Frankenwein statt Guinness

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Auf großes Interesse stieß Andreas Weigand (links) in Dublin. Auf Einladung der der deutschen Botschaft schenkte er dort seine Erzeugnisse aus. Fotos: Johanna Blum
Johanna Blum
Vorbereitung vor dem Ansturm: Andreas Weigand im Garten der deutschen Botschaft in Dublin.
Johanna Blum

Andreas Weigand aus Iphofen stellt seine Erzeugnisse beim Empfang in der deutschen Botschaft in Dublin vor.

Seit 29 Jahren feiert Deutschland den 3. Oktober als den Tag der Deutschen Einheit. Jedes Jahr werden auch in Dublin Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Bildung und Kultur sowie das Diplomatisches Corps in den Garten der Residenz der Deutschen Botschaft eingeladen. In diesem Jahr bekamen sie einen besonderen Tropfen kredenzt.

Zum ersten Mal waren in diesem Jahr irischen Städte, die eine Partnerschaft mit deutschen Gemeinden pflegen, zu Gast. Trotz der schlechten Wetterprognosen und des Sturmes Lorenzo, der die irischen Küsten erschütterte, blieb der Nachmittag trocken. Die vielen geladenen Gäste flanierten in dem wunderschön angelegten Residenzgarten, tranken Bier aus München und verzehrten begeistert Bratwürste, Leberkäs, Obatzten und Laugenbrezen.

Seit 20 Jahren ist die Stadt Castlebar im County Mayo mit Höchstadt an der Aisch verpartnert. Neben fünf Vertretern aus Castlebar waren auch Bernhard und Johanna Blum vom Freundeskreis Castlebar-Höchstadt eingeladen. Sie stellten zusammen mit ihren irischen Freunden ihre blühende Partnerschaft mit Bildern, Zeitungsartikeln und Infomaterial vor. Erstaunt waren die gebürtigen Kitzinger allerdings, als sie vor dem Weinausschank standen. Der kam nämlich aus Franken, genauer gesagt aus Iphofen.

„Man wollte ein neues, junges und innovatives

Gesicht des Deutschen Weinbaus vorstellen.“

Andreas Weigand, stellte seine Weine in Dublin vor

Die Blums reihten sich also in die lange Schlange ein. Als sie sich nach vorne gearbeitet hatten, fragten sie den jungen Mann am Stand, warum er denn ausgerechnet hier seinen Wein anbiete. Andreas Weigand, vom gleichnamigen Winzerhof in Iphofen, erklärte strahlend: „Ich bin hier, weil die Deutsche Botschaft bei 'Bayern Tourismus Marketing GmbH' nach einem guten Weinbauern angefragt hatte, der bei der Feier zum Tag der Deutschen Einheit mit etwa 500 geladenen Gästen seinen Wein präsentieren könne.“

Die Botschaft habe einige Vorschläge bekommen und sich dann für den Winzerhof aus Iphofen entschieden. „Man wollte ein neues, junges und innovatives Gesicht des Deutschen Weinbaus vorstellen“, erklärt Weigand.

Der Winzerhof ist Mitglied bei „Naturland“, das neben Demeter und Bioland zu den wichtigsten Zertifizierern für Bio-Produkte zählt. Die Richtlinien für die Erzeuger sind laut Andreas Weigand strenger als die EU-Bio-Richtlinien. Dies sei ein wichtiges Kriterium für die Auswahl des Winzers gewesen.

Sein Wein fand jedenfalls reißenden Absatz und Winzer Weigand kam nicht zum Ausruhen. Iren, Deutsche und die Vertretern aus anderen Botschaften fegten den fränkischen Weinstand leer. Am Abend war der Iphöfer entsprechend erschöpft. „Die Veranstaltung fand ich sehr gelungen“, bilanzierte er. „Es waren viele Leute da, die sich sehr für den Frankenwein interessierten und offen für meine Erklärungen waren.“