Kitzingens größter Stadtteil feiert seinen 100. Geburtstag mit einem Jahr Verspätung: Großes Festwochenende vom 10. bis 12. Juni mit viel Musik, Spiel und Spaß.
Eine unrunde Zahl, aber alles andere als eine unrunde Sache: Mit einem großen Festwochenende feiern die Siedler vom 10. bis 12. Juni ihren 100. Geburtstag, auch wenn Kitzingens größter Stadtteil eigentlich schon 101 Jahre alt ist. Weil eine punktgenaue Feier wegen Corona nicht möglich war, gibt es jetzt nachträglich ein dreitägiges Fest. Und zugleich einen neuen Verein: „SieNet“ will dazu beitragen, dass die Bewohner, Geschäftsleute, Vereine und auch die Stadt noch enger zusammenwachsen.
So einen 100. Geburtstag organisisert man nicht von heute auf morgen. Die Vorbereitungen für das Stadtteiljubiläum liefen daher schon vor über zwei Jahren an – an Corona und die weitreichenden Auswirkungen, die das Virus haben sollte, dachte da noch keiner. Eine große Feier war 2021 aber wegen der Beschränkungen einfach nicht drin – und den 100. nur klein zu feiern, kam ebenso wenig in Frage wie ihn ausfallen zu lassen. Deshalb blieben die engagierten Bürgerinnen und Bürger, die sich zum „Festkomitee“ zusammengeschlossen hatten, am Ball und ließen sich nicht von ihrem Ziel abbringen „von und für die Siedlung“ ein Fest auf die Beine zu stellen.
Ein engagiertes Team
Bei der Überlegung, wer die Trägerschaft übernehmen sollte, entstand die Idee, einen Verein zu gründen. „SieNet e.V.“ heißt der Zusammenschluss, der am 25. März offiziell entstand. Die Abkürzung steht für Siedler-Netzwerk und hat es sich, wie der Vorsitzende Dominic Niedermeyer erklärt, zur Aufgabe gemacht, Privatpersonen, Geschäftsleute sowie Vereine und auch die Stadt Kitzingen zu vernetzen und so die Menschen zusammenzubringen. Um Gemeinschaft und Zusammenhalt in der Siedlung geht es den Mitgliedern, aber auch über die Grenzen des größten Stadtteils hinaus im ganzen Stadttgebiet. Momentan hat der Verein 21 Mitglieder. „Zuwachs ist jederzeit erwünscht“, versichert Niedermeyer, zumal der Verein nicht nur für das Jubiläum gegründet wurde, sondern langfristig wirken soll.
Schon jetzt kann der Vorsitzende auf ein engagiertes Team bauen. Es sei nicht schwierig gewesen, die nötigen Posten zu besetzen, die ein Verein braucht, sagt er. Stellvertretende Vorsitzende ist Carmen Jensen, Kassier Martin Tröge, Schriftführerin Sybille Heisel. Ergänzt wird der Vorstand durch die Beisitzer Elisabeth Ackermann, Hanne Freitag und Winfried Dickert, Kassenprüfer sind Jürgen Niedermeyer und Sebastian Restetzki. Sie, die weiteren Gründungsmitglieder Bianca Tröge und Angela Furkel sowie die seit der Gründung schon dazugestoßenen Mitglieder sind mit Feuereifer bei den Vorbereitungen dabei. „Jeder läuft sofort los und erledigt das, was zu machen ist“, freut sich Dominic Niedermeyer. Eine komfortable Situation, in der längst nicht alle Vereinschefs sind.
Die erste Mitgliederversammlung nach der Gründung hat bereits stattgefunden, die erste Veranstaltung hat der Verein auch schon durchgeführt: Ende April gastierte das Fränkische Kirchenkabarett im Dekanatszentrum – was zeigt, dass für alle Kitzinger etwas auf die Beine gestellt und auch die andere Mainseite nicht vernachlässigt wird. Zuvor, noch unter dem Namen „Festkomitee“ organisiert, hatten die Siedler schon zu einem Abend mit Karin Böhm eingeladen, die im Stadtteilzentrum fränkische Geschichten vortrug. Weitere Projekte sollen folgen.
„Jetzt steht aber erst einmal die Organisation unserer Jubiläumsfeier im Mittelpunkt“, betont Carmen Jensen. Das große Fest geht vom 10. bis zum 12. Juni auf dem Außengelände der Grund- und Mittelschule Siedlung über die Bühne. Genau dort also, wo eine bronzene Figur an den Gründer der Siedlung erinnern: Anselm Calitz, der 1921 mit dem Bau seines Hauses nahe der Geflügelzucht den Grundstein für den heute größten Kitzinger Stadtteil gelegt hat. Viele sind dem Häuslebauer nachgefolgt, erst auf der einen Seite der heute vielbefahrenen B8, dann auf der anderen. 5424 Menschen wohnen mittlerweile in der Siedlung.
An den drei Festtagen sollen Jung und Alt auf ihre Kosten kommen. „Das Programm steht“, freut sich Niedermeyer. „Das Wochenende kann kommen.“ Eingeladen sind dazu natürlich nicht nur die Sieder, „sondern alle Kitzinger und auch die Bürger aus den umliegenden Gemeinden“, betont der Vorsitzende.