Possenheimer Kirche ist wieder eingeweiht

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Die Possenheimer Kinder und Jugendlichen spielten die Musik bei der Wiedereinweihung des Gotteshauses. Fotos: rf
Die Possenheimer Kinder und Jugendlichen spielten die Musik bei der Wiedereinweihung des Gotteshauses.  Fotos: rf
Gemeinsames Gebet: Regionalbischof Christian Schmidt und die Pfarrer Martin und Sabine Ost.
Gemeinsames Gebet: Regionalbischof Christian Schmidt und die Pfarrer Martin und Sabine Ost.
 
Die Possenheimer Kirche mit neuem Anstrich.
Die Possenheimer Kirche mit neuem Anstrich.
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Die evangelischen Christen in Possenheim haben allen Grund zur Freude: Ihr Gotteshaus ist frisch renoviert. Bei den Arbeiten kamen immer wieder neue Herausforderungen auf die Gemeinde zu.

Was lange währt, wird endlich gut. Diese Binsenweisheit trifft auf die Kirchenrenovierung in Possenheim zu. Am Sonntag konnten die evangelischen Christen feiern.
"Lieber Gott, Du hast sicherlich nicht mehr damit gerechnet, dass die Renovierungsarbeiten bis zur Wiedereinweihung der Dorfkirche am 5. Mai beendet werden. Doch wir haben gebetet und gehofft, und Du siehst, es hat doch noch geklappt." Mit diesem Zwiegespräch mit Gott wies Dekan Martin Ost die Besucher in der vollbesetzten Kirche humorvoll auf die Schwierigkeiten der Renovierung hin. Immer wieder kamen bei den Arbeiten neue Reparaturstellen zum Vorschein. "Aus der geplanten Außenrenovierung ist eigentlich eine komplette Instandsetzung geworden", erklärte Martin Ost vorab in einem Gespräch.
Zudem verhinderte der lange kalte Winter eine Fertigstellung im Dezember oder Anfang des Jahres, wie auch Architekt Martin Hahn aus Uffenheim bemerkte.
Nach den Worten von Martin Ost hatte die evangelische Kirchengemeinde für ihre Dorfkirche für 2011 die Außenrenovierung geplant. Der Dachstuhl war morsch und es fielen Ziegel herunter. "Da die Handwerker aber mit Aufträgen ausgebucht waren, mussten wir die Renovierung um ein Jahr verschieben" erklärte Martin Ost. Im Nachhinein war das gar nicht schlecht, denn 2011 wären die Kosten sicherlich höher gewesen. "So aber konnte der Finanzierungplan vom 11. März 2011 eingehalten werden", berichtete Ost. Obwohl zusätzliche Arbeiten zur Außenrenovierung kamen: Die Kirche wurde innen gestrichen, eine neue Elektrik verlegt und ein Ringanker eingezogen.

Kosten und Finanzierung

Von den Kosten in Höhe von 720 000 Euro übernimmt die Landeskirche 536 500 Euro, die Stadt Iphofen 72 000 Euro (zehn Prozent), der Bezirk Unterfranken beteiligt sich mit 4000 Euro. Die örtliche Kirchengemeinde mit ihren rund 170 Gemeindegliedern beteiligte sich mit etwa 66 000 Euro. Der größte Teil dieser Kosten wird durch Rücklagen abgedeckt, die in den letzten Jahren für die Renovierung angespart wurden.
Trotzdem freute sich Dekan Martin Ost, der zusammen mit seiner Frau, Pfarrerin Sabine Ost und den Regionalbischof Christian Schmidt den Festgottesdienst hielt, natürlich über drei weitere Spenden, die im Gottesdienst überreicht wurden: Von den Landfrauen kamen 500 Euro, von der Feuerwehr Possenheim 1000 Euro und vom Bürgerhausverein 2000 Euro.
Nach einem Besuch der Baustelle im April hatte Christian Schmidt auch nicht mehr mit einem rechtzeitigen Fertigwerden gerechnet. Bis auf den Nebeneingang und Außenarbeiten sind die Arbeiter aber tatsächlich fertig geworden. Christian Schmidt freute sich sehr, dass diese doch sehr kleine Kirchengemeinde eine derartige Renovierung auf sich genommen hat. "Ihr könnt stolz auf eure Kirche sein", betonte er im Gottesdienst. In seiner Predigt, die der Regionalbischof teilweise in fränkischem Dialekt hielt, ging er auf die Bedeutung der Kirchen für die Menschen ein: "Sie sind ein Wirtshaus für die Seele, in dem man sich stärken kann. Ein Haus der Stille in einer sonst sehr lauten Welt und ein Haus des Gebets, um mit Gott zu reden."
Bürgermeister Josef Mend hob den sehr guten Gemeinschaftsgeist in Possenheim hervor und lobte die sehr gelungene Kirchenrenovierung. "Die Kirche strahlt jetzt wieder innen und außen in neuem Glanz." Stellvertretender Landrat Paul Streng würdigte die Leistungen der Handwerker und die der örtlichen Kirchengemeinde im Namen des Landkreises Kitzingen.
Musikalisch umrahmt wurde der Festgottesdienst von den Kindern des Kindergottesdienst (Leitung Claudia Kräutlein), vom Posaunenchor (Leitung Heinz Dingeldein), von den 26 Sängerinnen der "Mainsingers" unter der Leitung von Neubürgerin Hermine Fischer und von Christine Wich an der Orgel. Beim gemeinsamen Essen im Bürgerhaus trug sich Christian Schmidt in das Goldene Buch der Stadt Iphofen ein.