18 von 30 Kitzinger Räten spenden einen oder mehrere Bäume für die neu angelegte Streuobstwiese zwischen E-Center und Sickershausen. Weitere Sponsoren sind willkommen
Kitzingen soll grüner werden. Ihren Beitrag dazu lieferten jetzt 18 von 30 Stadträten – und spendeten einen oder mehrere Bäume. Insgesamt 97 Obstbäume sind auf der Ausgleichsfläche zwischen E-Center und Sickershausen gepflanzt worden. Weitere sollen folgen.
Umweltreferent Uwe G. Hartmann ist sichtlich zufrieden. „Dieses Projekt steht für das gute Klima im Stadtrat“, meinte er bei der offiziellen Übergabe der Fläche an diesem Montag. Quer durch alle Parteien hätten sich die Stadtratsmitglieder an dem Projekt beteiligt. „Manche Kollegen haben sogar mehr als einen Baum gespendet“, freute sich der Vorsitzende der Bayernpartei in Kitzingen. Dank der Arbeit der Stadtgärtner stehen auf der rund Fußballfeld-großen Fläche 97 Obstbäume – vom Apfelbaum über Zwetschge, Birne, Kirsche und Quitte bis hin zur Mirabelle. „Alles heimische Gewächse“, betonte Hartmann.
Drei für einen
Auf seinen Antrag hin hatte der Stadtrat Anfang des Jahres beschlossen, für jeden gefällten Baum im Stadtgebiet drei neue zu pflanzen. „Etwas mehr als 30 Bäume mussten wir heuer fällen lassen“, berichtet der Leiter der Stadtgärtnerei, Manuel Schömig. Mehr als 150 sind im gleichen Zeitraum neu gepflanzt worden. „Wir liegen damit sehr gut im Plan.“
Erst vor rund zwei Wochen pflanzten die Stadtgärtner entlang der Panzerstraße 30 neue Bäume im Rahmen des Forschungsprojektes „Stadtgrün 2021“, das von der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) initiiert wurde. Im Raum Würzburg, Hof/Münchberg und Kempten werden diese „Versuchsbäume“ gepflanzt. „Drei Standorte mit sehr unterschiedlichen klimatischen Bedingungen“, erklärt Schömig. Im Zuge des Würzburger Projektes wurden nun auch Bäume wie die Morgenländische Platane, die Mongolische Linde oder die Schwarznuss in Kitzingen gepflanzt. „Mal schauen, wie sie mit unseren Sandböden zurecht kommen.“ Mit den Experten der LWG wird er ständig im Austausch sein und die Entwicklung der Bäume engmaschig beobachten.
Kreistag wollte nicht
Dass die Obstbäume an der Unterführung Richtung E-Center-Kreisel gut gedeihen, daran zweifelt keiner der Unterstützer. Im Herbst sollen die Früchte von Spaziergängern und Passanten kostenlos gepflückt werden dürfen. Hartmann hofft, dass die Streuobstwiese auch die eine oder andere Schulklasse zu einer Exkursion anregt.
Grünen-Stadtrat Klaus Sanzenbacher, seines Zeichens auch Umweltreferent im Kreistag, betont den kühlenden Effekt einer solchen Streuobstwiese für das städtische Klima. „Der Effekt ist viel größer als bei einer einfachen Grünfläche.“ Warum der Kreistag einem ähnlichen Antrag nicht zugestimmt hatte, wundert den LBV-Vorsitzenden im Kreis heute noch. Dafür freut er sich auf die zeitnahe Umsetzung eines Projektes, das die Grünen im Stadtrat beantragt hatten. Titel: „Mobiles Grün.“ Überdimensionale Pflanzkübel werden mit Bäumen bestückt und können von Ort zu Ort gefahren werden.
Langfristig hoffen Sanzenbacher und Hartmann gleichermaßen auf eine Einbahnstraßenregelung im Zentrum der Großen Kreisstadt. So könnte der Verkehr minimiert und der Raum für mehr Grün maximiert werden. Der Königsplatz könnte im Zuge dieses Projektes umgestaltet und als kleiner Park realisiert werden. „Bäume sind die besten CO2-Verbrenner“, erinnerte Hartmann, der Kitzingen insgesamt auf einem guten Weg in Richtung grüner Stadt sieht.