Auffallend viele junge Menschen kommen zur Bürgerversammlung in Hohenfeld. Kritik gibt es am Zustand des Friedhofes.
Nur 45 Minuten dauerte die Bürgerversammlungen in dem Kitzinger Stadtteil Hohenfeld, zu der Oberbürgermeister Siegfried Müller am Montagabend rund 60 Bürger begrüßen konnte. Erfreut zeigte er sich vor allem, dass fast 20 Jugendliche gekommen waren. "Sonst kommt meistens nur die ältere Generation zu Bürgerversammlungen. Es ist gut, dass ihr euch in euerem Ort engagiert", lobte er die anwesenden Jugendlichen und forderte die restlichen Anwesenden auf, ihnen einen Applaus zu spenden.
In Hohenfeld scheint es derzeit keine größeren Probleme und Sorgen zu geben. Das verriet jedenfalls die örtliche Stadträtin Hiltrud Stocker in einem Gespräch mit dieser Zeitung kurz vor der Versammlung.
"Die dörfliche Gemeinschaft funkioniert in unserem rund 1000 Einwohner großen Stadtteil sehr gut." Die Bewohner engagieren sich in den örtlichen Vereinen wie Sportverein, Schützen, Feuerwehr, beim Gesangverein und dem Ortsverschönerungsverein. Die Jugendfeuerwehr sei besonders gut auf gestellt.
Trotz dieser augenscheinlichen Zufriedenheit wurde Siegfried Müller doch mit einigen Problemen konfrontiert. "Unser Friedhof ist eine Schande für das Dorf." So formulierte Siegfried Heerlein seine Unzufriedenheit. Nach seinen Worten gibt es aufgelassene Gräber, die nicht gepflegt sind. Auch die Steine stehen zum Teil schief. Nach den Worten von Siegfried Müller ändern sich die Bestattungen immer mehr in Richtung Urnengrab und Friedwiese, so dass alte traditionelle Grabstellen nicht mehr genutzt werden.
Helga Thomas forderte in diesem Zusammenhang die Stadt auf, die Grabgebühren zu halbieren, denn so würden Familien ihre Grabstelle auch noch länger behalten und pflegen. Aufgrund der Friedhofssatzung ist die Stadt jedoch verpflichtet, das Bestattungswesen kosten deckend zu gestalten, informiertee Siegfried Müller. Helga Thomas konterte mit den Worten: "Durch diese Satzung wird unser Friedhof immer schlechter." Siegfried Müller und auch Stadträtin Hiltrud Stocker erklärten, dass bereits mit dem Stadtgärtner Johannes Lindner gesprochen wurde, um entsprechende Verbesserung am Friedhof durch zu führen.
Linda Mödig wünschte sich beim Landschaftssee, an dem öfters Familien grillen, dass für die Kinder kleine Wasserspiele eingerichtet werden.
Claudia Senneberger ergänzte, dass es doch schön und sinnvoll wäre, am neuen Spielplatz ein Sonnensegel aufzustellen, da die kleinen Bäume noch keinen Schatten spenden. Nach den Worten von Siegfried Müller und auch von Oliver Graumann von der Stadtverwaltung, dürfte dies kein Problem sein.
Erich Hain forderte, die Engstelle bei der Straße zur Realschule zu beseitigen beziehungsweise ein Parkverbot in diesem Bereich einzurichten, da es dort sehr gefährlich sei. Nach den Worten von Siegfried Müller wäre ein Umbau in diesem Bereich sehr teuer. Er hat von größeren Behinderungen bisher noch nichts gehört.
Claudia Senneberger wünschte sich von der Stadt eine Verbesserung des Stadtmagazins "Der Falter". "Eigentlich sollte dieser für die Stadt und alle Stadtteile vorhanden sein, doch die Berichterstattung erstreckt sich fast nur auf die Stadt", stellte sie bedauernd fest.
Siegfried Müller erklärte, dass sich die Stadtteile und vor allem die Vereine mit ihren Berichten und Terminen an die Stadtverwaltung oder an das Redaktionsteam wenden sollen. Eigentlich sollte "Der Falter" die gesamte Stadt mit Berichten ab decken, stimmte er der Beschwerdeführerin zu.
Überaus unzufrieden mit der Ampelschaltung in der Stadt zeigte sich Michael Gräser. In der Nacht müssten die Ampeln, wie auch in anderen Städten abgeschaltet werden. Zudem gibt es nach seinen Worten zu lange Wartezeiten an den Ampeln. Nach den Ausführungen des Bürgermeisters hat die Stadt nicht das alleinige Recht der Ampelschaltung, denn auf der B 8 ist der Staat zuständig. Die staatlichen Behörden mit der Polizei haben sich schon mehrfach gegen ein Abschalten gewendet, da ihrer Meinung nach dadurch schneller gefahren wird und mehr Unfälle geschehen.
Verbesserungen mit den Ampeln könnte es allerdings in den nächsten Wochen geben, denn in Richtung Mainbernheim werden die Ampeln an einen Verkehrsrechner geschaltet. Man werde dann die optimale Einstellung finden. In Richtung Würzburg erfolgt die Anhängung an einen Verkehrsrechner derzeit noch nicht.
Angesprochen wurde von den Anwesenden auch die zunehmende Vernässung eines Weges beim See und Sandro Gattes bemängelte, dass die Michelfelder Straße als einzige Straße in Hohenfeld keinen Kabelanschluss hat.
In der Versammlung berichtete Oliver Graumann von der Errichtung des Spielplatzes samt Bolzplatz und dem Gelände beim Landschaftssee. Befürchtungen hatte man seitens der Stadt, dass eventuell der neue Pavillon von Personen beschädigt werden könnte, doch die Sorgen waren unbegründet.
Am Donnerstag wird der Stadtrat noch diskutieren, ob die alten Holzsitzgarnituren erneuert werden. Ob wieder aus Holz oder aus Stein, das soll dann auch wieder mit den Bürgern abgesprochen werden, wie dies die Stadt schon bei der Einrichtung von Spielplatz und Grillplatz erfolgreich praktiziert hat, betonte Siegfried Müller.