Unsere Nahrungsproduktion steht zwischen Sachzwängen und ethischen Fragen.
Die Landwirtschaft steht für Traditionen, für Althergebrachtes. Andererseits werden modernste Technologien eingesetzt. Landwirt stehen nicht nur deshalb zwischen den Welten.
Die Komplexität der Landwirtschaft und ihrer Probleme wird unterschätzt. Globalisierung, Automatisierung, Digitalisierung, Liberalisierung und Kapitalisierung - die Schlagbegriffe unserer Zeit schlagen auch auf den Agrarsektor durch. Das schafft Sachzwänge und eine Dynamik, die von vielen als negativ empfunden wird.
Auf der anderen Seite treffen moralische und ethische Überzeugungen ungebremst aufeinander, wenn es um unsere Ernährung geht. "Tierwohl" oder "Hände weg von meinem Schnitzel"? "Geiz ist geil" oder "Mittel zum Leben"? Über kaum ein Thema können sich die Menschen so schnell und gerne echauffieren wie über ihr Essen - und woher es kommt.
Das Tragische daran: Beide Teile der Diskussion selten sinnvoll
zusammengeführt werden. Denn wenn das Ziel eine moderne, nachhaltige Landwirtschaft ist, die alle Menschen mit guten Lebensmitteln versorgt, dann muss sowohl die technische als auch die ethische Seite ernst genommen werden.
Diese Diskussion zu führen, wird eine der wichtigsten Aufgaben des 21. Jahrhunderts sein. Denn trotz digitaler Technologien, modernem Maschinenbau und Energieproduktion: Auch in unserer modernen Gesellschaft bildet die Landwirtschaft das Fundament. Und jeder der sagt, er könne ohne Handy nicht leben, kann ja mal ein paar Tage aufs Essen verzichten.
Welche Probleme der lokalen Landwirtschaft zu schaffen machen, lesen Sie im ersten Teil.
Welche Chancen die Experten für die lokale Landwirtschaft sehen, lesen Sie im zweiten Teil.
Wie die Zukunft der Landwirtschaft in 50 Jahren aussehen könnten, lesen Sie im dritten Teil.
Den Kommentar zum Thema, "Eine Lösung mit vielen Problemen", finden Sie hier.