Schleusen und Sicherheitskontrollen am Einlass zum Kitzinger Weinfest? Absperrungen um die Etwashäuser Kirchweih? Nach den Anschlägen von Ansbach und Heidingsfeld stellt sich die Frage: Sind Veranstaltungen noch sicher?
Schleusen und Sicherheitskontrollen am Einlass zum Kitzinger Weinfest? Absperrungen um die Etwashäuser Kirchweih? Sieht so die Zukunft aus? „Irgendwann muss man vielleicht darüber nachdenken“, sagt Frank Winterstein vom Recht- und Ordnungsamt Kitzingen. „Doch das hemmt natürlich die Atmosphäre.“
So weit ist es Gott sei Dank noch nicht. Natürlich hat die Häufung von Gewaltdelikten in Bayern in den letzten Tagen auch die Organisatoren von Veranstaltungen, die Behörden und die Polizei zum Nachdenken gebracht. Insbesondere die Anschläge von Heidingsfeld und Ansbach. „Man darf aber nichts übers Knie brechen“, so Winterstein.
„Wir verfolgen die Entwicklungen natürlich sehr intensiv“, bestätigt Frank Gimperlein vom Stadtmarketingverein Kitzingen. Bisher habe man jedoch die Vorkehrungen für eigene Veranstaltungen nicht verschärft – diese seien sowieso bereits sehr umfassend.
„Die Polizei ist gut vorbereitet.“
Joachim Schinzel Polizeiinspektion Kitzingen
Diese Einschätzung teilt auch die Polizei. „Wir sind schon seit den Anschlägen in Paris im vergangenen November besonders sensibilisiert“, erklärt Michael Zimmer vom Polizeipräsidium Unterfranken.
Man bereite sich konzeptionell auf solche Einsätze vor, schule die Beamten. Dies bestätigt auch Joachim Schinzel, stellvertretender Dienststellenleiter der Polizeiinspektion Kitzingen. „Die Einsätze der letzten Tage haben gezeigt: Die Polizei ist gut vorbereitet.“ Konkrete Hinweise auf Anschläge in Unterfranken gibt es laut Polizei nicht.
Die Beamten haben grundsätzlich natürlich einen anderen Blick auf die Ereignisse, erklärt Schinzel. Wirklich überrascht war er von den Anschlägen deshalb nicht. „Es war klar, dass so etwas passieren kann.“ Trotzdem habe man gehofft, davon verschont zu bleiben – gerade im ländlichen Raum. Dass es eben nicht den Hauptbahnhof in Berlin, sondern eine Regionalbahn bei Würzburg getroffen hat, war dann doch überraschend.
„Wir verstehen die Sorgen der Menschen. Wir als unterfränkische Polizei können jedoch versichern, dass wir gut und professionell aufgestellt sind und stets alles Menschenmögliche tun, um die Sicherheit zu gewährleisten“, erklärt Michael Zimmer. Doch was heißt das konkret für die Veranstalter vor Ort?