Schuldenabbau geht voran

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In die Jahre gekommen: Das Landratsamt muss nach und nach saniert werden. In diesem Jahr steht im Kreishaushalt Geld zur Verfügung, um die WC-Anlage zu sanieren ...
Archiv-Foto: Silvia Gralla

Wenn einmal im Jahr die Bürgermeister des Landkreises zusammenkommen, um sich mit dem Landratsamt auszutauschen geht es – traditionell – auch um den neuen Kreishaushalt.

Man könnte von einer Art Familientreffen sprechen, wenn einmal im Jahr die Bürgermeister des Landkreises zusammenkommen, um sich mit dem Landratsamt auszutauschen und – traditionell – über den neuen Kreishaushalt informieren zu lassen. Das Ganze nennt sich etwas sperrig Bürgermeisterdienstbesprechung und es dreht sich naturgemäß vor allem um Zahlen.

Wehmut dabei

Diesmal war auch ein bisschen Wehmut dabei – es hieß gleich zweimal Abschied nehmen. Zum einen trat Hermann Hadwiger, Vorstandsmitglied der Sparkasse Mainfranken, letztmals vor seinem Ruhestand als Gastgeber der Besprechung auf. Weshalb es jede Menge Lob von Landrätin Tamara Bischof gab, die Hadwiger „ein riesiges Engagement über viele Jahrzehnte“ bescheinigte. Um genau zu sein: Es waren 48 Dienstjahre, davon 34 als Vorstand. Hadwiger habe sich „massiv für regionale Belange eingesetzt“, betonte eine angetane Kreis-Chefin.

Kreiskämmerer geht in Ruhestand

Abschied Nummer zwei betraf Kreiskämmerer Bernd Artus, der ebenfalls bald in Ruhestand geht und den Bürgermeistern damit zum letzten Mal die Haushaltszahlen näher brachte. Und die sehen so aus: Der Verwaltungshaushalt schrumpft um vier Millionen Euro auf 83,5 Millionen Euro. Der Vermögenshaushalt wächst um 2,2 Millionen Euro auf jetzt 12,1 Millionen Euro.

Für dieses Jahr rechnet der Kämmerer mit Einnahmen von 53 Millionen Euro, das sind 755 000 Euro mehr als im Vorjahr. Bei den Ausgaben sind 55,3 Millionen Euro veranschlagt, was einer Steigerung um 597 000 Euro gegenüber dem Jahr 2016 entspricht.

8,7 Millionen Euro für Investitionen

Die Kreisumlage liegt bei 41,5 Punkten und damit einen Punkt unter dem Vorjahr, wobei ein Punkt 906 772 Euro entspricht. Die Gemeinden müssen also mit 37,6 Millionen Euro etwas weniger an den Kreis zahlen. Von diesen 37,6 Millionen hat der Landkreis allerdings nur bedingt etwas, weil gleich 16,5 Millionen (18,3 Punkte) weitergereicht werden an den Bezirk.

Weitere Zahlen: Das Investitionspaket liegt in diesem Jahr bei 8,7 Millionen Euro. Davon gehen 3,4 Millionen in den Straßenbau, 1,5 Millionen in die Sanierung der Staatlichen Beruflichen Oberschule in Kitzingen und 710 000 Euro in ein Gebäude des Landratsamtes in der Alten Poststraße 6 (Kreisjugendring). Als zweite Rate steht in Form von einer Million Euro auch für den Bau des neuen kreiseigenen Wertstoffhofes bereit.

Auch in das Landratsamt selber wird Geld gesteckt, 250 000 Euro stehen bereit, um in dem in die Jahre gekommenen Haus – das 1980 bezogen wurde – die WC-Anlagen zu sanieren und die Sicherheit in den Eingangsbereichen zu verbessern.

„Ein Vorzeigelandkreis bei den Schulsanierungen.“

Ein Blick auf die Schulden: In diesem Jahr sollen weitere zwei Millionen Euro Schulden abgebaut werden. Ende 2016 hatte der Landkreis noch 17,88 Millionen Euro Schulden. Die Pro-Kopf-Verschuldung liegt damit bei 200 Euro und damit unter dem Landesdurchschnitt von 230 Euro. An Schuldzinsen muss der Landkreis aktuell noch 541 900 Euro bezahlen.

Alles in allem ein „grundsolides“ Zahlenwerk, wie sowohl Kämmerer als auch Landrätin feststellten. Vor allem bei den Schulsanierungen haben man sich in den vergangenen Jahren zum „Vorzeigelandkreis“ entwickelt.

Dank der „florierenden heimischen Wirtschaft“ habe man jetzt wieder etwas Spielraum, um zu investieren, Schulden abzubauen und um zuversichtlich in die Zukunft zu schauen: Kommenden Aufgaben könne man um einiges gelassener entgegen sehen als noch vor einigen Jahren. Was nicht zuletzt auch Toni Orth freuen dürfe: Der Noch-Chef des Kitzinger Jobcenters wird das Erbe von Bernd Artus antreten und damit der künftige Kreiskämmerer.