...und bedruck' sie. Göpfert stellt dafür Maschinen her. Die gehen in die ganze Welt. Eine Fläche, so groß wie 2800 Fußballfelder. 20 Millionen Quadratmeter – so viel Wellpappe kann eine der großen Maschinen der Firma Göpfert pro Jahr drucken, stanzen und falten.
Eine Fläche, so groß wie 2800 Fußballfelder. 20 Millionen Quadratmeter – so viel Wellpappe kann eine der großen Maschinen der Firma Göpfert pro Jahr drucken, stanzen und falten. Die großen Maschinen sind wirkliche Ungetüme: bis zu 200 Tonnen schwer, 60 Meter lang und sechs Meter breit. Kostenpunkt: zwischen drei und sechs Millionen Euro.
Der Aufstieg der Wiesentheider Firma verlief kontinuierlich. Als Albin Göpfert 1950 das Unternehmen gründete, war Wellpappe noch kein Thema. Erst durch einen Reparatur-Auftrag der REKA Wellpappenwerke im Jahr 1952 kam man mit dem zukünftigen Geschäftsfeld in Kontakt.
Der Durchbruch gelang dann 1975, zwei Jahre nachdem die Firma mit nur sechs Mitarbeitern von Marktbreit nach Wiesentheid umgezogen war: Schon unter Federführung des heutigen Geschäftsführers Karl Franz Göpfert wurde ein „Boxmaker“ entwickelt, eine Maschine die in Kleinserien Kartons herstellt. „Über 500 Mal haben wir die bis heute in der ganzen Welt verkauft“, sagt der Senior-Chef stolz – der erste erfolgreiche Schritt ins Ausland.
Ihm sollten noch viele folgen. Knapp 70 Prozent der Maschinen gehen heute ins Ausland. Vor allem in die europäischen Nachbarländer, in die USA und Australien, aber auch im Mittleren Osten und auf der arabischen Halbinsel habe man Fuß gefasst. Aus einer kleinen Maschinenschlosserei wurde ein global agierendes Unternehmen mit 360 Mitarbeitern. Für 15 Millionen Euro hat man letztes Jahr den Bau einer neuen Montagehalle und eines Logistikzentrums begonnen. „Stillstand heißt Rückschritt“, sagt Göpfert dazu.
Der Erfolg hat im wesentlichen zwei Gründe. Entscheidend ist natürlich ein gutes Produkt. „Das spricht sich rum.“ Man müsse sich einen Namen erarbeiten. „Das hat viele Jahre gedauert. Doch heute heißt es: Wenn du eine gute Wellpappenverarbeitungsmaschine haben willst, dann musst du zu Göpfert gehen“, erzählt Karl Göpfert schmunzelnd.
Auf der anderen Seite habe man aber auch von einem globalen Trend profitiert. „Jeder Mensch hat jeden Tag mit Verpackungen zu tun. Aber kaum einer denkt darüber nach, welcher Aufwand dahinter steckt.“ Ob eine Weinbox, der neue Flachbildschirm oder ein Rasenmäher. Egal was man kauft: Die Chancen stehen nicht schlecht, dass es in einem Karton verpackt ist, der von einer Maschine der Göpferts hergestellt und bedruckt wurde. Seit Jahrzehnten wächst der Markt stetig. Und die Bedruckung wird immer wichtiger.
Der Verpackungsmarkt habe sich sehr verändert. „Früher gab es nur braune Kisten“, erzählt Karl Göpfert. „Irgendwann hat das Marketing entdeckt: Das sind ja Million Quadartmeter Werbefläche, die wir verschenken.“ Heute sei deshalb alles bunt und hell – die Verpackungen sollen schon eine Wertigkeit des Produkts vermitteln. Dafür brauche man die richtigen Maschinen.