Es geht ihnen schlecht, den Fischen im Main. Und den Krebsen auch. Die Gründe sind unterschiedlich, aber das Ergebnis das gleiche. Das gilt übrigens genauso für die Igel: Es geht ihnen schlecht. Das Gute daran ist, dass wir ihnen helfen können, die Hitze und Trockenheit zu überstehen. Vorausgesetzt, wir selbst überstehen sie.
Es geht ihnen schlecht, den Fischen im Main. Und den Krebsen auch. Die Gründe sind unterschiedlich, aber das Ergebnis das gleiche. Das gilt übrigens genauso für die Igel: Es geht ihnen schlecht. Das Gute daran ist, dass wir ihnen helfen können, die Hitze und Trockenheit zu überstehen. Vorausgesetzt, wir selbst überstehen sie.
Ich jedenfalls bin für eine solche Hitze nicht gemacht. Genauso wenig, wie Forellen für den sommerlichen Main gemacht sind. Sie lieben das kühle Wasser. Bei etwa 21 Grad geht es ihnen am besten, kritisch wird es ab 25 Grad. So ähnlich geht es mir auch. Und den Igeln mitsamt ihrem Lieblingsfutter, den Laufkäfern. „Sie brauchen für ihre Entwicklung ausreichend feuchte Böden, damit sich Larven aus den Eiern entwickeln können“, erklärt Dr. Angelika Nelson vom Landesbund für Vogelschutz (LBV). Auch Schmetterlingslarven entfliehen der Hitze, Ohrwürmer gibt es höchstens noch auf Mallorca und Regenwürmer... keine Ahnung, wie tief die sich schon in den Boden gegraben haben müssen, um nicht auszutrocknen.
Kurzfristig hilft es den Igeln, Wasserschalen im Garten aufzustellen und eine Dose Katzenfutter bereit zu halten. Aber nur im Ausnahmefall, „wenn über mehrere Tage hinweg tagaktive, unterernährte Igel beobachtet werden“, sagt die Biologin. „Der Rückgang an natürlicher Nahrung kann nicht durch dauerhafte Zufütterung ausgeglichen werden.“ Also heißt es, sich langfristig zu wappnen, den Tieren Unterschlupf und Nahrung in naturnahen Gärten sowie Durchschlüpfe zu anderen Gärten zu bieten. Rettung in letzter Sekunde kann dagegen ein Anruf beim Igeltelefon des LBV bedeuten: Montag bis Freitag von 9 bis 16 Uhr erfährt man unter 09174/ 4775-5001, was zu tun ist, wenn man einen entkräfteten Igel findet.
Wer selbst entkräftet ist von der Hitze, könnte vielleicht auf die Idee kommen, sich im Main abzukühlen. Das ist aktuell aber zum einen keine gute Idee, weil er eben nicht kühl ist. Und zum anderen, weil wir die schwitzenden Fische, die sich an kühlen Zuläufen oder Tiefen drängen, um zumindest noch ein bisschen Sauerstoff aus dem Wasser zu ziehen, nicht noch zusätzlich stressen sollten, sagt der Präsident des Bayerischen Landesfischereiverbandes, Prof. Dr.-Ing. Albert Göttle. Sonst könnte es ihnen gehen wie den Edelkrebsen, die sich durch eingewanderte Arten die Pest einfangen und inzwischen vom Aussterben bedroht sind. Die Überträger aus Südamerika übernehmen das Revier – das warme Wasser sind sie schließlich gewohnt.
Ich werde mich an diese Temperaturen wohl nicht mehr gewöhnen. Da nehme ich mir lieber den Tipp der Igelexpertin zu Herzen, suche in unserem naturnahen Garten den Schatten unter dem Obstbaum und nasche Pfirsiche. Später schlüpfe ich durch die Hecke und suche beim Nachbarn nach einem kühlen Getränk. Aber nur, wenn er sich nicht schon in seine Ruhezone zurückgezogen hat. Sonst wünscht er mir am Ende noch die Pest an den Hals.