Rund um die Biebelrieder Kirche wird sich einiges verändern. Zunächst einmal soll aber die Statik überprüft werden.
Mit einer Reihe von Kompromissen ging die gemeinsame Sitzung von Gemeinderat, Kirchenverwaltung St. Johannes der Täufer und Teilnehmergemeinschaft Biebelried IV (TG) am späten Montagabend zu Ende. Die Mitglieder der drei Gremien beschäftigten sich vor allem mit der Schaffung eines behindertengerechten Zugangs zum Kirchengarten, dem ehemaligen Friedhof.
Eher beiläufig erfuhren Gemeinderat und TG von einer in der Kirchenverwaltung beschlossenen Änderung der Raumaufteilung im Gotteshaus. Der vorhandene Nebeneingang soll erhalten bleiben. Der Anbau mit der Erinnerungsstätte an die Gefallenen und Vermissten des Dorfes soll zum Treppenraum für die Empore umgebaut werden.
Ein neuer Haupteingang Der neue Haupteingang soll mittig des Kirchenschiffes auf der Nordwestseite entstehen und im Innenraum der Kirche direkt auf das Kreuz zuführen. Beim Verlassen des Gotteshauses soll der Blick direkt auf das bestehende Kreuz im rückwärtigen Bereich des ehemaligen Friedhofes gelenkt werden. Das Kreuz wird entsprechend in die Blickrichtung der Kirchentüre gedreht. Um den Blick frei zu halten, sollen Teile der aus Büschen bestehenden Eingrünung im Bereich der Sichtachse entfernt werden.
Mit der Beschreibung dieses Vorhabens war die ursprüngliche Überlegung, einen behindertengerechten Zugangs zum Kirchengarten auf der rechten Seite des Eingangstores zu schaffen, weitgehend vom Tisch. Lediglich die Kirchenverwaltung plädierte für diese Lösung.
Zuschuss vom Gemeinderat Manfred Kleinschrodt (CSU-FB) führte dazu an, dass die Rampe für Rollstuhlfahrer zwar die erforderliche größte Neigung von sechs Prozent ermögliche, aber sehr lang ausfalle. Diese Länge müsse gepflastert und bei Dunkelheit beleuchtet werden. Er regte weiter an, einen Zuschuss zu beschließen. Aus den weiteren Planungen sollte sich der Gemeinderat jedoch heraushalten.
Pfarrer Dr. Manfred Bauer hatte kein Problem damit, sich zusammen mit der Kirchenverwaltung mit dieser Beschlusslage anzufreunden. Nachdem ein weiterer Denkansatz mit einer kurzen, ebenfalls rechts des Tores, angesiedelten Rampe schnell vom Tisch war, blieb der Vorschlag der Planungsschmiede. Eine Rampe soll links des Tores zunächst an der Außenmauer entlang bis zur Außenwand des Rathauses und nach zwei rechtwinkligen Abbiegungen zum Vorplatz von Kirche und Rathaus führen. Die Steigung gab Planerin Veronika Werthmann allerdings mit bis zu zehn Prozent an. Für diese Lösung stimmten alle drei beteiligten Gremien.
Zunächst einmal soll aber die Statik überprüft werden. Hintergrund ist, dass die 1,8 Meter hohe Mauer Fußgängern den Blick auf die Kirche verwehrt. Sie könnte bei einer Neuerrichtung niedriger ausfallen, müsste dann aber wegen der Höhe des Innenbereiches eine Absturzsicherung bekommen, die sich für Passanten einem Gartenzaun ähnlich darstellen könnte.
Bereits vorab wies Bürgermeisterin Renate Zirndt (Allgemeine Bürgerliste) darauf hin, dass Planungen für eine Neugestaltung des Vorplatzes mit einer Kostenschätzung um 55 500 Euro bereits 2008 erfolgten. Für das Umfeld werden Kosten von bis zu 43 000 Euro angenommen. Die damalige Anfrage an das Bischöfliche Ordinariat sei jedoch wohl vor dem Hintergrund unbeantwortet geblieben, dass zunächst die Renovierung der Kirche erfolgen sollte.
Juristische Prüfung Nach einem Antrag der Kirchenstiftung zur Übernahme von Renovierungskosten am Kirchturm beschloss der Gemeinderat die Baulastträgerschaft juristisch prüfen zu lassen. Da die Frage außergerichtlich nicht eindeutig zu klären war, bot der Gemeinderat bis zu 47 500 Euro als Festzuschuss, sofern dadurch die Ablösung der strittigen Baulast erfolgen könnte. Bei der Renovierung des Kirchenschiffs wurde ein Zuschuss von 12 850 Euro angeboten, wenn die Kirchenstiftung der Gemeinde im Gegenzug Grundfläche zum Bau einer Rampenlösung übereignete.