Die lebenden Gänse beim Martini-Markt in Kitzingen sorgen weiter für Diskussionen. Als Vorsitzender des Kitzinger Kleintierzuchtvereins sowie als Artenschutzbeauftragter für Wild- und Ziergeflügel nimmt Uwe Hartmann Stellung zum Leserbrief „Die gequälte Martinsgans“ von Frank Knuerr vom 13. November.
Die lebenden Gänse beim Martini-Markt in Kitzingen sorgen weiter für Diskussionen. Als Vorsitzender des Kitzinger Kleintierzuchtvereins sowie als Artenschutzbeauftragter für Wild- und Ziergeflügel nimmt Uwe Hartmann Stellung zum Leserbrief „Die gequälte Martinsgans“ von Frank Knuerr vom 13. November.
Wie Hartmann mitteilt, ist der Gänsevogel an sich ein Herdentier. Das bedeutet, dass sich diese Vögel vorzugsweise als Gruppe bewegen oder auch zusammenstehen. Mit Angst habe dies bei den Gänsen auf den Marktplatz nicht unbedingt zu tun. „Hätte ich jedoch das Gehege gestaltet, dann wäre eine Seite komplett dicht gemacht, so dass eine Ruhezone, ohne Menschen vorhanden gewesen wäre“, schreibt Hartmann weiter.
Auch Uwe Hartmann war am Sonntag am Gänsegehege und teilt die Meinung von Frank Knuerr nicht, dass die gekennzeichnete Gans irgendwelche Probleme durch das rote Stoffband beim Schlucken oder beim Luftholen gehabt hätte. Dass ein Tier, das zum ersten Mal ein Halsband bekommt, oder wie in diesen Fall eine lose Stoffschlaufe, die im übrigen zur Kennzeichnung des zu schätzenden Tieres diente, sich daran irritiert, könne man beispielsweise auch bei jungen Hunden oder Katzen sehen: „Also auch das ist keine an sich anrüchige Sache und hat mit Tierquälerei nichts zu tun.“ Auch durch die Gefiederfärbung am Hals durch das Stoffband nehme das Tier keinen Schaden.
Hartmann weist darauf hin, dass er den Herkunftsbestand der Gänse kenne und versichern könne, „dass dort mehr als genau auf die gesetzlichen Vorschriften für die Nutztierhaltung geachtet wird“. Dieses Institut sei federführend bei der Erforschung von optimalen Haltungsbedingungen und Vorreiter in der
Bodenhaltung.
„Für alle vorschnell aus der Deckung springenden vermeintlichen Tierschützer noch ein Ratschlag: Erst einmal sachlich informieren und einen fragen, der sich mit der Materie auskennt, bevor man fachgerechte Tierhaltung mit Tierquälerei verwechselt.“
Für einen Vegetarier sei es vielleicht bemitleidenswert, dass die Gänse einmal in den Kochtopf wandern, aber es gebe Forscher, die behaupten, dass selbst Gemüse eine Seele habe, so die Mitteilung.