Lotsen in die digitale Welt

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Leon Rebhan vom Gymnasium Marktbreit ist einer der Schüler, die Senioren regelmäßig am PC schulen.
Foto: Franka Schulze

Nach dem Motto „Man ist nie zu alt, um etwas zu lernen“ besuchen jede Woche 33 Senioren das Gymnasium Marktbreit, um sich in die Computerwelt hineinzufinden.

Nach dem Motto „Man ist nie zu alt, um etwas zu lernen“ besuchen jede Woche 33 hochmotivierte Senioren das Gymnasium Marktbreit, um sich der modernen Informationstechnologie im Allgemeinen und mit Computern im Speziellen anzufreunden. Unterstützt werden sie hierbei von 13 Schülerinnen und Schülern aus der 11. Jahrgangsstufe, die im Zuge ihres Projektseminars ein didaktisches Konzept für diesen Computerkurs für Senioren entwickelt haben und es nun in der Praxis erproben.

„Wir haben die Kursteilnehmer entsprechend ihrer Vorkenntnisse in drei Kleingruppen eingeteilt und bereiten die Stundenthemen, die vom grundlegenden Umgang mit dem Computer über die Benutzung von Microsoft Word bis zur Internetrecherche reichen, anschaulich für sie auf“, wird Lorenz Stradtner vom Organisationsteam in der Pressemitteilung von Franka Schulze – ebenfalls vom Organisationsteam – zitiert. Beim Einüben und Ausprobieren werden die Senioren individuell betreut.

„Hier wird alles so schön langsam erklärt.“
Irmgard Biebelriether über den Seniorencomputerkurs

Zwischen drei und fünf Schülerinnen und Schüler gibt es je Kleingruppe. „Uns geht es darum, die Hemmschwelle bei den älteren Leuten zu beseitigen und ihnen so die Möglichkeiten, die Textverarbeitung, E-Mail und Internet bieten, zu eröffnen“, erläutert Stella Türker.

Das Projektseminar steht unter der Leitung von Doris Behrendt, Lehrerin für Mathematik, Physik und Informatik am Gymnasium Marktbreit. Sie begeisterte die Elftklässler für ihre Idee, der älteren Generation, der wir so viel zu verdanken haben, etwas zurückzugeben, indem sie ihnen die Teilhabe an der modernen digitalen Welt ermöglichen. Zielgruppe waren demzufolge in erster Linie Senioren, die beim Einstieg nicht auf die Hilfe von Enkeln zählen können.

Ziel der P-Seminare an sich ist es, die Schüler auf das spätere Berufsleben vorzubereiten, indem man sie unter anderem mit der in großen Firmen weit verbreiteten Projektarbeit und dem Projektmanagement vertraut macht und zum eigenständigen Arbeiten im Team anleitet. Dementsprechend übernehmen die 13 Jungen und Mädchen selbst nicht nur die Durchführung, sondern auch die inhaltliche Vor- und Nachbereitung des Computerkurses. Während der Kursstunden herrsche stets eine sehr lockere, angenehme Atmosphäre. Der Umgang miteinander bereichert sowohl die Schüler als auch die Teilnehmer, die zwischen 55 und 70 Jahre alt sind.

Nach ihrer Motivation befragt sagen viele, dass sie „so einen Kurs schon lange einmal machen wollten.“ Sie trauen den jungen Leuten ganz schön viel zu, deshalb hätten sie sich gleich angemeldet, als sie davon erfuhren.

„Ich wollte einen Kurs speziell für Ältere machen, wo das Niveau dann auch stimmt. Außerdem gefällt mir der Umgang mit den jungen Leuten“, sagt Irmgard Biebelriether aus Gnodstadt. „Hier wird alles so schön langsam erklärt. Es gibt keinen Druck und mir wird sofort mit meinen Problemen geholfen“, fügt sie hinzu.