Mit erhobenem Glas eröffnete Weinprinzessin Soja I. am Samstagabend zu den Klängen der Reuscher Musikanten das 37. Weinfest am Fuße des Hohenbühl im voll besetzten Festzelt in Seinsheim.
Beim Empfang für geladene Gäste im historischen Rathaus beschäftigte sich Markus Mergenthaler mit der fränkischen Sprache mit ihren "harten und weichen Buchstaben". Dabei bezeichnete er Alois Josef Ruppert als einen Pionier von Aufzeichnungen in Gedichtform. Ruppert sei 1872 als Lehrer, Gemeindeschreiber und Schriftsteller nach Neuses am Berg gekommen. Dort habe er begonnen Erzählungen und Gedichte zu sammeln und hintersinnige Mundartgedichte selbst zu verfassen, bis er 1916 in Geiselwind starb.
Als eine der Weinparadiesgemeinden profitiert Seinsheim vom Weinparadiesweg zwischen Nenzenheim und Weigenheim. Weinparadiesgeschäftsführerin Annerose Pehl-Dürr stellte den Weg als Genussroute vor, auf der man vom Seinsheimer Hohenbühl aus grandiose Fernsichten auf ursprüngliche Landschaften erleben könne.
Informationstafeln wiesen den Besucher auf die jeweiligen Dörfer und ihre Besonderheiten hin.
Aus der Nachbarschaft Iphofen brachte Weinprinzessin Laura einen Wein aus getrockneten Trauben der Sorte Müller-Thurgau mit. Bei der Lese seien 85 Grad Oechsle gemessen worden, nach dem Trocknen dann konzentriert 100 Grad Oechsle. Danach sei der Wein als normaler Wein ausgebaut worden. Er zeichne sich durch eine große von leichter Säure unterstützte Süße aus. Der Wein ist in Franken einmalig und wird in Österreich als Strohwein bezeichnet. Diese geschützte Bezeichnung dürfe aber nicht verwendet werden.