Dettelbach Ein Stück aus den aktuellen Charts, Filmmusik und natürlich Klassik: Wie vielfältig Geigenmusik ist, zeigen die Gruppe „fantastic forte“ und Schüler von Elisabeth Marzahn bei ihrem Konzert am Sonntag, 15. Juli, um 15 Uhr in Dettelbach. Die Musiklehrerin erzählt im Vorfeld, warum das Instrument auch heute noch so fasziniert.
Dettelbach Ein Stück aus den aktuellen Charts, Filmmusik und natürlich Klassik: Wie vielfältig Geigenmusik ist, zeigen die Gruppe „fantastic forte“ und Schüler von Elisabeth Marzahn bei ihrem Konzert am Sonntag, 15. Juli, um 15 Uhr in Dettelbach. Die Musiklehrerin erzählt im Vorfeld, warum das Instrument auch heute noch so fasziniert.
Frage: Sie sind Musikerin, unterrichten Geige und Bratsche. Wie sind sie dazu gekommen, diese Streichinstrumente zu lernen?
Elisabeth Marzahn: Ich wollte schon als kleines Kind gerne Geige spielen. Mein Vater ist Musiklehrer, er spielt Geige und Bratsche. Das war wie eine offene Tür für mich. Meine Eltern haben von klein auf darauf geachtet, dass ich mit Musik und Theater in Verbindung komme. Bei Konzerten hat mich vor allem beeindruckt, wie die Musiker zusammen als Orchester gespielt haben. Dabei ist mir die Geige besonders aufgefallen. So wollte ich auch spielen können. Bei meinem Vater hatte ich dann den ersten Unterricht. Ihm folgten später natürlich noch andere Lehrer.
Was macht den Reiz des Geigespielens aus?
Elisabeth Marzahn: Beim Geigespielen kann man seine Gefühle wunderbar ausdrücken. Die Geige klingt brillant, sehr virtuos und gefühlvoll. Dabei geben mir die technische Vielfalt, das Instrument zu spielen, die riesige Literaturauswahl und die unterschiedlichen Möglichkeiten, wo und wie die Geige eingesetzt werden kann, das Gefühl, mit der Geige nie„fertig zu werden“. Es gibt immer wieder was Neues zu entdecken und zu lernen und das gefällt mir.
Spielen Sie noch andere Instrumente?
Elisabeth Marzahn: Als Jugendliche habe ich zusätzlich Klavier gelernt. Meine große Liebe ist und bleibt aber die Geige.
Berühmte Violinisten wie David Garrett haben mit vier, fünf Jahren begonnen, Geige zu spielen. Macht es Sinn, schon so früh anzufangen?
Elisabeth Marzahn: Es hängt sehr vom Kind ab, ob es in so jungen Jahren anfangen kann. Ich habe schon einige Vier- und Fünfjährige unterrichtet, aber das muss man zuerst mal ähnlich wie eine Probezeit sehen. In dieser Zeit merkt man, ob das Kind talentiert ist oder nicht. Geigespielen ist ein bisschen so wie Ballett, die Technik spielt eine große Rolle. Man muss in diese Technik hineinwachsen. Erwachsenen geht sie übrigens nicht mehr so leicht ins Blut. Sie tun sich schwerer, Geige zu lernen. Aber sie können natürlich immer noch damit anfangen.
Spielerisch oder eher akademisch: Wie gehen Sie den Unterricht an?
Elisabeth Marzahn: Wichtig ist es immer, den Unterricht altersgemäß zu gestalten. Ich kann zum Beispiel bei kleinen Kindern einige Begriffe und Fachausdrücke noch nicht verwenden, die muss ich dann spielerisch verpacken. Ich würde sagen, je jünger der Schüler, um so spielerischer der Unterricht. Bei älteren Schülern ist es mir aber auch sehr wichtig, stets den Spaß am Instrument zu vermitteln, auch wenn technische Hürden zu meistern sind. Es ist schön für mich mitzuerleben, wenn sich der Schüler nach einem bewältigten Problem darüber freut!
Spielen eigentlich mehr Mädchen oder mehr Jungen Geige?
Elisabeth Marzahn: Beide spielen, aber in all den Jahren, in denen ich jetzt unterrichte, waren es wohl mehr Mädchen. In dem Orchester, in dem ich mitspiele, spielen tatsächlich auch mehr Frauen Geige, wohingegeben beim Cello die Männer leicht in der Überzahl sind. Aber seit David Garrett haben tatsächlich auch mehr Jungs Geige angefangen.