Ich habe schon an vielen schönen Plätzen gespielt, aber das ist was ganz besonderes. Auch so kann man ein Konzert beginnen; und Werner Schmidbauer machte das.
„Ich habe schon an vielen schönen Plätzen gespielt, aber das ist was ganz besonderes.“ Auch so kann man ein Konzert beginnen – und Werner Schmidbauer macht das am Donnerstagabend, lobt den sehr gut gefüllten Platz am Main. Und das ist keine Anbiederung ans Publikum, alle wissen, dass an einem lauschigen Sommerabend das Ambiente unter den Bäumen direkt am Gewässer schon seinen eigenen Reiz hat.
Dass dies bei uns der „Mee“ ist und nicht der Main hat Schmidbauer auch gelernt und als „Publikumsfänger“, als der er sich an diesem Abend durchaus erweist, hat er auch gleich den passenden Song dabei, startet mit der Textzeile: „Und ich hock drunt an meim Fluss“ und macht den Leuten auch klar: Euch geht's doch prima, ihr sitzt hier an einem tollen Ort, hört schöne Musik, seid mit netten Menschen zusammen und könnt euch Glücklich schätzen.
Und so schafft der 56-jährige Fernsehmoderator, Musiker und Liedermacher, vielen schon seit Jahren bekannt von Sendungen, wie Live aus dem Alabama, Dingsda, Aufgspuit oder Gipfeltreffen, ganz schnell „inhaltlich ganz nah bei die Leit“ zu sein, ganz alleine auf der Bühne, nur mit Gitarre, ab und an der Mundharmonika oder mit gespitzten Lippen pfeifend.
„Ganz nah bei die Leit“ ist Schmidbauer durch seine sehr persönliche Moderation der Songs, der Kumpel, der liebe Nachbar, der Freund. Ein Jahr lang hat er pausiert, keine Termine gemacht, war unterwegs mit den Töchtern in Irland, hat sich alleine im VW-Bus in den Süden begeben und erzählt davon, erzählt von seinen Kindern, vom Tod seines Vaters, von skurrilen und fast immer liebenswerten Begegnungen und auch davon, dass „ich am Ende des Tages lieber da bin, wo die Leit sind“. Und „die Leit“ sind am Ende diesen Tages natürlich am Mainufer in Kitzingen, stören sich nicht am Kurzauftritt eines etwas zu aufdringlichen Fans, der diskret von Kitzingens Oberbürgermeister Siegfried Müller vom Gelände geführt wurde und rücken angesichts der sinkenden Temperaturen eher noch enger zusammen.
Veranstaltet wurde der Abend von der VR-Bank Kitzingen anlässlich des 150-jährigen Genossenschaftsjubiläums exklusiv für Mitglieder.