Photovoltaik in Formen und Farben

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Ob knicken oder rollen, die organischen Photovoltaik-Module sind flexibel. Davon überzeugten sich Landrätin Tamara Bischof und Wirtschaftsförderer Roland Eckert bei der Firma Belectric im Innopark ...
Foto: CORINNA PETZOLD

Im Innopark in Kitzingen produzieren die Mitarbeiter von Belectric OPV Organische Photovoltaik. Landrätin Tamara Bischof hat sich das angeschaut.

Grau, wuchtig und nicht besonders ansehnlich verzieren vielerorten Photovoltaik- oder Solaranlagen die Hausdächer. Im Innopark in Kitzingen produzieren die Mitarbeiter von „Belectric OPV – Organische Photovoltaik“ eine neue Generation von Photovoltaik mit vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten. Geschäftsführer Ralph Pätzold und Standortleiter Alexander Krönke zeigten Landrätin Tamara Bischof und Wirtschaftsförderer Roland Eckert vom Landratsamt bei einem Ortstermin, wie grüne Energiegewinnung auch aussehen kann, so die Mitteilung des Landratsamts.

„Ich bin total überrascht über diese Möglichkeiten“, sagte die Landrätin nach dem Gang durch die Produktionsstätte beeindruckt. Mini-Photovoltaikanlagen in Form von Blättern in einer Außenleuchte oder als Sechsecke, in allen erdenklichen Farben, Formen und Größen. „Die Photovoltaik setzt auf die Verbindung von Design und Funktionalität und wird so Teil der Gebäudegestaltung“, erklärt Pätzold den Hintergedanken. Die transparenten Kunststofffolien sind mit sogenannten organischen Halbleitern beschichtet und erzeugen schon bei diffusem oder künstlichem Licht Strom. Sie lassen sich zum Beispiel großflächig an Fassaden anbringen oder in Fensterglas integrieren.

So war der deutsche Pavillon auf der Expo 2015 in Mailand mit Solarbäumen von Belectric ausgestattet, die tagsüber Schatten gespendet und nachts den Pavillon beleuchtet haben. In der Form des Kontinents Afrika sind die Produkte aus Kitzingen bereits in einem OPV-Segel in einem Gebäude der Afrikanischen Union in Addis Abeba angeordnet. Das 25 auf 20 Meter große System besteht aus 445 Einzelmodulen, das zum einen lichtdurchlässig ist, zum anderen den Innenraum mit ausreichend Strom versorgt.

„Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt“, erklärt Pätzold und nennt weitere Einsatzmöglichkeiten wie Handyhüllen, Autodächer oder Rucksäcke. Länder, wie Thailand oder die USA seien bei der Nutzung dieser neuen Möglichkeiten schon viel weiter als Deutschland, so der Geschäftsführer.

„Ich finde es sehr spannend und zukunftsweisend“, betonte die Landrätin und meinte: „Vielleicht gibt es ja einmal die Gelegenheit, organische Photovoltaik an einem Landkreisgebäude zu realisieren.“