Welche Aufgaben hat die Geschäftsführerin?
Wiegand: Ich mache die An- und Abmeldungen, den Beitragseinzug, Anträge für Zuschüsse und zum Beispiel für die Kreissportlerehrung, vermiete unsere eigenen Hallen, kümmere mich um die Löhne der angestellten Mitarbeiter und spreche die Sporthallen-Belegung mit der Stadt ab.
Schmidt-Sauerbrei: Das ist ein richtiges Unternehmen.
Und was bleibt dann noch für die Vorsitzende übrig?
Schmidt-Sauerbrei: Sie ist die Kanzlerin, ich die Präsidentin. Aber entscheidend ist das ganze Vorstandsteam. Ich stehe halt vornedran und und nehme jetzt erstmal so viele Termine wahr wie möglich, um alle kennenzulernen. Der Vorstand ist vor allem da, um Entscheidungen zu treffen. Die Geschäftsführerin führt sie aus.
Welche Voraussetzungen sollte man dafür mitbringen?
Wiegand: Wir haben beide in Würzburg studiert, Betriebswirtschaft und Steuerrecht. Mit dem beruflichen Hintergrund geht das einem natürlich leichter von der Hand. Wenn man Zahlen nicht mag, wird's unangenehm. Und man muss gut selbstständig arbeiten können.
Schmidt-Sauerbrei: Ebenso wie Entscheidungen treffen zu können und sich in Neues einzuarbeiten. Dabei hilft, dass ich gut vernetzt bin.
Führen Frauen anders?
Schmidt-Sauerbrei: Ja natürlich. Aber eine erfolgsversprechende Strategie ist, wenn Frauen und Männer zusammenarbeiten.
Wiegand: Gut ist die Mischung.
Schmidt-Sauerbrei: Genau, so hat man verschiedene Perspektiven.
Was sehen Sie als wichtigste Aufgabe für die Zukunft?
Schmidt-Sauerbrei: Als besonders wichtig sehe ich, die Jugend heranzuführen an die Verantwortung im Hauptverein. Nicht nur geschlechter-, sondern auch generationenübergreifend zusammenzuarbeiten ist wichtig.
Wiegand: Es ist schade, dass viele verloren gehen zwischen Ausbildung/Studium und Beruf. Das macht es so schwierig, jemanden von unten bis ganz nach oben durchzuziehen.
Trainer für die Jugend haben Sie genug bei der TGK?
Wiegand: Wir haben keine massiven Engpässe, aber wir könnten immer noch jemanden gebrauchen. Früher hieß es: einmal TGK, immer TGK. Heute gibt es eine viel höhere Fluktuation. Das macht es schwieriger, die Jugendlichen bei der Stange zu halten.
Wo gibt's sonst noch Verbesserungsbedarf?
Schmidt-Sauerbrei: Den Sport- und Spielenachmittag brauchen wir dringend wieder, aber aktuell gibt es keine geeignete Halle. Der ist für uns extrem wichtig: Er war abteilungsübergreifend und sprach Familien an, die keine Berührungspunkte mit der TGK hatten. Gerade diesen Kindern hat er großen Spaß gemacht.
Wiegand: Das ist die 199-Leute Problematik. Veranstaltungen mit mehr Besuchern sind in der Florian-Geyer-Halle nicht mehr erlaubt.
Was wird also aus dem beliebten Nachmittag?
Schmidt-Sauerbrei: Mein Wunsch an die Stadt wäre ganz konkret, dass man da miteinander spricht, was machbar ist und wie es weitergeht.
Wiegand: Momentan tappen wir da im Dunkeln. Es wäre toll, da auch zusammenzuarbeiten und Unterstützung zu kriegen.
Die Führungsriege der TG Kitzingen
Die neue Vorsitzende Ivonne Schmidt-Sauerbrei lebt seit 13 Jahren in Kitzingen. Die Steuerberaterin hat zusammen mit zwei Kollegen ein Büro in Kitzingen. Die 45-Jährige ist verheiratet und hat eine 13-jährige Tochter. Bei der TGK spielt sie Tennis.
Hauptamtliche Geschäftsführerin der TGK ist seit 2012 Chris Wiegand. Wie Schmidt-Sauerbrei hat die 44-Jährige BWL und Steuerrecht in Würzburg studiert. Sie ist aktiv bei den Schwimmern, die die größte Abteilung der TGK bilden.
Der Vorstand der TGK besteht neben der Vorsitzenden aus Kassenvorstand und zweitem Vorsitzenden Gerhard Gassner, Mitgliedervorstand Kurt Semmler, Jugendwartin Hannah Voll und vier Revisoren.