinder des Gnodstadter Kindergartens. Das Haus, das sie alle kennen, wird 50 Jahre alt. Großer Geburtstag ist am 16. Juli.

„Ich kenn ein Haus“, singen die Kinder des Gnodstadter Kindergartens. Das Haus, das sie alle kennen, ist ihr eigener Kindergarten. Sie kennen ihn und alle, die darin ein- und ausgehen natürlich – aber nur die letzten zwei, drei oder vier Jahre seiner Geschichte. Am Sonntag, 16. Juli, feiert der Kindergarten seinen 50. Geburtstag.

Eine wechselvolle Geschichte liegt hinter der Einrichtung: Bereits 1902 gab es die erste Spende „zur Einrichtung einer Kinderbewahranstalt“. Verwirklicht wurde diese aber erst 1941. Im Haus Nummer 97 finden von da an die Gnodstadter Kinder ein Zuhause.

Diakonieverein schritt zur Tat

Grundlage für die Eröffnung war das Erbe von Margarete Wagner, die ihr Vermögen samt Grundstück der Gemeinde vermacht hatte. In den Kriegswirren fiel der Betrieb erst aus und wurde dann wegen Baufälligkeit eingestellt. Schließlich wurde 1966 der Diakonieverein gegründet, der als Träger ein Jahr später den Kindergarten eröffnete.

Seitdem hat sich viel getan. Aus der Kinderbewahranstalt wurde längst ein freundliches lebendiges Haus, in dem sich die Jungs und Mädels pudelwohl fühlen. Leiterin Dietlinde Bimmerlein ist erst seit zweieinhalb Jahren in Gnodstadt, aber sie fühlt sich dort ebenso wohl wie die Kinder. Ihr ist es wichtig, dass sie ein Stück weit selbstständig durch den Tag gehen können. Zwar gibt es feste pädagogische Angebote – von musikalischer Früherziehung über Turnen bis zum Kochen des Mittagessens – aber im Tagesablauf ist auch jede Menge Zeit zum Freispiel eingeplant. Unter anderem der große Garten direkt hinter dem Haus mit seinen vielen Geräten lädt dabei zum Toben ein. Kein Vergleich zu den Bildern aus der Anfangstagen des Kindergartens, als die Kinder in Reih und Glied am Tisch saßen, beaufsichtigt von einer Schwester. „Heute können die Kinder viel mehr selbst entscheiden, was sie tun oder nicht tun möchten“, erklärt Bimmerlein.

Früher: Nicht selbstverständlich Getränke im Kindergarten

Zum Beispiel: War es vor 50 Jahren noch eher die Ausnahme, dass die Kinder im Kindergarten etwas zum Trinken hatten, so lädt heute eine Trinkoase dazu ein, sich zu bedienen, wann immer man durstig ist. Aber die Erwartungen an den Kindergarten seien auch gestiegen, so die Leiterin. Eltern und Schulen erwarten, dass die Kinder beim Verlassen des Kindergartens bestimmte Fähigkeiten erlangt haben. Sie und ihre Kolleginnen tun viel, um diese Erwartungen zu erfüllen.

Jetzt ist aber erst einmal Feiern angesagt. Am Sonntag wartet ein buntes Programm auf die Geburtstagsgäste. Die Kinder werden zusammen mit dem Singkreis ihre lange geübten Lieder singen und nach einigen offiziellen Reden gibt es eine Spielstraße mit Spielen von früher und heute. Das Luftballonfliegen, das es bei jedem Sommerfest gibt, darf auch diesmal nicht fehlen. Bei der großen Tombola warten tolle Preise, unter anderem ein Hauptpreis, der traditionell von der Firma Frankana spendiert wird.