Lukas Gawlitza wohnt in einem Vorort von Wien, als Berufspendler ist er unter der Woche in Geiselwind. Und dort hilft er der Freiwilligen Feuerwehr
Eigentlich ist er des Berufs wegen nach Franken gekommen, jetzt kann Lukas Gawlitza dort aber auch seinem Hobby nachgehen. Seit Anfang 2020 arbeitet er in Geiselwind, um für die ARGE, beim Ausbau der A3 von Erlangen nach München, zu helfen.
Die ARGE hat ihren Hauptstützpunkt in Geiselwind. Gawlitza ist allerdings nicht beim Bau eingesetzt, sondern übernimmt die Aufgabe des Planungskoordinators. 2025 soll der Ausbau fertiggestellt sein. Die relativ kurze Bauzeit sei eine große Herausforderung für die Planer, meint er.
Von Montag bis Donnerstag wohnt Gawlitza in Geiselwind im Landhotel und an den Wochenenden fährt er heim, nach Wien. Als Berufspendler freut er sich, dass er an den Übungen der Geiselwinder Feuerwehr teilnehmen kann: „Da bleibe ich im Feuerwehralltag drin“. In seinem Heimatort finden die Übungen unter der Woche statt.
Mit 12 Jahren zur Feuerwehr
Seit circa vier Monaten hilft er jetzt bei der Feuerwehr in Geiselwind mit, davor konnte er sich keine Freizeit erlauben, da die Planung gerade zu Beginn des Projekts sehr viel Zeit in Anspruch genommen hat. Durch seinen Job wird Gawlitza der Geiselwinder Feuerwehr auch noch einige Zeit treu bleiben.
Sein Herz schlug schon immer für die Feuerwehr. Seit seinem 12. Lebensjahr ist er Mitglied der Feuerwehr in seinem Heimatort bei Wien. Dort hat er vor fünf Jahren die Aufgabe des Jugendführers übernommen und ist auch als Atemschutzprüfer tätig. Weil er so gut ausgebildet wurde, fiel ihm der Einstieg bei der Geiselwinder Wehr leicht, erklärt Gawlitza. Er habe sich sofort in das Team der Geiselwinder Wehr integrieren können, bestätigt der Geiselwinder Bürgermeister Ernst Nickel, der selbst bei der Feuerwehr aktiv ist: „Wir sind sehr froh, dass wir solch einen begeisterten Feuerwehrmann haben“.
Keine großen Unterschiede
Das Helfen ist Gawlitza sehr wichtig. „Deshalb hält es mich auch schon so lange bei der Feuerwehr“, sagt er lächelnd. Die Kameradschaft unter Feuerwehrleuten sei etwas ganz Besonderes. Die Unterschiede zwischen der deutschen und der österreichischen Wehr sind nach seinen Erfahrungen nicht besonders groß, nur die Bezeichnungen der Fahrzeuge und der Funk gestalten sich in Deutschland anders als in Österreich. „Das Kerngeschäft ist gleich, natürlich erkenne ich nicht alles sofort, allein schon von den Begrifflichkeiten her, aber vom Kern her ist das alles gleich“, erklärt der Planungskoordinator.
Rein äußerlich gibt es allerdings sichtbare Unterschiede. In Österreich trägt man eine braune Uniform, statt einer blauen wie in Deutschland, und eine Kappe anstatt der Schildmütze. „Einmal haben wir an einem Samstag den neuen Kommandanten gewählt“, erinnert sich Ernst Nickel. „Lukas Gawlitza ist da geblieben und stand mit seiner braunen Uniform bei uns, das war schon etwas ganz Besonderes.“ Das Bild der vielen blauen und der einen braunen Uniform würde allen sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben.