Im Kirchenburgmuseum Mönchsondheim hat sich einiges getan. Die Sanierungsarbeiten sind fertig, es gibt ein neues Gesicht im Team – und viel Neues zu entdecken.
Die Sanierungsarbeiten am Kirchenburgmuseum sind abgeschlossen. Darüber und über andere Neuerungen berichtete Museumsleiter Reinhard Hüßner in der Mitgliederversammlung am Mittwoch im ehemaligen Sitzungssaal des historischen Rathauses in Mönchsondheim.
Der Eingang in die Kirchenburg wurde neu gestaltet und der Kassenraum neu eingerichtet. Im Torhaus war zuletzt die Landjugend in der ehemaligen Lehrerwohnung untergekommen. Nachdem die Landjugend die Räume nicht mehr nutzte, wurde die einstige Wohnung rekonstruiert. Eigentlich lehnt das Fränkische Bauern- und Handwerkermuseum Rekonstruktionen rundweg ab. Hüßner hatte jedoch Nachforschungen in alle Richtungen betrieben und so den ursprünglichen Zustand der Lehrerwohnung nachvollziehen können.
Lehrer wohnte im Torhaus
Nach seinen Erkenntnissen befand sich die Lehrerwohnung im Torhaus und war in Wohn- und Unterrichtsräume unterteilt, die teilweise sogar ineinander übergingen und über einen gemeinsamen Ofen verfügten. Für die Küche wurde ein Wasserständer mit Holzdeckel für den Trinkwasservorrat gefunden, zudem ein Ausgussstein für Spülwasser.
Der Eisenofen zum Beheizen von Wohn- und Unterrichtsräumen war allerdings damals schon vorgetäuscht: Statt Eisenplatten sind es schwarz eingefärbte Kacheln. Aus vorhandenen Bruchstücken konnten die Kacheln rekonstruiert und der Ofen wieder neu angefertigt werden – so wie es auf alten Bilder belegt ist.
Neben dem alten Schulhaus hat das Kirchenburgmuseum nun auch noch ein anschaulich gestaltetes Schulzimmer mit Tafeltischen und Bänken. Über dem Bett des Lehrers baumelt in Griffweite das Seil, mit dem er die Tagglocke läuten konnte ohne aufstehen zu müssen.
Bedarfsanalyse zu Besuchsmöglichkeiten für Gäste mit Behinderung
Die Besucherzahlen im Museum schwankten immer um die 20 000 jährlich, deutlich abhängig von der Witterung und zuletzt von der Sanierung beeinflusst. Als Renner erwiesen sich Kirchenburg- und Herbstfeste. Vorsorglich hatte die Museumsleitung eine Bedarfsanalyse zur Verbesserung der Besuchsmöglichkeiten für Menschen mit Behinderung erstellen lassen. Hüßner bezeichnete die meisten Verbesserungsmöglichkeiten aufgrund der baulichen Gegebenheiten allerdings als kaum umsetzbar.
Landrat Robert Finster sprach in einem Grußwort von beeindruckenden Leistungen, die Mitarbeiter und ehrenamtliche Helfer erbringen. Er komme immer gerne ins Museum, denn der Besucher fühle, dass sich hier etwas tue. Werde ein Thema aufgegriffen, erfolge eine Aufarbeitung bis ins Detail. Dadurch sah Finster die Zuschüsse von Bezirk, Landkreis und Stadt Iphofen als jederzeit gerechtfertigt. Er versicherte, dass der Landkreis mit den Leistungen stets zufrieden sei, wobei vor allem die fleißigen ehrenamtlichen Helfer besonderes Lob verdienten, auch weil sie oft im Hintergrund wirkten.