Schwarzes Graffiti-Herz sorgt für Ärger

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Erst sprühen,...
Erst sprühen,...
 
... dann kräftig bürsten.
... dann kräftig bürsten.
 
Auf diese Info-Tafel an der Holztreppe zur Alten Mainbrücke hatte ein Unbekannter ein falsch gezeichnetes Hakenkreuz gesprüht. Heiner Karmann vom Bauhof entfernte es.
Auf diese Info-Tafel an der Holztreppe zur Alten Mainbrücke hatte ein Unbekannter ein falsch gezeichnetes Hakenkreuz gesprüht. Heiner Karmann vom Bauhof entfernte es.
 
Nach der ersten Behandlungsrunde ist das Herz noch gut zu sehen. Aber Heiner Karmann hat Geduld.
Nach der ersten Behandlungsrunde ist das Herz noch gut zu sehen. Aber Heiner Karmann hat Geduld.
 

Erst Blitze, dann ein Hakenkreuz und nun ein schwarzes Herz: Ein unbekannter Sprüher macht Heiner Karmann ganz schön Arbeit. Bis zu zwölf Mal muss der Bauhof-Mitarbeiter manchmal anrücken, bis das Graffiti verschwunden ist.

Er hat schon größere Herausforderungen gemeistert. Ein schwarzes Herz kann Heiner Karmann vom Team des Kitzinger Bauhofs nicht schrecken - auch nicht, wenn jemand es mitten auf den Sockel einer Muschelkalk-Figur auf der Alten Mainbrücke gesprüht hat, dick mit schwarzer Farbe. Karmann bleibt gelassen. Er nimmt selbst eine Sprühdose - mit beißend riechendem Graffiti-Entferner - zur Hand und weicht das düstere Liebessymbol richtig gut ein. "Irgendwann geht es weg", brummt er.

Es kann allerdings sein, dass das noch eine Weile dauert. "Manchmal muss man bis zu zwölf Mal ran: Einsprühen, einwirken lassen, abbürsten, warten....", erzählt Karmann. "Und dann das Ganze nochmal." Da ist Geduld gefragt. Und Geschick. Beides hat der erfahrene Bauhofler. Schließlich hat er für die Kleine Gartenschau selbst unzählige "Radieschen-Wegweiser" im Stadtgebiet aufgebracht.
"Deren Farbe hält gut, die sieht man heute noch", meint er lachend.


Immer öfter Schmierereien statt Kunst

Aber nicht nur mit "guten Kunstwerken" hat er es zu tun. "In letzter Zeit müssen wir gehäuft Schmierereien im Stadtgebiet entfernen." Am Freitag waren es Blitze und Schriftzeichen am Bleichwasen, gestern ein falsch gemaltes Hakenkreuz auf der Info-Tafel am Etwashäuser Holztreppenaufgang zur Alten Mainbrücke sowie das Herz auf dem Denkmal für die Kriegsgefangenen und Vermissten. Dessen Sockel hat Karmann sogleich zwei Mal bearbeitet. Ergebnis: "Naja." Noch immer ist das Schwarz deutlich zu sehen. "Der Muschelkalk ist so porös, dass die Farbe richtig reingezogen ist. Tja. Da muss ich noch ein paar Mal wieder kommen. "

Georg Schwarz, der Leiter des Amtes für öffentliche Sicherheit und Ordnung, findet das ärgerlich. "Auch wenn es am Stein wohl keinen großen Schaden gibt, ist es ein ziemlicher Arbeitsaufwand, bis man´s wieder wegbringt."

Ob es sich in allen Fällen um den gleichen Sprüher handelt - oder sogar um denjenigen, der im Sommer überall im Stadtgebiet rote Herzchen verteilt hat? "Kann man schlecht sagen", meint Heiner Karmann.
Er und auch Georg Schwarz hoffen auf Hinweise aus der Bevölkerung: an die Polizei, Tel. 09321/141-0, oder das Ordnungsamt, Tel. 20-3101.