Rund 86 000 Fahrzeuge sind im Landkreis Kitzingen registriert. Davon fahren ganze 52 mit Elektrizität statt mit Benzin oder Diesel. Zwei von ihnen erkennt man seit Oktober an einem neuen Nummernschild. Ein „E“ zeigt an, dass es sich um ein Elektrofahrzeug handelt. Beide Autos gehören dem Kitzinger Unternehmer Lothar Pfeuffer.
Die neuen Kennzeichen sind Teil des Elektromobilitätsgesetzes der Bundesregierung, das seit Juni 2015 gilt. Ziel ist es, Elektrofahrzeuge zu fördern. Denn bis 2020 sollen rund eine Million von ihnen auf deutschen Straßen fahren. Darum können E-Autos Privilegien gewährt werden. Fahren auf Busspuren und durch Straßen mit Durchfahrtsbeschränkungen, kostenloses Parken auf besonderen Parkplätzen – das Gesetz sieht einige Möglichkeiten vor, wie Fahrer von Elektroautos bevorzugt werden könnten.
Diese Vorteile sind es jedoch nicht, die Lothar Pfeuffer dazu brachten, sich die neuen Kennzeichen zuzulegen. Ohnehin sind in Kitzingen noch keine solchen Regelungen eingerichtet worden. Vielmehr habe er ein „missionarisches Ziel“, sagt Pfeuffer. Aufmerksam machen, Interesse wecken, Öffentlichkeit schaffen für die Technik.
Von der ist Pfeuffer überzeugt. Er erzählt von den verschiedenen Modellen der europäischen, amerikanischen und asiatischen Hersteller. Von hohen Wirkungsgraden, von Leistung und Energieeffizienz. Elektroautos gehöre die Zukunft. Bis dahin scheint es aber noch ein weiter Weg zu sein.
Auch wenn die Fahrzeugtechnik immer besser wird – die Infrastruktur steckt noch in den Kinderschuhen. Vor allem das Aufladen bereitet Probleme. Einfach losfahren und zur nächsten Tankstelle fahren, wenn der Tank leer ist? Davon können Elektroautofahrer zur Zeit nur träumen.
Fehlende Infrastruktur
Rund 150 Kilometer kann Pfeuffer mit seinem Renault Zoe fahren. Dann muss er die Batterie aufladen. Öffentliche „Zapfsäulen“ sind rar gesät. Außerdem fehlt es an der nötigen Beschilderung. In Kitzingen gibt es beispielsweise am alten Krankenhaus eine Ladestation der Licht-, Kraft-, und Wasserwerke (LKW).
Sie ist hinter Büschen versteckt – kein Schild weist auf die Säule hin. „Wer sie nicht kennt, der findet sie nicht“, sagt Pfeuffer. Außerdem können hier nur Fahrzeughalter aus dem Landkreis laden. Pfeuffer wittert deshalb verschenktes Potenzial. Mehr Ladestationen für alle? Das könnte Kitzingen doch attraktiver für das neue Klientel machen.
Silke Sycha von der LKW sieht das etwas anders. Knapp 300 mal wurde die Tanksäule am alten Krankenhaus in diesem Jahr genutzt – 23 RFD-Chips wurden bisher an Nutzer ausgegeben. Insgesamt seien seit 2012 nicht mehr als zehn Anfragen von Menschen außerhalb des Landkreises wegen der Ladestation eingegangen.
Die sind doch schon wieder out, bevor sie ernsthaft produziert wurden. - Sogar die großen Automobilkonzerne in Deutschland haben das Thema bereits abgeschrieben. Aus Prestigegründen wird die "Revolution" zwar immer noch mit einigen Einzelstücken oder Kleinstserien am Leben gehalten, aber Zukunft sieht anders aus!
Hier noch eine nicht zu unterschätzende Kleinigkeit: Die zu geringe Fördermenge!
Die Ära der Elektroautos bricht an, verkünden die Fahrzeughersteller und wollen Milliarden investieren. Doch der vom Lithium berauschten Branche droht ein Fiasko - so knapp ist zum einen der Rohstoff, und so aufwendig ist zum anderen dessen Verarbeitung, wie Experten des französischen Beratungsunternehmens Meridian International Research warnen. In dem 57-seitigen Report "The Trouble with Lithium" prophezeien sie eine Lithium-Lücke, die bald auf dem Weltmarkt klaffen werde.
Technologien, die schon bald die Lithium-Akkus ersetzen könnten, sind derzeit nicht in Sicht. Lithium hat große Vorzüge gegenüber früher verwendeten Materialien. Es kombiniert große Energiedichte mit hohem Wirkungsgrad und besitzt keinen Memoryeffekt.
Hoch ist die Nachfrage schon jetzt, weil Lithiumbatterien Millionen Mobiltelefone, Laptops, iPhones, Blackberrys und sogar Akkubohrer mit Strom speisen. Weltweit werden derzeit pro Jahr 93.000 Tonnen Lithium gefördert, die erschließbaren Reserven liegen laut Meridian International Research aber nur bei vier Millionen Tonnen. Die französischen Berater schätzen, dass wegen der steigenden Nachfrage der Elektronikbranche im Jahr 2015 gerade mal 30.000 Tonnen Lithium für Elektrovehikel zur Verfügung stehen. Das würde für nicht einmal 1,5 Millionen Hybridmotoren reichen.
MfG